CH-Verlauf: Verluste abgebaut – Banken drehen ins Plus

Am Markt sind bezüglich der Finanzprobleme in Dubai Zweifel aufgekommen. «Die Nachrichten sind sicher ein guter Auslöser für Gewinnmitnahmen. Aber fundamental rechtfertigen sie den Ausverkauf weltweit nicht», sagte ein Händler. Wenn man vergleiche, mit welche Summen die Finanzmärkte in den vergangenen Jahren gestützt worden seien, dann würden die in Dubai anfallenden Summen sich auf sehr bescheidenem Niveau bewegen. Für den weiteren Handelsverlauf hänge allerdings einiges von der Eröffnung an der Wall Street ab. Dann werde sich zeigen, wie dort der Dubai-Schock über «Thanksgiving» verdaut wurde.


Bis um 12.05 Uhr sinkt der SMI um 0,48% auf 6’253,21 (Tagestief: 6’179; Tageshoch: 6’279) Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,34% auf 955,22 Punkte nach; der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich um 0,32% auf 5’388,09 Punkte.


Die Aktien der Grossbanken sind bis am Mittag vom Tabellenende des SMI direkt an die Spitze geklettert. «Es war nur ein kleines Beben, das von Dubai ausgelöst wurde», kommentierte ein Marktbeobachter die Entwicklung. Zum Berichtszeitpunkt gewinnen UBS 1,6%, Julius Bär 2,6% und CS 1,0% dazu.


Die Versicherer haben dagegen nur für kurze Zeit auf die Trendwende reagiert und tendieren weiterhin im roten Bereich. So verlieren ZFS 1,4%, Swiss Life 1,0% oder Swiss Re 0,3%.


Auch ABB (-0,3%) konnten die festeren Kurse nicht allzu lange halten. Der Technologiekonzern hat den Umbau der Automationsdivisionen bekannt gegeben. Die neue Segmentstruktur könnte auf anstehende Fusionen und Übernahmen hindeuten, mutmassen Analysten.


Die defensiven Schwergewichte Roche (-1,0%), Nestlé (-1,1%) und Novartis (-0,5%) drücken weiterhin auf den Gesamtmarkt. Händler sehen dafür keine fundamentalen Gründe.


Klar zur Schwäche neigen im Luxusgütersegment nach wie vor Richemont (1,7%), dagegen stehen Swatch Group nun nur noch mit 0,1% im Minus. Für Swatch hatte Goldman Sachs das Kursziel erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt.


Zu den grössten Gewinnern gehören nebst den Banken bei den Blue Chips etwa auch Adecco (+1,7%), Logitech (+1,5%) oder Geberit (+0,7%).


Am breiten Markt steigen OC Oerlikon um 1,6%. Das Unternehmen hat in der Solarsparte einen wichtigen Auftrag erhalten. Über die Details wurde Stillschweigen vereinbart. Analysten schätzen die Auftragsgrösse auf 12 bis 15 Mio CHF. Es sei aber nicht der Ergebnisbeitrag, sondern die Signalwirkung des Auftrags, welche positiv zu werten sei, heisst es in einem Händlerkommentar.


Kudelski legen um 2,2% zu. Die Frist für das Übernahmeangebot der ausstehenden Aktien an ihrer Tochtergesellschaft OpenTV wurde für beendet erklärt.


Derweil drehten die Aktien von Dottikon ES (+0,3%) ins Plus, obwohl mit Halbjahreszahlen die Schätzungen verfehlt wurden. (awp/mc/pg/18)

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