CH-Verlauf: Verluste – Gedämpfte Stimmung bei geringen Volumen
Neue Impulse könnte etwa ein Erreichen der 6’500er-Marke geben, danach sehe es allerdings nicht aus. Nur geringe Beachtung fanden am Aktienmarkt dagegen Konjunkturdaten aus Europa, wobei besonders der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen in Deutschland klar unter den bereits negativen Prognosen der Ökonomen ausfiel. Am Nachmittag werden aus den USA noch Zahlen zum Einzelhandelsumsatz erwartet.
Bis um 12 Uhr verliert der Leitindex SMI 0,21% auf 6’458,18 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,24% auf 986,32 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,23% auf 5’692,14 Zähler.
Angeführt wird die Kursliste der Blue Chips von Logitech (+1,3%). Marktbeobachter verweisen dabei auf eine Sektorstudie von Morgan Stanley. Klar im Plus notieren auch SGS (+0,9%). Der Warenprüfkonzern vermeldete am Morgen die Übernahme der chinesischen Yan Tai HuaJian Inspection Engineering mit 120 Mitarbeitern. Analysten bezeichneten den Zukauf zwar als klein, er dokumentiere jedoch, dass SGS in Asien Potenzial sehe. Zudem hat das Aktienresearch der HSBC die Titel von bisher Neutral auf Overweight hinaufgestuft.
Gut zu halten vermögen sich auch die Titel der Medizinaltechnik-Unternehmen Sonova (+0,4%) und Nobel Biocare (unv.).
Auch die Novartis-Titel (+0,9%) gehören zu den Tagesgewinnern, während Roche (-1,0% auf 142,20 CHF) deutlich zurückfallen. Morgan Stanley hatte die Titel auf «Equalweight» von «Overweight» und das Kursziel auf 175 CHF von zuvor 249 CHF gesenkt. Die Analysten von MS senken darüber hinaus den europäischen Pharmasektor auf «Underweight». Die schwergewichtigen Nestlé-Titel (-0,1%) tendieren ebenfalls im Minus.
Die Aktien der Grossbanken UBS (-0,8%) und CS (-0,7%) verlieren dagegen nach einem positiven Start deutlich. Eigentlich hätte man den Bankensektor nach den Basel III-Beschlüssen mit den grosszügigen Übergangsregelungen besser erwartet, sagte ein Händler. An den anderen europäischen Aktienmärkten notieren die Bankentitel denn auch vorwiegend freundlich. Auch Julius Bär (+0,1%) vermögen sich im Plus zu halten.
Zu den klaren Verlierern unter den SMI/SLI-Titeln gehören Holcim (-1,1%). CEO Markus Akermann erklärte an einer Präsentation, dass der Konzern auf der Suche nach Zukaufmöglichkeiten, vor allem in Schwellenländern, sei. Auch Richemont (-1,1%) geben deutlich nach, wogegen die Verluste bei den Titeln des Branchennachbarn Swatch (-0,2%) im Marktdurchschnitt ausfallen.
Bei den Nebenwerten legten Vaudoise (unv.) Halbjahreszahlen vor, wobei die verdienten Nettoprämien sprunghaft angestiegen sind. In den letzten Tagen hatte die Aktie deutlich zugelegt. Zu den Gewinnern zählen die Santhera-Valoren (+7,1%), die nach der Vorlage von neuen Studiendaten zum Medikament Catena deutlich Terrain gutmachen können. Implenia (-0,4%) meldet, dass die Stadt Zürich die mit der Realisierung des Stadions Letzigrund abgegebene Gewährleistungsgarantie in Anspruch nimmt und so eine Zahlung von 12 Mio CHF erzwingt.
Zudem rücken die Small- und MidCap-Unternehmen im Rahmen der Swiss Equity Conference 2010 in den Fokus. An zwei Tagen präsentieren sich 26 Firmen aus den Branchen Industrie, Finanzen, Medien und IT, Chemie, Biotechnologie und Konsumgüter. So hat der CFO der Siegfried Holding (Aktien +0,3%) die Prognosen für die zweite Jahreshälfte und das Gesamtjahr bekräftigt. Auch der Finanzchef von Hügli (nicht gehandelt) bekräftigte trotz der für das Unternehmen negativen Entwicklung des Euro die Gewinnprognosen für 2010. (awp/mc/ps/15)