CH-Verlauf: Verluste reduziert – Clariant weiter deutlich im Minus

Nach der angekündigten Wandelanleihe und Aussagen zum zweiten Quartal ziehen Clariant nach wie vor grösseres Interesse auf sich. Weitere Impulse erwarten Marktteilnehmer von den US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Neben den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe stehen die Arbeitsmarktdaten Juni und der Auftragseingang Industrie für Mai auf der Agenda.


Bis um 12.05 Uhr verliert der SMI 0,35% auf 5’453,53 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI sinkt um 0,61% auf 814,57 Zähler und der breite SPI um 0,37% auf 4’697,35 Punkte.


Schlusslicht unter den 30 Bluechips sind weiterhin Clariant (-6,0%). Der Chemiekonzern begibt eine vorrangige, unbesicherte Wandelanleihe über 225 Mio CHF mit einer Laufzeit bis 2014. Die erwartete Verwässerung belaste den Aktienkurs, sagen Beobachter. Allerdings werde Clariant erst im Laufe des Tages die endgültigen Konditionen wie den Wandelpreis nennen. Ausserdem informierte das Unternehmen über einen «anhaltend starken Cash Flow und eine verbesserte operative Profitabilität im zweiten Quartal». Die Exane BNP Paribas hat das Kursziel unterdessen im Rahmen einer Branchenstudie auf 7,10 (4,90) CHF erhöht und das Rating auf «Neutral» belassen.


Auch Actelion (-2,2%) geben überdurchschnittlich nach. Die Analysten der UBS haben das Rating auf «Sell» von zuvor «Neutral» gesenkt und das Kursziel von 53 CHF bekräftigt.


Die meisten Finanzwerte verbuchen ebenfalls grössere Abschläge. Dies gilt vor allem für CS (-2,1%) und Julius Bär (-2,6%), UBS (-1,0%) halten sich etwas besser.


Swiss Life verlieren 2,0%. Die Tochter AWD darf sich einem Medienbericht zufolge nicht mehr als «grösster unabhängiger Finanzberater» bezeichnen oder das Wort «unabhängig» verwenden. AWD will den Angaben zufolge dagegen vorgehen.


Auch Swiss Re (-2,2%) tendieren deutlich schwächer, etwas besser halten sich Bâloise (-1,2%) und ZFS (-0,9%). ZFS hat die Akquisition des US-Autoversicherungsgeschäfts von der American International Group (AIG) abgeschlossen. Von der Bank Vontobel gibt es eine Kurszielerhöhung auf 250 (240) CHF und eine Kaufempfehlung.


ABB geben um 0,5% nach. Der Elektrotechnikkonzern hat einen Grossauftrag aus Bahrain erhalten. Für 170 Mio USD soll das Unternehmen für die Electricity and Water Authority Unterstationen errichten und bestehende ausbauen. Der Auftrag wurde im zweiten Quartal 2009 gebucht.


Die grosskapitalisierten Novartis (-0,9%) lasten auf dem SMI. Stützend wirken sich dagegen die Avancen in Roche (+0,6%) und Nestlé (+0,7%) aus.


Syngenta (+0,9%) haben eine Kurszielerhöhung der Deutschen Bank auf 350 (285) CHF erhalten, die Kaufempfehlung wurde bestätigt. An der Tabellenspitze im SMI/SLI stehen Petroplus (+1,4%) und auch Swisscom zeigen sich gefestigt (+0,9%). Kursbewegende Nachrichten gibt es zu beiden Unternehmen nicht.


Im breiten Markt legen Forbo (+3,8%) nach unerwartet veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das zweite Halbjahr kräftig zu. In Analystenkommentaren ist von erwartungsgemäss ausgefallenen Resultaten die Rede.


Bei Gottex reduzieren sich die Avancen auf 6,0%. Die Fondsmanagement-Gesellschaft hat von Nestlé Capital Advisers ein Investment- und Beratungsmandat erhalten. (awp/mc/pg/19)

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