CH-Verlauf: Verluste teilweise abgebaut – Banken weiter im Tief

Dabei stützen vor allem die defensiven Schwergewichte den SMI, wogegen die Bankaktien auf ihren Verlusten ebenso sitzen bleiben wie die Banken auf ihren schlechten Risiken in den Büchern.


Die Stimmung habe sich nicht grundlegend verbessert und die Nervosität sei weiterhin gross, heisst es in Marktkreisen. Die Baisse der letzten zwei Tage habe aber offenbar einen Boden gefunden, worauf auch höhere Notierungen der Futures auf die US-Börsen hinweisen würden.


Bis gegen 12.05 Uhr verliert der SMI 46,01 Punkte oder 0,61% auf 7’471,40 Punkte. Der gekappte SLI fällt um 0,72% auf 1’140,91 Punkte zurück und der breite SPI um 0,60% auf 6’100,43 Punkte.


Grösste Verlierer sind wie bereits am Vortag CS (-4,5% auf 56,50 CHF) und UBS (-3,4% auf 41,02 CHF). Neben den Befürchtungen der Anleger, dass sich noch weitere Subprime-Positionen in den Büchern befinden, belasten zudem Rating-Abstufungen und Kurszielsenkungen die Bankwerte.


Am Morgen hatte ABN Amro die Einstufung von CS auf HOLD (von Buy) und das Kursziel auf 68 (95) CHF reduziert. Für die UBS hat sie zudem das Kursziel auf 42 CHF von bisher 70 CHF verringert. Bei der grössten Schweizer Bank wird in Markkreisen mit weiteren Abschreibungen von bis zu 10,8 Mrd USD gerechnet. Weiter senkte die Bank Vontobel das Kursziel für die CS im Vorfeld der Ergebnispublikation auf 68 (85) CHF ebenfalls deutlich. Belastend sind aber auch Aussagen von S&P, wonach die Bonitätsabstufungen bei den Kreditversicherern nicht ohne Folgen für die Banken bleiben werden.


Dem Vermögensverwalter Julius Bär (-3,2% auf 73,55 CHF) ergeht es nicht viel besser. ABN Amro hat das Rating auf SELL (Hold) und das Kursziel auf 60 (85) CHF zurückgenommen.


Mit Ausnahme von Adecco (-2,0% auf 54,05 CHF) hat dagegen eine Mehrheit der Aktien die frühen Verluste teilweise abgebaut oder gar ins Plus gedreht. Moderat im Minus befinden sich etwa noch Swiss Life (-0,6% auf 254,75 CHF) oder Swiss Re (-0,5% auf 77,15 CHF), wobei Swiss Re von einer Aufstufung durch HSBC auf «Overweight» etwas gestützt werden.


Auch Syngenta (-0,5% auf 274,25 CHF) vor den Jahreszahlen von morgen Donnerstag oder Synthes (-0,4% auf 131,30 CHF) befinden sich im Mittelfeld. Synthes zeigen sich somit von einer Meldung von heute Morgen kaum beeindruckt. Synthes muss der Staatsanwaltschaft in New Jersey für die ProDisc-Produktelinie im Rahmen einer Verwaltungsanordnung (Subpoena) Auskünfte erteilen, worüber allerdings in der Presse vorgängig bereits berichtet wurde.


Getragen wird der SMI derzeit aber von Roche (+0,9% auf 195,70 CHF) und Novartis (+0,3% auf 53,70 CHF). Nestlé (-0,1% auf 470,75 CHF) haben vorübergehend auch bereits in der Gewinnzone standen. Exane BNP Paribas hat zwar das Kursziel leicht auf 550 CHF reduziert, gleichzeitig das «Outperform»-Rating aber bestätigt.


Am breiten Markt liegen bei die Verluste von Kudelski bei 15,7%, nachdem der deutsche Bezahlsender Premiere erfolgreiche Hackerangriffe auf ein von Kudelski entwickeltes Verschlüsselungssystem mitgeteilt hat. Für Abgabedruck sorgt zudem eine Rückstufung auf ‹Sell› von ‹Neutral› durch Goldman Sachs.


Mobilezone dagegen profitieren von guten Umsatzzahlen und ziehen um 5,2% an. Ähnlich start entwickeln sich auch u-blox (+5,6%) oder Titlisbahnen (+5,2%). (awp/mc/pg)

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