CH-Verlauf: Verluste leicht abgebaut – Roche unter Druck

Aufgrund weniger Nachrichten von Unternehmensseite schlügen Analystenkommentare stärker als sonst zu Buche, hiess es zudem am Markt. Eine Trendwende durch Konjunkturdaten und Börsensignale aus den USA gilt als unwahrscheinlich. Die Futures auf US-Indizes stehen im Minus. Am Nachmittag kommen aus den USA Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser.


Bis um 11.45 Uhr sinkt der SMI 40,10 Punkte oder 0,53% auf 7’537,93 Punkte. Der gekappte, 30 Titel umfassende SLI verliert 0,37% auf 1’161,89 Punkte und der breitere SPI gibt 0,43% auf 6’341,12 Punkte ab.


Das Index-Schwergewicht Roche rangiert mit -1,8% auf 175,40 CHF am Ende der Tabelle. Der Pharmakonzern will die Beteiligung an der japanischen Tochtergesellschaft Chugai erhöhen. Analysten begrüssten den Schritt. Allerdings seien viele Investoren vor dem Onkologiekongress ASCO negativ eingestellt, sagte ein Händler. Konkurrenzprodukte zu Roches Blockbuster würden jedoch häufig überschätzt, relativierte ein Händler.


Die Titel der Branchenkollegin Novartis legen hingegen 0,2% auf 54,70 CHF zu. Morgan Stanley hat das Kursziel nach klinischen Daten für die Meningitis-Impfstoffe Menveo und MenB und Gesprächen mit Experten erhöht, die Einstufung bleibt auf «Overweight».


Besonders gefragt sind Syngenta (+1,6% auf 325 CHF) an der Tabellenspitze. Das Unternehmen und sein US-Rivale Monsanto haben sämtliche Rechtsstreitigkeiten im Bereich Mais- und Sojabohnen beigelegt. Damit könne sich Syngenta nun endlich wieder voll und ganz der Forschung widmen, sagten Marktbeobachter.


Clariant (+1,1% auf 12,14 CHF) und Nobel Biocare (+1,1% auf 41,26 CHF) stehen ebenfalls in der Gunst der Anleger.


Nach positiven Unternehmensnews stehen ferner ZFS (+0,7% auf 310,50 CHF) im Plus. Der Versicherungskonzern hat eine um 40% höhere Zielgrösse von 1,2 Mrd USD für den Wert des Neugeschäftes im Bereich Global Life bekannt gegeben. Der neue Zielwert erscheine realistisch, heisst es bei Analysten. Gestern hatten die Valoren unter einer kritischen Studie von Merrill Lynch gelitten.


Bei den weiteren Versicherungstiteln profitieren Bâloise (+0,3% auf 114,20 CHF) von einer Erhöhung des Kursziels bei gleich bleibender Einstufung «Neutral» durch die UBS. Swiss Re verbessern sich um 0,5% auf 79,15 CHF.


Der überwiegende Teil der Valoren trägt jedoch negative Vorzeichen.


Richemont können die gestrigen Kursaufschläge nicht halten und geben nach Gewinnmitnahmen 1,1% auf 64,80 CHF ab. UBS und Société Générale haben das Kursziel nach positiven Unternehmens-Nachrichten vom Vortag erhöht.


Adecco werden 0,5% tiefer bei 58,60 CHF gehandelt. Bereits gestern erlitten die Titel nach einer Rückstufung des US-Stellenvermittlungssektors durch Merrill Lynch Kursverluste.


Im SLI legen Petroplus (+ 3,0% auf 62,90 CHF) und SGS (+1,1% auf 1’506 CHF) stark zu.


Actelion erholen sich von ihren frühen Verlusten (-0,4% auf 56,05 CHF). Die guten Studienergebnisse für ein Konkurrenzprodukt von Ventavis durch den Mitbewerber United Therapeutics hätten die Kurse im Auftakthandel belastet, hiess es am Markt.


Bei Logitech werten Analysten die für das laufende Geschäftsjahr bestätigten Ziele als eher konservativ. Die angekündigte Rückkehr der Video-Sparte zu zweistelligem Wachstum sei jedoch erfreulich. Die Valoren der Computerzubehör-Herstellerin notieren 0,8% tiefer bei 32,60 CHF.


Im breiten Markt richtet sich das Augenmerk der Anleger auf Speedel (+2,2% auf 78 CHF) im Fokus. Das Unternehmen hat den Mitte Mai bekannt gegebenen Umsatz für das erste Quartal 2008 nach oben angepasst.


Starke Aufschläge verzeichnen Dufry mit +3,4% auf 114,20 CHF. Marktkreise sprechen von auffälligen ausserbörslichen Beteiligungsverschiebungen und von Gerüchten über Veränderungen im Aktionariat.


Card Guard notieren nach einem Kursrückgang in der ersten Monatshälfte 5,0% fester auf 7,77 CHF.


Mikron werden nach dem jüngst erreichten Jahreshoch zurückgenommen. Die Valoren verlieren 3,6% auf 13,30 CHF. (awp/mc/gh)

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