Nach den schwachen Konjunkturzahlen aus den USA von gestern sowie den anhaltenden Problemen bei Lehman Brothers, sei die Stimmung eher wieder von Vorsicht geprägt, hiess es in Handelskreisen.
Fundamental habe sich allerdings nicht viel verändert. Der SMI befinde sich nach wie vor im seit Monaten bestehenden Handelsband im Bereich von ein paar Hundert Punkten um die Marke von 7’000. In welche Richtung das Pendel schliesslich schlagen werde, sei schwer abzuschätzen. Neu Aufschlüsse könnten die für den frühen Nachmittag angesagten Zahlen von Lehman Brothers bringen sowie weitere US-Daten zu den Hypothekenanträgen oder zu den Rohöllagerbeständen.
Bis um 11.55 Uhr mindert sich der SMI um 46,87 Punkte oder 0,65% auf 7’142,58 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index fällt um 0,90% auf 1’065,37 Zähler zurück und der Swiss Performance Index um 0,61% auf 5’980,78 Punkte.
Dem grössten Verkaufsdruck sehen sich derzeit Swatch (-5,3% auf 253,75 CHF) und Richemont (-4,2% auf 61,90 CHF) ausgesetzt. Richemont hat zwar am frühen Morgen über den Erwartungen liegende Umsatzwachstumsziffern für die ersten fünf Monate vorgelegt. Der vage und vorsichtige Ausblick und der Hinweis auf Anzeichen für eine Verlangsamung in den Nordamerika haben aber die Investoren etwas zurückgeschreckt. Dies zieht auch die Aktien von Swatch in Mitleidenschaft. Swatch hat heute die Beendigung des jüngsten Aktienrückkaufprogramms bekanntgegeben.
Schwächer stehen angesichts der nicht abreissenden Welle von Negativmeldungen aus dem Finanzsektor weiterhin auch UBS (-1,4% auf 23,90 CHF) und CS (-2,0% auf 52,65 CHF), wobei UBS einen Teil noch grösserer Verluste wieder aufgeholt haben. Julius Bär verbilligen sich gar um 3,3% auf 62,25 CHF.
ABB (-3,4% auf 23,58 CHF) präsentieren sich ebenfalls weiterhin sehr schwach, wobei hier der Fall unter die Marke von 25 CHF eine negative technische Reaktion nach sich gezogen hat.
Logitech (+0,1% auf 27,02 CHF) haben sich nach ebenfalls sehr schwachem Start in die Gewinnzone vorgearbeitet. Das Unternehmen hat am Morgen ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 250 Mio USD angekündigt, welches allerdings erst gestartet wird, wenn das laufende über denselben Betrag abgeschlossen ist.
Auf der Gegenseite sind es Novartis (+0,6% auf 60,15 CHF) und Roche (+1,0% auf 187,10 CHF) welche Gegensteuer geben. Novartis werden dabei von positiven Produktemeldungen etwas gestützt.
Nobel Biocare (+0,4% auf 38,76 CHF) werden von einer Kurszielerhöhung eines amerikanischen Brokers etwas getrieben, ebenso wie Straumann (+1,7%) im Nebensegment.
Im breiten Markt rücken ADB nach der Ankündigung eines Aktienrückkaufsprogramms um 4,4% vor. Nach Zahlen legen auch Vaudoise Versicherungen um 2,1% zu, während Edipresse bisher nicht gehandelt wurden.
Grössere Verluste verzeichnen unter anderem COS (-8,5%), Bioxell (-5,2%) oder Vetropack (-5,2%). (awp/mc/pg/19)