CH-Verlauf: Unentschlossen – ABB weiter gesucht
Die Volatilität sei weiter hoch, jedoch mit unterschiedlicher Ausprägung bei den Einzelwerten. Auch jüngste Konjunkturdaten aus der Schweiz wie der UBS-Konsumindikator zeichnen ein unerfreuliches Bild. Für den weiteren Verlauf blicken die Marktteilnehmer auf die Eröffnung an der Wall Street, ausserdem stehen in den USA noch einige Makrodaten auf der Agenda, unter anderem der Index des Konsumentenvertrauens November.
Der SMI rückt bis um 12.05 Uhr 26,31 Punkte oder 0,48% auf 5’492,71 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gewinnt 0,94% auf 760,74 Punkte und der breite SPI 0,53% auf 4’528,42 Zähler.
ABB (+7,0% auf 14,34 CHF) bauen die Spitzenposition im SMI/SLI weiter aus. Die Titel profitieren von zuversichtlichen Aussagen des Verwaltungsratspräsidenten Hubertus von Grünberg zum weiteren Geschäftsverlauf, insbesondere zum Geschäftsjahr 2009. Analysten attestieren den Valoren ausserdem aus technischer Sicht ein Aufwärtspotenzial von rund 20%.
Die Grossbanken zeigen sich nach dem gestrigen Rally weiter fest. UBS gewinnen 4,1% auf 14,34 CHF (Vortag +21,4%), CS 3,8% auf 30 CHF (Vortag +16,1%). Auch Julius Bär (+2,8% auf 36,90 CHF) legen zu, von Kepler gab es für die Papiere eine Tradingkaufempfehlung.
Holcim (+4,0% auf 49,52 CHF) sind ebenfalls bei den Anlegern gefragt. Das geplante US-Konjunkturpaket könne dem Baustoffhersteller zugute kommen, heisst es zur Begründung im Handel.
Roche (+0,3% auf 162,50 CHF, bisheriges Hoch 166,60 CHF) können die Aufschläge vom Vormittag nicht halten. Der Pharmakonzern hat eine definitive Vereinbarung zur Übernahme von Memory Pharmaceuticals unterzeichnet, um das US-Biotechunternehmen in einer Bartransaktion zum Preis von ungefähr 50 Mio USD vollständig zu übernehmen. Analysten äussern sich positiv, zudem gibt es für den Genussschein bestätigte Kaufempfehlungen durch Morgan Stanley («Overweight») und die Deutsche Bank («Buy») mit leicht angepassten Kurszielen.
Die ebenfalls defensiven Novartis dagegen tendieren mit -1,1% auf 54,70 CHF unterdurchschnittlich. Auch hier hat Morgan Stanley «Overweight» bei einem reduzierten Kursziel bestätigt. Marktbeobachter sprechen von Sektorrotationen, nachdem die Titel zuletzt als sicherer Hafen genutzt worden seien. Nestlé verlieren 1,4% auf 42,16 CHF.
Swatch stehen bei -0,8% auf 137,60 CHF nach einer Ankündigung der Weko, eine Vorabklärung gegen die Swatch-Tochter ETA zu eröffnen. Dabei will sie mögliche Verstösse bei den jüngsten Preis- und Konditionenanpassungen für Uhrwerke überprüfen. Händler verweisen auch auf eine negative Unternehmensstudie der ZKB. Richemont (+2,3% auf 19,69 CHF) dagegen halten sich deutlich besser.
Swiss Re (-1,8% auf 43,20 CHF) stehen weiter unter Druck. JP Morgan hat das Rating für die Papiere deutlich zurückgenommen. ZFS (+3,5% auf 216 CHF), Bâloise (+1,2% auf 65,25 CHF) und Swiss Life (+0,1% auf 68,75 CHF) rücken dagegen nach frühen Verlusten in die Gewinnzone vor.
Bei Petroplus (-0,9% auf 19,46 CHF) heisst es am Markt, die UBS habe die Papiere von der «Most Preferred List» für den europäischen Ölsektor gestrichen. Auch Logitech (-2,1% auf 14,68 CHF) und OC Oerlikon (-2,0% auf 77,15 CHF) werden abgestraft. Schlusslicht sind Actelion (-2,6% auf 54,15 CHF).
Im breiten Markt sind BCV (+6,8%) nach der Bekanntgabe neuer strategischer Ziele und neuer Finanzziele gefragt. Meyer Burger rücken 1,3% vor. Das Unternehmen will die Mehrheitsbeteiligung an der französischen EMIX nicht vollziehen.
Temenos (+2,2%) und Kudelski (+2,0%) profitieren von positiven Kommentaren von Helvea, für Austriamicroysystems (-4,1%) hat Helvea das Kursziel gesenkt. (awp/mc/pg/19)