Händler sprechen von einer technisch bedingten und wohl kurzfristigen Korrektur. Im Anschluss daran dürfte sich der Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortsetzen, wenn auch weniger steil und etwas holpriger als in den letzten Wochen und Monaten.
Aufgrund fehlender Unternehmensnachrichten dürften in dieser Woche die Impulse von den Konjunkturdaten ausgehen. Vom Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) wird am Montagnachmittag allerdings wenig Bewegendes erwartet. Neue Impulse seien erst am Dienstag mit dem US-Konsumentenvertrauen und dem Case-Shiller-Index in Sicht. Die Highlights der Woche bilden dann am Donnerstag der ISM-Einkaufsmanagerindex und vor allem der monatliche Arbeitsmarktbericht am Freitag.
Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 12.10 Uhr um 1,01% auf 6’174,05 (Tagestiefst: 6’162) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert 1,03% auf 950,22 Zähler, der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,01% auf 5’333,81 Punkte.
Julius Bär (-2,3%) sind bei den Blue Chips gehören auch am Montag zu den grössten Verliereraktien. Die am Investorentag vom Freitag gemachten und als enttäuschend aufgenommenen Aussagen zum Ausblick ziehen weitere Verkäufe nach sich. Ausserdem hat die Bank Vontobel die Titel auf «Hold» von «Buy» abgestuft.
Grössere Abgaben sind auch bei den Grossbankenaktien UBS (-1,6%) und CS (-1,8%) zu sehen. Pressemeldungen zufolge hat die kanadische Steuerbehörde (CRA) der UBS mit einer Klage gedroht. Zu einer Klage werde es kommen, wenn sich die Bank weigern sollte, die Namen kanadischer Steuersünder herauszurücken, hiess es.
Weit hinten im Tableau des SMI/SLI sind auch konjunktursensitive Aktien zu finden: So stehen etwa Petroplus (-2,9%), Logitech (-2,8%) oder Swatch (-2,5%) unter grösserem Abgabedruck.
Die Roche-Genussscheine haben die Abgaben ausgebaut und verlieren 1,3%. Der Studienunterbruch mit Avastin in der Brustkrebs-Behandlung wurde am Markt als Enttäuschung aufgenommen.
Novartis (-0,3%) sind in der Zwischenzeit ins Minus gerutscht. Im frühen Handel profitierten die Titel noch von einer Zulassungsempfehlung für den Produktekandidaten QAB149 in der EU. Das Medikament soll bei erwachsenen Patienten mit chronischem Lungenleiden zum Einsatz kommen.
Lonza (-0,1%) notieren knapp behauptet. Im Zusammenhang mit der Übernahme von Patheon wurde die Due Dilligence-Frist bis Mitte Oktober verlängert. Die Fristerstreckung wird allerdings von Analysten als kursneutral bewertet. Zudem bestätigte Lonza-CEO Borgas in einem Interview früher gemachte Aussagen, wonach Lonza das laufende Geschäftsjahr auf dem Niveau von 2008 abschliessen will.
Sonova steigen um 1,1%. Gemäss CEO Valentin Chapero hat sich die konjunkturelle Situation für den Hörgerätehersteller seit Mai aufgehellt.
Im breiten Markt legen Aryzta nach Jahreszahlen und einem relativ volatilen Handel nun um 1,0% zu. Der Backwarenkonzern hatte mit dem Umsatz die Erwartungen verfehlt, bei den Margen jedoch übertroffen.
Gar um 10,4% gewinnen Lechlanché dazu. Am Freitagabend hatte die Batterieherstellerin den Abgang von CEO Raoul Sautebin angekündigt und heute die Kapitalerhöhung mit Bezugsrechtsemission mitgeteilt. Da die Hauptaktionärin EnergyGroup Holding auf seine Bezugsrechte verzichtet, vergrössert sich der Streubesitz. Der Emissionserlös der Kapitalerhöhung soll für den weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten und die Umsetzung der Wachstumsstrategie verwendet werden.
SPS am Freitagabend die Jelmoli-Übernahme als zustande gekommen erklärt. Derzeit steigen SPS um 1,5% und Jelmoli um 1,6%.
Dagegen sind Valartis (-14,2%) bis am Mittag gehörig unter Druck gekommen. Bei der Valartis-Beteiligung ENR Russia wurde die Durchführung einer Sonderuntersuchung beim zuständigen Gericht in Genf beantragt. Von der Paramount-Finanz AG wird das Geschäftsgebaren der Valartis Gruppe im Zusammenhang mit ENR Russia (Aktie noch nicht gehandelt) kritisiert. Ziel der Sonderprüfung sei es, Pflichtverletzungen offen zu legen und für alle Aktionäre Transparenz zu schaffen. (awp/mc/ps/15)