CH-Verlauf: Verluste eingegrenzt – UBS und Swiss Re am Tabellenende

Die Handelsvolumina seinen aber wie bereits am Vortag sehr dünn, der am Freitag anstehende grosse Verfall bewirke wohl eine gewisse Zurückhaltung unter den Anlegern.


Die Nachrichtenlage präsentiert sich weiterhin mager. Am Nachmittag könnten dann die US-Konjunkturdaten zu den Baubeginnen, Erzeugerpreisen und zur Industrieproduktion Mai Impulse liefern. Die stärker als erwartet aufgehellten ZEW-Konjunkturerwartungen hatten indes kaum Einfluss auf den hiesigen Aktienmarkt.


Um 11.55 Uhr verliert das Blue-Chips-Barometer SMI 0,31% auf 5’383,25 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,98% auf 815,77 Punkte und der SPI 0,40% auf 4’650,71 Punkte.


Mit den deutlichen Verlusten in Swiss Re (-4,9%) und UBS (-2,5%) stehen die Finanzwerte weiterhin im Fokus. Die Nachrichtenlage wende sich zusehends ins Negative, meinte ein Marktbeobachter. Am Montag habe ein Analyst einen Rückstellungsbedarf der Bank of America von 46 Mrd USD für Verluste aus dem Kreditgeschäft prognostiziert. Der IWF habe eine bessere Kapitalausstattung schwedischer Banken angemahnt und Moody’s habe das Finanzstärke-Rating von 30 spanischen Geldhäusern gesenkt.


Ausserdem will Moody’s das Kreditrating der UBS auf eine Abstufung hin überprüfen. Die Ratingagentur begründet die Entscheidung mit den «beachtlichen Herausforderungen», vor denen die Grossbank in den Geschäftfeldern Investment Banking und Wealth Management stehe. Dies bedeute für Obligationäre ein grösseres Risiko, als zuletzt angenommen. Nach Kapitalzuflüssen von aussen bleibe die interne Kapitalgenerierung zudem eingeschränkt.


Die deutlichen Abschläge in Swiss Re könnten nicht eindeutig zugeordnet werden, erklärte ein Händler. Neben dem schlechten Branchensentiment und den negativen Vorgaben der US-Assekuranzen belasteten auch Befürchtungen, dass Moody’s den Rückversicherer einer ähnlichen Prüfung unterziehen könnte wie UBS. Zudem könnten die Abgaben mit dem anstehenden Verfall in Zusammenhang stehen.


Von den übrigen Finanztitel notieren ZFS (-1,7%), Swiss Life (-1,7%), Baloise (-0,7%) und Julius Bär (-0,1%) im Minus, CS dagegen unverändert.


Zu den schwächsten Werten zählen auch Clariant (-4,0%), Holcim (-2,8%) und Petroplus (-2,2%). Holcim weiten damit die Vortagesabgaben nach der Bekanntgabe der Akquisition von Cemex Australia und der Kapitalerhöhung aus.


Lonza verlieren 1,2%. Der Lifesciencekonzern hat mit der privaten amerikanischen Biotechfirma Elusys Therapeutics ein Abkommen für die Produktion von Anthim geschlossen. Am Markt wird von einem weiteren Schritt zur Kapizitätsauslastung bei Lonza gesprochen.


Eine Stütze bieten dem Markt die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,5%), Novartis (+0,3%) und Roche (+0,2%), die wie die ebenfalls defensiven Swisscom (+0,8%) und Synthes (+0,8%) zu den wenigen Kursgewinnern zählen.


Am breiten Markt steigen New Value nach Jahreszahlen um 5,9%. Ebenfalls nach Zahlen verlieren dagegen CKW (-2,6%) und Züblin (-6,1%). Bei Züblin wird am Markt von einer schwachen Performance gesprochen.


Calida sinken um 0,4%. Die Wäscheherstellerin ergreift Restrukturierungsmassnahmen bei der Tochtergesellschaft Aubade. Die rezessive Wirtschaftslage und der Strukturwandel im Markt für Lingerie hätten zu einem starken Absatzrückgang geführt, hiess es.


Goldbach Media verlieren nach dem Abschluss des Aktienrückkaufsprogramms um 2,9%. (awp/mc/pg/17)

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