Einen gewissen Einfluss auf die Volatilität könnte der Eurex-Verfall vom kommenden Freitag haben, sagte ein Händler in Zürich. Allerdings seien die Volumina sehr dünn. Die Investoren würden der Sache – also der neuerlichen Zinssenkung des Fed und deren Ankündigung, alles für Wirtschaftswachstum und Preisstabilität zu tun – nicht so recht trauen, erklärte er den mehrmaligen Stimmungsumschwung.
Bis um 12.40 Uhr gewinnt der SMI 35,21 Punkte oder 0,63% auf 5’602,35 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI steigt um 0,97% auf 799,98 Punkte und der breite SPI um 0,47% auf 4’604,34 Punkte.
Grösste Gewinner sind mittlerweile Julius Bär mit einem Plus von 5,6% auf 42,22 CHF. Sehr gesucht sind auch Syngenta (+4,7% auf 218 CHF) sowie Swiss Re (+4,4% auf 49,20 CHF) nach einer Aufstufung durch die UBS. Das Chancen-Risiko-Verhältnis habe sich entscheidend zugunsten von Swiss Re entwickelt, hiess es bei der UBS zur Begründung der Kaufempfehlung.
Insgesamt verlaufen die Finanzwerte derzeit sehr volatil, so haben CS (+1,8% auf 29,76 CHF) wie andere Aktien schon mehrmals das Vorzeichen gewechselt. «Um die CS-Aktien drehen sich viele Spekulationen», sagte ein Händler. Die Bank habe noch dermassen viele schlechte Risiken in den Büchern, dass manch ein Marktteilnehmer auf die Bekanntgabe des nächsten grösseren Abschreibers warte. Dass die Bank beim Staat anklopfen müsse, wie die UBS, werde ebenfalls nicht ausgeschlossen.
Wieder klarer im Plus notieren derzeit auch UBS (+2,0% auf 14,74 CHF), Bâloise (+1,1% auf 79,60 CHF) und ZFS (+0,8% auf 238,30 CHF). Vom Sektor sind derzeit einzig Swiss Life (-1,3% auf 71,10 CHF) unter Druck. Swiss Life teilte am Vorabend mit, keine direkten Engagements in von Madoff Investment Securities verwalteten Produkten zu halten. Indirekt ist Swiss Life aber mit 90 Mio CHF betroffen.
Belastet wird der Gesamtmarkt von der schwachen Performance von Novartis (-1,1% auf 53,05 CHF), weitere Verlierer sind Petroplus (-4,7% auf 22,36 CHF) als Schlusslicht im SMI/SLI, Actelion (-0,8% auf 59,10 CHF), Richemont (-0,7% auf 21,38 CHF) oder Synthes (-0,7% auf 135,50 CHF). Nicht besonders auffallend verhalten sich OC Oerlikon (-0,2% auf 78,85 CHF) und Geberit (+1,0% auf 114,30 CHF) nach Interviews ihrer Chefs in der Wirtschaftspresse.
Im breiten Markt büssen Lindt&Sprüngli nach Rückstufungen durch die UBS und die CS auf «Sell» bzw. «Underperform» 5,8% ein. Mit auffallenden Sprüngen präsentieren sich Schweiter (+11,4%), Schmolz+Bickenbach (+10,5%) oder Oridion (+9,7%). Im breiten Markt büssen EGL (-1,0%) gegen den Trend Terrain ein. Mit dem Reingewinn hat EGL zwar am oberen Ende der Erwartungen abgeschlossen, enttäuscht hat dagegen die Umsatzentwicklung. Auch der Ausblick auf das kommende Jahr tönt nicht sehr vielversprechend. (awp/mc/ps/20)