CH-Verlauf: Verluste nach ZEW-Index leicht ausgebaut
Die mittelfristigen Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland sind im Juli überraschend deutlich zurückgegangen. Im Vorfeld hatten Ökonomen und Händler aber nur mit einem leichten Rückgang gerechnet. Dabei dürfte vor allem der starke Euro die Erwartungen stärker gedrosselt haben als angenommen, hiess es am Markt. In der Schweiz notieren Novartis nach der Publikation des Halbjahresberichts nach wie vor schwächer.
Bis um 12.00 Uhr verliert der SMI 54,48 Punkte oder 0,59% auf 9’245,32 Zähler. Der 30 Titel umfassende SLI sinkt um 0,66% auf 1’424,72 Stellen und der breiter gefasste SPI gibt um 0,56% oder 42,58 Punkte auf 7’559,23 Punkte nach.
Novartis verlieren 0,5% auf 65,95 CHF, obwohl der Pharmakonzern mit dem Zahlenset die Markterwartungen erfüllt. Bemängelt wurde das Fehlen von Informationen zum Stand der Dinge im Zulassungsprozedere von Galvus in den USA sowie über den laufenden Patentrechtsstreit um Glivec/Gleevec in Indien.
Die Konkurrenzpapiere von Roche steigen dagegen um 0,1% auf 217,10 CHF. Roche wird den Halbjahresbericht am Donnerstag vorlegen. Nebst Roche können nur noch Swisscom (+0,3%) und Swatch N (+0,1%) zulegen.
Ansonsten liegen alle SMI-Titel in der Verlustzone. So auch Synthes (-0,4% auf 149,50 CHF), obwohl der Erhalt der FDA-Genehmigung für das zervikale Diskussystem Prestige vom Konkurrenten Medtronic als positiv für Synthes gewertet wird. Synthes dürfte nun die Genehmigung für sein Diskussystem ProDisc-C im 1. Quartal 2008 erhalten, heisst es in der Begründung des Analystenkommentars.
Allerdings verlieren Aktien wie jene von SGS (-1,5% auf 1’463 CHF), ABB (-1,5% auf 29,45 CHF), Swiss Life (-1,3% auf 314,75 CHF) oder ZFS (-1,1% auf 378,75 CHF) weit mehr an Wert. SGS bauen dabei die gestern nach Zahlen erlittenen Kursverluste weiter aus, während die beiden Versicherungen ihre frühen Gewinne wieder einbüssen. Nestlé (-0,7% 473,50 CHF) und die UBS-Titel (-0,7% auf 74,15 CHF) sind für den Gesamtmarkt ebenfalls keine Stütze.
Im breiten Markt sind Micronas (-11,9%) nach Halbjahreszahlen mit Abstand die grössten Verlierer. Enttäuschend seien vor allem die Ordereingänge und die Umsätze ausgefallen, hiess es in Marktkreisen. Der Verwaltungsrat und das Management werden die künftige strategische Ausrichtung überprüfen.
Schwächer tendieren auch Georg Fischer (-1,5%), obwohl der Industriekonzern im ersten Halbjahr besser als erwartet abgeschnitten hat. Georg Fischer konnte in allen Bereichen sowohl den Umsatz als auch die Betriebsmargen steigern. Die Kursverluste werden mit der bereits hohen Bewertung der Aktie erklärt. (awp/mc/pg)