Dabei drücke der starke Franken etwas auf die Kurse. Sowohl der Euro als auch der US-Dollar haben am Donnerstag neue Rekordtiefststände erreicht.
Am Nachmittag könnten dann US-Konjunkturdaten am derzeitigen Bild etwas verändern. Auf dem Programm stehen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Einkaufsmanagerindex Chicago sowie Angaben zu den Hauspreisen. Die meisten Marktteilnehmer hätten ihre Bücher aber bereits geschlossen, weshalb sich der Blick der Anleger bereits auf das kommende Jahr richte, so der Händler. Für 2011 rechnen die Experten für den SMI überwiegend mit einer Aufwärtsbewegung. Allerdings wird vor übertriebener Zuversicht gewarnt, da die weltweite Wirtschaftserholung nach wie vor auf tönernen Füssen stehe.
Das Blue-Chips-Barometer Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 11.55 Uhr mittlerweile 0,94% auf 6’504,71 Punkte. Damit ist der SMI sogar unter den Vorjahresschlusskurs von 6’546 Punkten gerutscht, womit sich eine Jahresperformance von -0,63% errechnet. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) verliert am Donnerstag 0,88% auf 1’026,15 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,83% auf 5’844,88 Punkte.
Bei den Blue Chips geben Lonza mit 2,9% am meisten nach. Am Markt kursieren Gerüchte, beim Life-Science-Konzern stehe eine Gewinnwarnung bevor. Lonza kämpfe einerseits mit einem stärkeren Preisdruck im Geschäft mit Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln und andererseits mit höher als erwarteten Investitionen im Zusammenhang mit dem Joint-Venture mit Teva, heisst es.
Weitere Grossverlierer sind etwa Transocean (-1,5%) oder Swiss Re (-1,3%). Beim Rückversicherer lastet ein negativer Kommentar des Versicherungsbrokers Marsh & McLennan zur im Januar anstehenden Erneuerungsrunde auf den Kurs, hiess es im Handel.
Aber auch die Index-Schwergewichte Nestlé (-1,1%), Novartis (-1,0%) und Roche (-0,8%) können sich der schwachen Tendenz nicht entziehen. Derweil bewegen sich die Grossbankentitel von UBS (-0,8%) und CS (-0,6%) im hinteren Mittelfeld.
Unternehmensnachrichten sind auch am Donnerstag Mangelware. Nur der Warenprüfkonzern SGS (Aktie: -0,6%) meldete am Vorabend den Abschluss der vor zwei Wochen angekündigten Akquisition des Autoinspektions-Geschäfts von FCC (Fomento de Construcciones y Contratas) in Spanien und Argentinien.
Bei den Blue Chips stellt sich noch die Frage, wer das Jahr 2010 mit der besten Performance abschliessen kann. Den ersten Platz werden die Aktien der Luxusgüterkonzerne Richemont und Swatch unter sich ausmachen. Derzeit hat Richemont, die um 1,0% nachgeben, mit einer Jahresperformance von +60% die Nase vorn. Swatch (derzeit -1,1%) liegen im Vergleich zum Vorjahr mit +59% knapp dahinter.
Auf der Gegenseite sind die Positionen im Jahresranking bezogen. Den letzten Platz im SMI/SLI belegt Nobel Biocare (-49% zum Vorjahr), wobei die Titel derzeit mit +0,2% als einzige im Blue-Chips-Segment zulegen können. Petroplus verlieren im Jahresvergleich 35% und Transocean seit dem Börsengang im April 32%.
Im breiten Markt stehen die Aktien des Chipherstellers Micronas als Jahressieger praktisch fest. Die Titel liegen mit dem aktuellen unverändert auf 10,80 CHF, was gegenüber Vorjahr einem Plus von 173% entspricht. Weiter folgen Lem (derzeit +0,8%) mit einer Performance von +117% vor Walter Meier (-3,9%) mit +110%. Dabei hat Walter Meier den zweiten Platz an Lem abgeben müssen.
Am anderen Ende stehen Santhera (derzeit -2,7%) seit Jahresbeginn mit 66% im Minus, LifeWatch (-2,4%) haben um 58% und Global Natural (-1,0%) um 49% nachgegeben.
Der Aktien von Hügli steigen zum Berichtszeitpunkt um 1,9%. Der Nahrungsmittelkonzern hat im Zusammenhang mit der im April bekanntgegebenen Neuerungen an der Unternehmensspitze Jean Villot zum neuen VR-Präsident gewählt und Thomas Bodenmann zum neuen CEO ernannt. (awp/mc/ss/17)