Stützend wirkt sich die gute Entwicklung von Schwergewichten wie ABB, Novartis oder Roche aus, wogegen die Finanzaktien praktisch geschlossen an Terrain einbüssen. Insgesamt zeigt sich das Geschehen aber etwas richtungs- und auch impulslos. In Marktkreisen wird die Stimmung als wieder etwas freundlicher bezeichnet. Die US-Konjunkturdaten vom vergangenen Freitag hatten zwar ein gemischtes Bild ergeben. Insgesamt verdichte sich aber das Bild, dass ein schwere und langanhaltende Rezession in den USA unwahrscheinlich werde, so die Einschätzung der ZKB. Am Nachmittag stehen die US-Frühindikatoren zur Publikation an, welche neuen Schwung bringen könnten.
Das Blue Chips Barometer SMI rückt bis um 11.45 Uhr 28,38 Punkte bzw. 0,37% auf 7’682,09 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,21% auf 1’186,82 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,29% auf 6’453,34 Punkte. ABB (+1,5% auf 34,28 CHF) halten nach einem positiven Artikel im amerikanischen Investorenmagazin Barron’s noch immer die Spitze im SMI, gemeinsam nun mit Novartis (+1,5% auf 54,60 CHF).
Im Barron’s-Bericht zu ABB nennt Nick Heymann, Analyst bei Sterne Agee, in den kommenden sechs bis zwölf Monaten eine Kursziel von 40 USD, bis Ende 2009 eines von 50 USD je ABB-Aktie. Heymann sieht in ABB den direkten Weg, um an den weltweiten Infrastruktur-Investitionen zu partizipieren. Novartis werden von Produktenews im Zusammenhang mit dem Medikament RAD001 (auch Everolimus) bei Patienten mit fortgeschrittenem Nierenkrebs gestützt. Durch Tests zu weiteren Krebsarten könne das Medikament nach 2011 «Blockbustercharakter» bekommen, hiess es dazu in Analystenkreisen. Gestützt wird der SMI aber auch von Roche (+0,8% auf 179,40 CHF), ebenfalls nach grundsätzlich positiven Testergebnissen.
Swatch (+1,3% auf 301,25 CHF), als drittes Mitglied des aktuellen Podesttrios, profitieren von einer positiven Studie der Deutschen Bank zur europäischen Luxusgüterindustrie und Anschlusskäufen. Der April sei bei vielen Luxusgüterherstellern besser als erwartet ausgefallen, hiess es bei der Deutschen Bank. Sollte sich dieser Trend auch im laufenden Monat bestätigen, sei mit einer Entspannungsrallye zu rechnen. Für die Swatch-Aktien emfpiehlt die Deutsche Bank ein «Buy», wogegen der Sektor lediglich mit «Neutral» eingestuft wird.
Weit oben stehen zudem Nobel Biocare (+1,1% auf 40,88 CHF). Nobel Biocare hat am Morgen die weltweite Lancierung des Dentalimplantates NobelActive bekanntgegeben. Die Lancierung sei zwar bereits vorangekündigt worden, hiess es in Marktkreisen. Dass das Produkt aber ausgiebig getestet und eigentlich langsam lanciert worden sei, unterstreiche die vorsichtige Haltung des Managements. Dies wird nach früheren negativen Erfahrungen mit Produkteinführungen positiv beurteilt.
Als Gegengewicht zu den derzeit starken Pharmaaktien entpuppen sich Nestlé (-0,4% auf 512,50 CHF) sowie mit Ausnahme von ZFS (+0,3% auf 320 CHF) sämtliche Finanzaktien. Von diesen geben Swiss Life (-2,6% auf 300,75 CHF) nach einer Rückstufung durch die UBS auf «Neutral» sowie Swiss Re (-0,8% auf 80,55 CHF) und Bâloise (-0,6% auf 114,10 CHF) am meisten ab.
Im breiten Markt fallen Oridion nach Zahlen mit einem Rückfall um 6,6% auf. Die Zahlen von Oridion wurden in Marktkreisen gelobt, allerdings hat das Papier in den vergangenen Tagen bereits stark zugelegt. Nach gutem Erstquartalsergebnis und freundlichem Start sind StarragHeckert wieder auf das Schlussniveau vom Freitag abgesunken. Swissmetal verlieren ebenfalls nach Angaben zum ersten Quartal 0,2%. Das Unternehmen hat im ersten Quartal einen Reinverlust erlitten. Im Gegensatz dazu verzeichnen SHL Telemedicine mit einem Plus von 7,2% ein kleines Kursfeuerwerk. Die seit vergangener Woche neu an der SWX Swiss Exchange kotierten Orascom geben derzeit 1,2% ab. (awp/mc/ps)