CH-Verlauf: Verluste eingegrenzt – Syngenta gefragt

Grössere Überraschungen seien aufgrund der nachrichtenarmen Lage und mangels Konjunkturdaten nicht zu erwarten. So stehen im Rahmen der Berichtssaison erst für den morgigen Dienstag wieder zahlreiche Abschlüsse an, darunter Clariant. Bei Finanztiteln machten sich neben schlechten Nachrichten auch fehlende Anschlusskäufe bemerkbar. «Keiner will sich die Finger verbrennen», sagt ein Händler. Bis um 11.55 Uhr verliert der SMI 32,63 Punkte oder 0,47% auf 6’982,40 Punkte. Mit dem bisherigen Tageshoch (7’014,58 um 11.26 Uhr) hat der Index die Marke von 7’000 Punkten kurzzeitig überschritten. Der SLI gibt 0,67% auf 1’044,43 Stellen nach, der SPI 0,18% auf 5’854,25 Zähler.


UBS (-3,6% auf 20,82 CHF) sind weiterhin Schlusslicht im SMI/SLI. CS notieren 2,2% tiefer bei 49,52 CHF, Julius Bär verlieren 1,5% auf 64,55 CHF. Neuerlicher Druck kommt vor allem von einer Branchenstudie der Citigroup. Die Bank hat den europäischen Bankensektor von «Neutral» auf «Underweight» zurückgenommen. Die Finanzinstitute müssten die schlechte konjunkturelle Lage, die zunehmenden Ausfälle auf Unternehmensebene sowie bei Krediten erst noch verdauen, heisst es zur Begründung. Hinzu kommen negative Branchennews der letzten Tage.


Swiss Re (-3,1% auf 64,85 CHF) gehöern wie am Vormittag weiterhin zu den schwächsten Bluechips. Händler begründen dies mit der momentan sehr hohen Volatilität bei Finanzwerten. Zusätzlichen Druck dürften auch die «Nachwehen» der Gewinnwarnung von Munich Re vom vergangenen Freitag sowie ein Medienbericht über einen mögliche Kauf der Lebensversicherungsaktivitäten von Barclays ausüben. Etwas besser stehen Bâloise (-0,7% auf 98 CHF) da, ZFS (+0,2% auf 271,50 CHF) und Swiss Life (+0,5% auf 282,75 CHF) notieren nach frühen Verlusten gar im Plus.


Auch von Geberit (-1,7% auf 136 CHF), SGS (-0,9% auf 1’484 CHF) und Adecco (-1,3% auf 47,48 CHF) trennen sich die Anleger. Roche verlieren 1,2% auf 186,60 CHF und Novartis 0,2% auf 61,20 CHF. Bei Roche steht für den morgigen Dienstag ein Update der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Medikament Actemra (Tocilizumab) gegen Rheumatoide Arthritis (RA) an. Actelion notieren unverändert bei 56,15 CHF. Swatch stehen nach Interviews von CEO Nick Hayek in der Wochenendpresse bei -0,9% auf 244,70 CHF, Richemont (-2,5% auf 60,90 CHF) werden von den Anlegern deutlich stärker verkauft.


Clariant (-0,5% auf 10,64 CHF) präsentieren sich vor den für morgen anstehenden Halbjahreszahlen durchschnittlich, fester halten sich etwa Lonza (+1,8% auf 153,50 CHF) sowie Petroplus (+1,3% auf 43,32 CHF). ABB (+0,3% oder 0,08 CHF CHF auf 27,68 CHF) werden heute ex-Dividende von 0,48 CHF gehandelt. Das ABB-Management hat in Interviews in der Wochenendpresse Grossübernahmen in Aussicht gestellt.


Syngenta können sich mit Avancen von +3,2% auf 298 CHF an die Tabellenspitze im SMI/SLI absetzen. Das Unternehmen profitiere von mehreren Kurszielerhöhungen, heisst es im Handel. Im breiten Markt verlieren Panalpina 5,0%. Eine negative Unternehmensstudie der UBS und ungünstige Branchenaussichten drücken Marktbeobachtern zufolge auf die Stimmung. Forbo geben 2,5% ab. In Marktkreisen wird der angestrebte Kauf der britischen Bonar Floors für 123 Mio GBP aber als eher kursneutral gewertet.


Arpida dagegen gewinnen 1,5%. Damit honorieren die Anleger die Einreichung eines Zulassungsgesuchs bei der EU-Gesundheitsbehörde EMEA für das Medikament Iclaprim. Noch stärkere Avancen verzeichnen die Valoren der Branchenkollegin Addex (+3,0). Das Pharmaunternehmen hat mit ihrem heute Montag vorbörslich publizierten Halbjahresausweis die Erwartungen der Analysten weitgehend erfüllt. Nachbörslich will die Chipherstellerin AMS (Aktie +0,3%) noch über das zweite Quartal 2008 informieren. Die stärksten Verluste gibt es bei Pelikan (-11,6%), redIT (-10,5%) und Global Natural Resources (-10,0%), starke Gewinne dagegen bei von Roll (+5,0%) und Burckhardt (+3,9%). (awp/mc/ps/21)

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