CH-Verlauf: Verluste leicht ausgebaut

Gespannt warten die Marktteilnehmer auf die US-Arbeitsmarktdaten. Die Daten würden wohl entscheiden, mit welchem Vorzeichen der Tag geschlossen werde, so ein Marktbeobachter. Zuletzt haben die am Vortag veröffentlichten Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und die Monatsdaten des Arbeitsmarktberichts ADP für Unruhe gesorgt. Der Markt sei aber in den letzten Wochen weit gelaufen und sei deshalb etwas verletzlich, so ein Marktbeobachter, der Einbruch sei aber eigentlich erwartet worden.


Der SMI verliert bis um 11.55 Uhr 1,60% auf 6’154,96 Punkte. Der Swiss Leader Index (SLI) gibt um 1,67% auf 944,52 Zähler nach und der breite Gesamtmarkt, gemessen am Swiss Performance Index, sinkt um 1,48% auf 5’321,16 Punkte.


Am Ende der SMI/SLI-Tabelle notieren die Valoren von Petroplus (-4,5%), allerdings ohne konkrete Neuigkeiten. Auch Logitech (-4,1%) gehören zu den grössten Verlierern nach der ersten Hälfte des Tages.


Unter Druck stehen auch die Finanztitel. Marktteilnehmer verweisen dabei auf einen Stresstest der EU bei führenden Kreditinstituten. Demnach könnten europäische Grossbanken wegen der Finanzkrise noch weitere Verluste bevorstehen. Insgesamt gehen die Experten von bis zu 400 Mrd EUR aus. Dies belastet auch die hiesigen Bankenwerte. UBS verlieren 2,9%, Credit Suisse 2,5, Julius Bär 1,7% und GAM 1,7%.


Die Titel von Julius Bär und GAM wurden am Donnerstag zum ersten Mal separat gehandelt. Analysten haben deshalb ihre Einschätzungen angepasst. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) gibt für beide Valoren die Empfehlung Marktgewichten heraus. Die Experten der UBS haben das Kursziel für Julius Bär gesenkt, das Rating bleibt aber auf Neutral. Insgesamt zeigen sich die Analysten vorsichtig und weisen bei Julius Bär darauf hin, dass die Gruppe und eine reine Privatbank mit grossem Offshore-Geschäft sei, die der aktuellen Diskussion um das Bankgeheimnis und den negativen Auswirkungen der Steueramnestien ausgesetzt ist.


Abgaben setzt es auch für die Versicherer ab. Swiss Re büssen 2,8% ein, Swiss Life 1,8% und ZFS 0,8%.


Unter Druck stünden nach den schwachen Daten zum ISM-Index vom Vortag aber auch konjunktursensitive Titel, meinte ein Marktteilnehmer. Adecco geben 2,9% nach, Richemont 2,5%, ABB 2,5% und b2,0%. Der Zementhersteller Holcim hat die Akquisition der Cemex Australien abgeschlossen und wird den Bereich ab Oktober vollkonsolidieren.


Die geringsten Abgaben verzeichnen im SMI/SLI derzeit die Aktien von Swisscom (-0,6%). Aber auch die SMI-Schwergewichte Roche (-0,9%), Novartis (-1,2%) und Nestlé (-1,2%) notieren besser als der Durchschnitt.


Zulegen können lediglich Givaudan (+0,3%), Bâloise (+0,2%) und Sonova (+0,1%).


Am breiten Gesamtmarkt gehen COS (-12,8%) mit den grösste Abgaben um. Auf der Gegenseite stehen die Titel von GNR (+5,7%). Die Aktien profitieren von vertrauensbildenden Massnahmen durch den Hauptaktionär und Verwaltungsratspräsident Claudio Pesenti. Via ETICOIL hat er seine Beteiligung mit 892’500 Aktien zu einem Preis von 4 CHF pro Stück auf deutlich über 50% aufgestockt.


Crealogix (+2,5%) hat die Zahlen für das Gesamtjahr 2008/09 publiziert und dabei wie erhofft die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft.


Galenica (+3,0%) hat mit dem Eisenmangelpräparat Ferinject in einer Studie über die Wirksamkeit bei Patienten mit Eisenmangel und chronischer Herzinsuffizienz den primären Endpunkt erreicht.


Gurit (-3,1%) hat die Akquisition eines Mehrheitsanteils an der chinesischen Strukturschaumstoff-Gesellschaft China Techno Foam Co. Ltd. vollzogen. (awp/mc/ps/17) 

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