CH-Verlauf: Verluste leicht abgebaut; Unsicherheiten vor Osterferien

Noch bleibt vor den Osterferien die Frage offen, in welche Richtung es die Börsen in naher Zukunft ziehen wird. Dies dürfte Händlern zufolge im wesentlichen von der Berichtssaison zum ersten Quartal und weiteren Hinweisen zur konjunkturellen Entwicklung abhängig sein. Für Enttäuschung hatte gestern der höher als erwartet ausgefallene Quartalsverlust des US-Aluminiumkonzerns Alcoa gesorgt. Heute dürften die weiteren Impulse von den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten (MBA-Hypothekenanträge, Lagerbestände und Umsätze im Grosshandel) her kommen.


Bis um 12.10 Uhr sinkt der SMI um 0,96% oder 47,52 auf 4’926,68 Punkte, nachdem am Morgen ein Tagestief bei 4’884,57 Punkten gesetzt wurde. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index SLI gibt um 1,12% auf 701,09 Zähler und der breite SPI um 1,06% auf 4’159,31 Stellen nach.


Bei konjunkturabhängigen Aktien wie Nobel Biocare (-6,3% auf 18,46 CHF), Clariant (-5,0% auf 4,77 CHF), Logitech (-3,2% auf 12,55 CHF) oder Geberit (-3,9% auf 107,60 CHF) setzt sich die zuletzt gesehene Konsolidierung in unveränderter Deutlichkeit fort. Geberit leiden dabei zusätzlich unter einer Kurszielrückstufung durch Merrill Lynch.


Bei Kühne + Nagel (-2,9% auf 67,30 CHF) wurde das Kursziel von Morgan Stanley im Rahmen einer Sektorstudie auf 58 (67) CHF zurückgenommen. Jenes von Konkurrentin Panalpina steht neu bei 40 (48) CHF. Die Panalpina-Aktien (-8,5%) reagieren jedoch stärker auf diese Anpassung.


Einen Rücksetzer erleben weiterhin Swiss Re (-4,8% auf 21,84 CHF). ZFS geben um 3,0% auf 176,50 CHF nach. Swiss Life (-1,7% auf 80,85 CHF) und auch die Aktien der CS (-0,6% auf 34,48 CHF) haben die Abgaben dagegen abgebaut. Gar ins Plus drehten UBS (+0,7% auf 10,98 CHF).


News gab es am Mittag zu der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Der Bundesrat hat das Direktoriumsmitglied Philipp Hildebrand zum neuen SNB-Präsidenten und somit zum Nachfolger des Ende 2009 abtretenden Jean-Pierre Roth gewählt. Neu in das Direktorium wurde Jean-Pierre Danthine berufen. Danthine ist unter anderem Professor für Makroökonomie und Finanztheorie an der Universität Lausanne.


Die Verluste eingegrenzt haben Roche (-0,1% auf 151,80 CHF). Nestlé (-1,2% auf 39,24 CHF) und Novartis (-1,4% auf 42,34 CHF) geben dagegen überdurchschnittlich nach.


Am breiten Markt zeigen sich Tamedia (+11,1%) nach Zahlen von der starken Seite. Der Gewinn habe die Erwartungen übertroffen, die Aussichten bleiben aber angespannt, hiess es. Rätia Energie (PS +4,3%) können nach soliden Zahlen und einer Dividendenerhöhung ebenfalls gut zulegen.


Dagegen sind die Aktien von Valartis (-4,7%) unter Druck gekommen. Valartis habe im vergangenen Jahr nur dank ausserordentlichen Faktoren einen Verlust vermeiden können, hiess es. Das operative Ergebnis lag hinter den Erwartungen zurück.


Die Sulzer-Titel (-0,5%) pendeln während der GV um den Vortagesschlussstand, nachdem die Aktien zunächst an Wert eingebüsst haben. Der Verwaltungsrat habe mit der Grossaktionärin Renova um Investor Viktor Vekselberg betreffend Neubesetzung des Verwaltungsrates eine Einigung erzielt. Demnach stehen dem Russen bei einem Sulzer-VR mit sieben Mitgliedern zwei unabhängige Mitglieder zu, bei einem VR von acht Mitgliedern deren drei, wie VR-Präsident Ulf Berg an der GV erklärte. (awp/mc/pg/17)

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