Damit kann der Markt weiter von den positiven Vorgaben aus New York und Tokio profitieren. Zudem würden auch die nochmals etwas tiefer tendierenden Ölpreise das Geschäft beleben, hiess es im Handel. Im SMI/SLI haben dabei die Finanzwerte ganz klar die Fürhung übernommen.
Der Markt habe im bisherigen Verlauf etwas Mühe gehabt, die 7’000er Marke im SMI zu knacken. Doch insgesamt habe sich die Erholung mit viel Schwung fortgesetzt, sagte ein Händler gegenüber AWP. Für heute rechnet er mit einer Seitwärtsbewegung auf dem höheren Niveau. Seit Wochenfrist konnte der Leitindex bisher um mehr als 500 Punkte zulegen – nach einem ganz schlechten Monat Juni und einer ebenfalls negativen ersten Monatshälfte. Der Händler erwartet, dass sich der Markt kurzfristig dem Widerstand bei 7’140 Punkten im SMI nähern werde. Die Erholung dürfte auf Wochenfrist anhalten, so sein Kommentar. Allerdings rechnet er auch mit Verschaufpausen und hält einen Marschhalt für morgen Donnerstag als wahrscheinlich.
Bis um 11.45 Uhr steigt der SMI um 1,58% oder 109,15 auf 7’031,40 Punkte (bisheriges Tageshoch: 7’049,83). Der gekappte SLI legt um 1,91% auf 1’060,30 Stellen zu. Der SPI zieht um 1,54% auf 5’892,77 Zähler an.
Unter den SMI-/SLI-Werten stehen dank der positiven Branchenvorlage aus den USA die Grossbankenwerte unverändert zuoberst bzw. weit oben auf der Gewinnerliste. CS ziehen um 4,9% auf 48,90 CHF an und UBS um 4,3% auf 22,92 CHF.
Die Branchenkollegen Julius Bär (-0,6% auf 66,50 CHF) verlieren nach der Publikation der Halbjahreszahlen. Die Bank hat mit ihrem Halbjahresausweis nicht in allen Belangen zu überzeugen vermocht. Insbesondere bei den Kundengeldern und dem Neugeldzufluss lagen die «Bären» unter den Erwartungen.
Im Versicherungsbereich können Swiss Re (+4,9% auf 69,20 CHF) zusätzlich zum Aufwind in den Finanzwerten von Aussagen des Verwaltungsratspräsidenten Peter Forstmoser profitieren. Forstmoser sieht derzeit keinen weiteren Abschreibungsbedarf und hält am Gewinnwachstum 2008 um 10% je Aktie fest. Zudem soll das tiefe Kursniveau zu Aktienrückkäufen genutzt werden.
ZFS (+3,8% auf 283,50 CHF), Swiss Life (+2,3% auf 284,75 CHF) und Bâloise (+2,3% auf 105,70 CHF) gehören ebenfalls zu den etwas überdurchschnittlichen Gewinnern. ZFS werde dabei zusätzlich durch eine Heraufstufung auf «Overweight» von «Neutral» durch HSBC begünstigt.
Swatch (+3,1% auf 250,50 CHF) expandiert mit einer strategische Beteiligung am Luxusgüterunternehmen Rivoli Group in die Golfregion. Die Anleger scheinen die stärkere Präsenz in der Region zu begrüssen, so Marktbeobachter. Zudem hat die UBS Swatch (Kursziel 440 CHF) und Richemont (+2,8% auf 61,50 CHF; Kursziel 78 CHF) auf die «Most Preferred»-Liste gesetzt.
Ebenfalls deuztlich im Plus sind Kühne + Nagel (+4,4% auf 92,15 CHF) und Petroplus (+4,0% auf 46,82 CHF). In Kühne + Nagel hat JPMorgan die EPS-Schätzungen nach den Q2-Zahlen angehoben, was dem Titel hilft.
Lonza (-1,8% auf 149,30) können die anfänglich dank Halbjahreszahlen über den Erwartungen gemachte Gewinne nicht halten. Die Anleger seien zu Gewinnmitnahmen geschritten, nachdem die Titel bereits seit Anfang Juli deutlich gelegt haben und das Management für das zweite Halbjahr ein schwächeres Wachstum als in den ersten sechs Monaten sieht.
Actelion (+2,7% auf 54,40 CHF) profitieren von Anschlusskäufen und guten Analystenkommentaren nach dem Halbjahresabschluss, der am Dienstag veröffentlicht worden war.
Unter den zyklischen Valoren können Holcim (+2,5% auf 78,05) doch noch zulegen, nachddem die Aktie zuvor gemäss Marktbeobachtern etwas unter dem schwachen Ergebnis für das zweite Quartal des Konkurrenten Cemex gelitten hatten. Cemex vermeldete einen Reingewinnrückgang um 27%.
Etwas weniger gesucht sind im aktuellen Umfeld defensive Werte. So legen Roche um 0,3% auf 177,80 CHF zu. Der Pharmakonzern hat heute vorbörslich die Übernahme des kanadischen Biopharmaunternehmens Arius bekannt gegeben und erweitert damit den Bereich Antikörpertherapeutika. Novartis (+0,1% auf 60,40 CHF) und Nestlé (+0,2% auf 44,60 CHF) ziehen unterdurchschnittlich an.
Neben den «Bären» etwickeln sich im SMI-/SLI-Tableau auch Synthes (unverändert auf 139,60 CHF) und Nobel Biocare (+1,3% auf 33,34 CHF) unterdurchschnittlich. Beide Titel und auch Straumann (+1% auf 252,50 CHF) Biocare leiden unter einem schwachen Q2-Ergebnis des Konkurrenten Zimmer.
Im breiten legen Agen Holding um 9,6% zu. Die Avancen sind darauf zurückzuführen, dass offenbar Ringier und die Tamedia am Medienbereich des Unternehmens interessiert sind, wie «Le Temps» schreibt. Vor der morgigen Publikation der Halbjahreszahlen sind auch Cytos (+5,6%) gesucht. Im Angebot liegen unter anderen COS (-20,2%) und IVF Hartmann (-5,3%). (awp/mc/pg/21)