CH-Verlauf: Uninspiriert knapp im Plus
Dem SMI fehle die Orientierung und den Kursen hafte teilweise etwas Zufälliges an, hiess es in Börsenkreisen. Nach dem Aufwärtsschub der vergangenen zwei Wochen würden wichtige Treiber für ein nachhaltiges Überwinden der Marke bei 6’900 Punkte fehlen.
Bis um 11.55 Uhr zieht das Bluechips-Barometer SMI 0,12% auf 6’888,43 Punkte an. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,21% auf 1’054,39 Punkte zu und der breiter gefasste SPI 0,17% auf 6’005,22 Punkte.
An der Spitze des SMI/SLI sind derzeit nebst Petroplus (+2,3%) weiter Synthes (+2,3%) und auch Sonova (+2,4%) und Nobel Biocare (+1,6%) zu finden. Den drei letztgenannte Medtechtiteln wird in Marktkreisen erhöhtes Erholungspotential zugesprochen, nachdem sich diese Papiere im Anschluss an die jeweiligen Jahreszahlen in den vergangenen Wochen teilweise stark verbilligt hatten. Für Sonova müsse man unter Umständen den Branchenkongress der Hörgerätehersteller von Mitte April in San Diego abwarten, bis das Papier einen neuen Schub erhalte.
Kaum Probleme habe die gesamte Medtech-Branche mit der neuen US-Gesetzgebung zum Thema Gesundheit, hiess es weiter.
Gewinne von rund 1% verzeichnen noch Clariant, GAM und Logitech, Geberit (+0,8%) und Swiss Re (+0,7%) folgen dicht dahinter.
ABB (+0,7% auf 23,07 CHF) kämpfen – ähnlich wie der SMI mit der Marke 6’900 – seit einiger Zeit mit der Schwelle bei 23 CHF. Um die Mittagszeit hat das Papier bei 23,08 ein neues 52-Wochen-Hoch erreicht und steht nun nur knapp darunter.
Adecco (+0,7%) zeigen sich ebenfalls etwas stärker, nachdem die Deutsche Bank das Kursziel auf 75 von 70 CHF erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt hat. Eine signifikante Erholung in den leichten Industriemärkten dürfte das Gewinnwachstum von Adecco beschleunigen, so die Begründung der Bank.
Lonza (+0,2%) sind im breiten Mittelfeld zu finden. Am Morgen hat das Unternehmen Details zu den im Oktober angekündigten Massnahmen zur Senkung der Kosten in der Schweiz bekanntgegeben. Demnach sollen in Visp 193 Stellen abgebaut werden, was über die Fluktuation und mit rund 30 Entlassungen geschehen soll. Die Nachricht wird in Marktkreisen allerdings als kursneutral gewertet.
Roche (-0,2%) fallen dagegen etwas unter das Schlussniveau vom Vortag zurück. Roche hat in Kanada eine erweiterte Zulassung für Avastin zur Behandlung von Hirnkrebs erhalten. Die Meldung sei zwar grundsätzlich positiv, habe aber kaum einen Einfluss auf den Genussschein, hiess es am Parkett.
Am meisten unter Druck stehen derzeit Holcim (-0,9%), Julius Bär (-0,6%) und CS (-0,6%). Die Credit Suisse hat am Morgen den Geschäftsbericht veröffentlicht. Demnach sieht sie sich gut aufgestellt, um auch unter den neuen Rahmenbedingungen weiterhin erfolgreich zu arbeiten. Mit dem Geschäftsbericht wurde auch die Vergütung für die 13 Geschäftsleitungsmitglieder bekanntgegeben.
Im breiten Markt stehen EGL (-4,2%) weiterhin unter Druck, nachdem das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 eine Gewinnhalbierung angekündigt hat.
Nach schwachen Jahreszahlen brechen Gottex um 7,8% ein. Für 2010 rechnet die Gesellschaft aber mit Netto-Neugeld und mehr Gewinn, wie VRP und CEO Joachim Gottschalk im Gespräch mit AWP erklärte. Airesis (+3,9%) werden dagegen vom Jahresergebnis nach oben getrieben. (awp/mc/pg/17)