CH-Verlauf: Verluste – Actelion und Geberit weiter gesucht

Die grösstenteils soliden Zahlen von Geberit, Bell oder Bossard würden nicht ausreichen, um die Skepsis der Anleger zu zerstreuen.


Allenfalls könnte die US-Handelsbilanz am Nachmittag neue Impulse setzen. Die Futures auf die wichtigestn US-Leitindizes deuten indes auf eine negative Eröffnung der Wall Street hin.


Um 11.55 Uhr verliert das Blue Chips Barometer SMI 0,56% auf 6’555,61 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt derweil um 0,56% auf 1’022,58 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,48% auf 5’663,64.


An der Spitze des SMI/SLI behaupten sich weiterhin Actelion (+1,0%). Das biopharmazeutische Unternehmen hat am Vorabend die Prognosen für das abgelaufene Geschäftsjahr erhöht und gleichzeitig die positiven Aussichten für 2010 bestätigt. Analysten werten die Anhebung der Prognosen erfreulich, auch wenn der Konsens dies bereits vorweggenommen habe.


Gefragt sind auch Geberit (+0,6%) nach der Veröffentlichung des Umsatzes 2009. Händler bezeichnen die Umsatzzahlen als gewohnt solide, Geberit habe sich während des Krisenjahres 2009 sehr gut und stabil gehalten.


Syngenta steigen um deutliche 1,1%. Im Vorfeld der Geschäftsergebnisses 2009 des Agrochemiekonzerns haben die Analysten der UBS ihre Prognosen überarbeitet und das Kursziel für die Syngenta-Aktien auf 320 (295) CHF erhöht.


Auf der Gegenseite verzeichnen Richemont (-2,7%) die grössten Verlusten, dicht gefolgt von Swiss Re (-2,4%). Helvea hat das Anlagerating für Swiss Re auf Neutral von bisher Buy reduziert. Swiss Life (+0,2%) haben sich inzwischen ins Plus vorgearbeitet. Am Morgen noch litten die Titel unter Gewinnmitnahmen, nachdem Spekulationen über ein Interesse des deutschen Allianz-Konzerns am Vortag zu einer Kurshausse geführt hatte.


Uneinheitlich zeigen sich auch die Bankenwerte: CS (+0,2%) halten sich noch knapp im Plus, UBS (-1,2%) und Julius Bär (-1,0%) gehen dagegen im Minus um. Zeitungsberichten zufolge erwägt US-Präsident Barack Obama eine Abgabe für den mit Staatsgeldern geretteten Finanzsektor.


Petroplus (-1,6%) weiten ihre Vortagesverluste aus. Am Montag wurde von Verkaufsdruck aus dem Ausland gesprochen. Eine von den USA ausgehende Branchenschwäche habe auch im europäischen Raffineriesektor zu Gewinnmitnahmen geführt, hiess es.


Im negativen Terrain finden sich auch die defensiven Schwergewichten Roche (-0,4%), Novartis (-0,4%) und Nestlé (-0,5%).


Am breiten Markt gewinnen Bossard 5,1%. Am Markt wird von einem überzeugender Umsatzausweis des Schraubenherstellers gesprochen. Insbesondere das verbesserte vierte Quartal und die Aussagen über gewisse Erholungstendenzen seien erfreulich.


Bell notieren unverändert. Der Fleischverarbeiter hat 2009 den Nettoerlös um 32% auf 2,56 Mrd CHF gesteigert, wobei das Wachstum auf die Akquisitionen im Ausland zurückzuführen ist. Bell habe sich in einem wirtschaftlich schwierigen Jahr vor allem im Schweizer Heimmarkt gut gehalten, kommentieren Analysten.


Implenia rücken um 0,4% vor. Der Baudienstleistungskonzern hat per Ende des Geschäftsjahres 2009 einen Auftragsbestand von 3,4 Mrd CHF in den Büchern gehabt, 17% mehr als im Vorjahr.


Newron steigen um 2,0%. Zwar hat Jefferies das Kursziel für den Titel gesenkt, doch Newron als Top-Pick unter den Small-Cap-Biotech-Unternehmen bestätigt.


Dagegen fallen Basilea um 3,8%. Das Aktienresearch von Jefferies hat das Anlagerating für die Titel auf Underpeform von bisher Hold reduziert und gleichzeitig das Kursziel für die Aktien auf 55 (100) CHF reduziert. (awp/mc/pg/15)

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