Am Nachmittag stehen allerdings diverse US-Konjunkturdaten an, darunter die Angaben zu den Erzeugerpreisen sowie der Philly-Fed-Index, der das Geschäftsklima in der Region Philadelphia abbildet. Zuvor dürften die Börsenteilnehmer auch auf die Zinsentscheidung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) blicken. Zwar gehen die meisten Beobachter von unveränderten Zinsen aus, auf Interesse dürften aber nicht zuletzt die Aussagen der SNB zu Interventionen am Devisenmarkt stossen.
Bis um 12.10 Uhr sinkt der Leitindex SMI um 0,1% auf 6’427,48 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt dagegen leicht um 0,02% auf 982,06 Punkte zu, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,04% auf 5’673,33 Zähler nachgibt.
Schlusslicht unter den Bluechips bilden die Holcim-Valoren (-1,1%). Erneut unter den Verlierern sind zudem die Luxusgütertitel Richemont (-1,0%) und Swatch (-1,0%). Swatch wird vom Aktienresearch von Kepler auf «Hold» von «Buy» heruntergestuft, wobei der zuständige Analyst vor allem auf den starken Schweizer Franken verweist. Dagegen lobt er den vor Wochenfrist abgegebenen Zahlenausweis von Richemont: Er glaubt, dass der Markt das Wachstum von Richemont unterschätze.
Weiter abwärts geht es auch für die Roche GS (-0,3%). CEO Severin Schwan erwartet in den nächsten zwei bis drei Jahren ein gedämpftes Wachstum, wie er in einem Interview mit der Mitarbeiterzeitung «Roche Nachrichten» sagte. Novartis (-0,5%) geben ebenfalls Terrain preis. Das Unternehmen hat positive Phase-I/II-Studienergebnisse mit einem Produktekandidaten zur Behandlung von Myelofibrose, einer seltenen Blutkrebserkrankung, vorgelegt. Hingegen will die britische Behörde NICE höhere Dosierungen von Glivec bei GIST nicht mehr als kassenpflichtig empfehlen. Auch die schwergewichtigen Nestlé-Titel (-0,2%) notieren im Minus.
Klar zulegen können dagegen Adecco (+1,4% auf 49,66 CHF), was Marktbeobachter mit dem Verfalltag vom Freitag in Zusammenhang bringen. Bei der Marke von 50 CHF bildeten Baissiers eine erste Verteidigungslinie, hiess es. Am Markt werde nun mit einem hohen Kaufauftrag gerechnet, der die Marke von 55 CHF ins Spiel bringen werde.
Deutlich höher notieren Transocean (+2,0%). Der Ölbohrkonzern hatte am Vorabend frühere Aussage bekräftigt, wonach das Moratorium für die Tiefseebohrungen im Golf von Mexiko begrenzt ist. Zudem hat CEO Steven Newman an einer Bankenkonferenz dem BP-Bericht Explosion zur der Ölplattform «Deepwater Horizon» zugestimmt. Dies lasse darauf schliessen, dass Transocean mittlerweile eine Mitschuld an dem Unfall einräumt, hiess es bei den Experten der Bank Vontobel.
Uneinheitlich tendieren die Bankenwerte. So legen Credit Suisse (+0,6%) zu, während UBS (-0,2%) und Julius Bär (-0,3%) schwächer abschneiden. Bei den Versicherern liegen Zurich (-0,7%) und Swiss Re (-0,8%) klar im Minus, während Swiss Life (+0,3%) positiv abschneiden.
Zu den weiteren Gewinnern gehören ABB (+0,9%), die in einer Studie von Goldman Sachs als Gewinnerin bei der Entwicklung intelligenter Stromnetze (Smart Grids) genannt wurde. Die Analysten nehmen ABB auf ihre GS Sustain Focus List auf. Auch Syngenta (+1,0%) und Logitech (+1,0%) können deutlich zulegen.
Am breiten Markt hat die BKW ihre Halbjahreszahlen vorgelegt. Obwohl der Abschluss von Analysten von solid bis zu überraschend gut eingestuft werden, geben die Aktien bis am Mittag um 1,7% nach. Dagegen können BFW (+4,0%) nach Halbjahreszahlen zulegen. Die Valoren der Gategroup (+2,6%) profitieren von der Nachricht einer Übernahme eines Airline-Caterers in Kanada. (awp/mc/ss/18)