CH-Verlauf: Verluste bei geringen Volumina ausgeweitet

Zudem gebe es Titel wie beispielsweise die UBS, die für das gesamte Sentiment schlecht seien.


Für den weiteren Verlauf erwartet der Händler folglich auch keine grossen Veränderungen. Zwar könnten die am Nachmittag anstehenden, zahlreichen US-Konjunkturdaten etwas Bewegung in den Markt bringen, der Verlauf werde aber ziemlich sicher rot bleiben, mutmasste der Händler.


Das Blue Chips Barometer SMI sinkt bis 11.50 Uhr um 128,56 Punkte bzw. 1,69% auf 7’461,88 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI büsst 1,44% auf 1’145,52 Zähler ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,55% auf 6’295,19 Punkte.


Die Bankenwerte leiden weiter unter den Spekulationen um Lehman Brothers und dem dadurch verstärkt eingetrübten Branchensentiment. CS verlieren -2,3% auf 50,75 CHF, UBS (-0,3% auf 25,12 CHF) zeigen sich im Zusammenhang mit dem laufenden Anrechtehandel gewohnt volatil. Julius Bär (-2,5% auf 77,55 CHF) stehen weiter stark unter Druck, trotz Dementi der am Vortag aufgekommenen Spekulationen um eine Gewinnwarnung sowie um eine Abspaltung von GAM. «Die Anleger sehen den Rauch und vermuten weiterhin Feuer», meinte ein Händler mit Bezug auf die anhaltenden Verkäufe in Julius Bär.


Grösster Verlierer unter den dreissig wichtigsten Titeln ist immer noch Kühne+Nagel (-4,0% auf 106,70 CHF). HSBC hat im Rahmen einer Studie die globale Logistikbranche untersucht und ist dabei zum Schluss gekommen, dass diese insgesamt in diesem Jahr kaum Gewinnwachstum verbuchen wird. In der Folge hat das Institut das Rating für Kühne+Nagel auf «Underweight» von «Neutral» zurückgestuft, das Kursziel indes erhöht. Panaplina (-0,9%) werden weiterhin mit «Overweight» eingestuft, jedoch mit reduziertem Kursziel.


Zu den schwächsten Werten zählen inzwischen auch ABB (-2,7% auf 33,12 CHF) und Novartis (-2,4% auf 54,65 CHF). Der Pharmakonzern übernimmt die amerikanische Protez Pharmaceuticals. Mit der Übernahme verbunden seien die Rechte am Wirkstoff PZ-601, einem Breitbandantibiotikum, so Novartis. Die Neuigkeit sei gut, hiess es im Handel, bei den Verkäufen handle es sich daher um ein typisches «sell-on-the-good-news»-Szenario. Roche (-1,9% auf 183,40 CHF) verlieren ebenfalls überdurchschnittlich.


Unterdurchschnittliche Verluste gibt es mitunter für Syngenta (-0,8% auf 326,50 CHF) oder Swisscom (-0,6% auf 359,00 CHF). Bei Syngenta verweisen Händler auf den jüngst veröffentlichten Bericht des US-Landwirtschaftsministeriums, der auf eine leicht verbesserte Maissaison hindeute. Bei Swisscom hat die Wettbewerbskommission (Weko) die Übernahme des Handyverkäufers The Phone House (TPH) genehmigt.


Auch Geberit (-1,1% auf 175,40 CHF) halten sich über dem Marktdurchschnitt. CEO Albert Baehny will gemäss Aussagen in der Presse mit mehr Umsatzvolumen im Osten und neuen hochmargigen Design-Serien im Westen die rekordhohe Rendite des Sanitärtechnikers verteidigen.


Gewinne gibt es im SMI/SLI am Mittag einzig für Actelion (+1,5% auf 57,90 CHF). Der Titel des Biopharmaunternehmens dürfte noch etwas von der gestrigen Kurszielerhöhung durch die Credit Suisse profitieren.


Am breiten Markt legen Card Guard um 1,9% zu. Die Medizinaltechnikerin hat am Vortag die FDA-Zulassung für LifeStar ACT III Platinum Geräte erhalten. Santhera (+1,9% auf 82,50 CHF) erhalten von einem positiven Kommentar der WestLB Auftrieb. Das Aktienresearch hat die Abdeckung der Papiere mit einem «Buy»-Rating und einem Kursziel von 118 CHF wieder aufgenommen. Addex (Aktie: +2,4%) hat eine neue klinische Phase-I-Studie für ADX10059 gegen gastro-ösophagaealer Reflux und Migräne begonnen.


Dagegen sinken Sika um 2,9%; CEO Ernst Bärtschi hat sich in einem Interview dahingehend geäussert, dass 2008 ‹kein einfaches Jahr› werde. Auch Micronas (-2,1%) geben nach, vor allem belastet von Spekulationen unter Händlern über die weitere Geschäftsentwicklung. (awp/mc/pg)

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