CH-Verlauf: Verluste abgebaut – US-Arbeitsmarktbericht im Blick
Ausserdem ist von massiven Deckungskäufen von Hedge Fonds die Rede, die noch vor der Publikation des US-Arbeitsmarktberichtes vorgenommen würden.
Allerdings seien die Unsicherheiten betreffend der weiteren Entwicklung um die hochverschuldeten Eurzone-Länder, allen voran Griechenland, für Aktien weiterhin belastend. Es wird befürchtet, dass die Probleme die konjunkturelle Erholung bremsen könnten. Daher dürfte den ansonsten sowieso schon wichtigen US-Arbeitsmarktdaten am heutigen Freitag in Anlegerkreisen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Bis um 11.50 Uhr steht das Blue-Chips-Barometer SMI 1,01% tiefer bei 6’322,83 (Tiefststand: 6’242) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 1,27% auf 964,43 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) sinkt um 1,18% auf 5’586,41 Punkte.
Besonders auffällig bewegen sich die Papiere der Credit Suisse (+1,8%). Zusammen mit anderen Finanzwerten hatten CS zu Handelsbeginn die Verliererliste im SMI angeführt, ehe der Kurs ins Plus drehte. Händler konnten sich diesen Turnaround nicht eindeutig erklären. Als Gründe wurden eine technische Erholung nach den zuletzt erlittenen Verlusten, Deckungskäufe von Hedge Fonds oder gute Zahlen der britischen Konkurrentin HSBC genannt.
Andere Finanztitel konnten die Verluste im Handelsverlauf zumindest eindämmen. So büssen UBS 1,2%, ZFS 1,8% oder Swiss Life 2,7% ein. Dagegen werden GAM mit -4,5% deutlich tiefer gestellt.
Swiss Re halten sich mit einem Abschlag von 0,1% auf 44,73 CHF – wie die CS – besser als die Konkurrenz aus dem Finanzsektor. Die UBS hat im Nachgang an die gestern publizierten Quartalszahlen das Kursziel auf 60 (57) CHF erhöht und die «Buy»-Empfehlung bestätigt.
Gross sind die Abgaben nach wie vor bei Petroplus (-4,7% auf 16,94 CHF). Goldman Sachs hat das Kursziel auf 22,90 CHF von zuvor 24,00 CHF zurückgenommen.
Bei Adecco (-3,5%) finden die Gewinnmitnahmen des Vortages eine Fortsetzung. Kurszielerhöhungen durch Cheuvreux und Kepler können daran nichts ändern. Die Titel dürften dann mit den US-Arbeitsmarktzahlen in den Fokus rücken. Sonova verlieren mit 3,9% und Actelion mit 3,6% ebenfalls überdurchschnittlich.
Bei den defensiven Index-Schwergewichten verlieren Roche (-1,1%), Novartis (-0,9%) und Nestlé (-1,0%) im Rahmen des Gesamtmarktes.
Im breiten Markt steigen Alpiq nach über Erwarten guten Quartalszahlen um 1,4%. Der Stromkonzern verzeichnete im ersten Quartal 2010 ein Umsatz- und Gewinnplus und gibt sich für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich.
Komax (+6,9%) legen stark zu. Das Unternehmen hatte verkündet, dass Umsatz um Profitabilität der Gruppe wegen des weiterhin hohen Bestellungseingangs im Bereich Wire im ersten Halbjahr 2010 die Markterwartungen übertreffen werden. Komax rechnet in der ersten Jahreshälfte mit einem Umsatz von rund 150 Mio CHF und einer EBIT-Marge von rund 8%.
Die Gesundheitsgruppe Genolier (Aktie -2,1%) hat den Umsatz im ersten Quartal um fast 50% gesteigert. Allerdings ist dieser Anstieg vor allem auf die Übernahme der Klinik Bethanien zurückzuführen. Die Beteiligungsgesellschaft Airesis (+2,9%) wies für die ersten drei Monate einen Gewinn von rund 5 Mio CHF aus.
Bei Newron (-17,3%) kommt es nach dem gestrigen Kurssturz um beinahe 60% erneut zu massiven Abgaben. Die Titel befinden sich seit dem Scheitern des Produktekandidaten Ralfinamide im freien Fall. (awp/mc/pg/17)