CH-Verlauf: Verluste weiten sich aus – Pharmaschwergewichte belasten
Ausserdem kommen einzelne Sektoren, wie etwa der Pharmabereich, mit Blick auf den erwarteten politischen Wandel in den USA heute stärker unter Druck.
Am Nachmittag rücken nebst der Eröffnung an der Wall Street US-Konjunkturdaten in den Mittelpunkt. Erwartet werden Angaben zu Hypothekenanträgen, der ADP-Arbeitsmarktbericht, der ISM-Index für nicht-verarbeitendes Gewerbe sowie die Rohöllagerbestände.
Bis um 11.55 Uhr verliert der SMI 2,21% respektive 141,43 Stellen auf 6’258,55 (Tagestiefst: 6’204,73) Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI gibt um 2,14% auf 892,89 Punkte und der SPI um 2,08% auf 5’146,32 Punkte nach.
Die grössten Verluste weisen bei den Bluechips mit OC Oerlikon (-6,6% auf 116,50 CHF) die gestrigen Tagessieger aus. Grundsätzlich gehören Unternehmen, die in der Solarbranche tätig sind, zu den «Wahlsiegern», meint die ZKB. Aufgrund des Wahlprogramms sollten insbesondere Unternehmungen aus dem Bereich alternative Energien vom Sieg Barack Obamas profitieren. Offensichtlich überwiegen aber bei OC Oerlikon, die in der Branche u.a. tätig sind, Gewinnmitnahmen. Ebenso ist dies bei ähnlich veranlagten Titeln im breiten Markt wie Meyer Burger (-4,6%) oder Komax (-1,2%).
Zu den «Wahlverlierern» zählen die Pharmaunternehmen, und so büssen die Schwergewichte Novartis (-4,3% auf 57,25 CHF) und Roche (-2,8% auf 173,10 CHF) besonders stark an Wert ein. Mit dem Wahlerfolg von Obama gehen Befürchtungen einher, wonach der neue Präsident im Zuge der anvisierten Senkung der Kosten des Gesundheitssystems die Bedingungen für die Pharma-Industrie verschärfen wird. Actelion bleiben mit einem Minus von 0,6% auf 61,50 CHF von grösseren Abgaben verschont.
Swiss Re (-5,0% auf 53,65 CHF) gehören einen Tag nach der Zahlenpublikation zum dritten Quartal ebenfalls zu den grössten Verlierern im SMI/SLI. Am Dienstag kletterten Swiss Re trotz Quartalsverlust und schwachem Handelsbeginn bis am Ende um über 11% in die Höhe. Heute werden diese Gewinne teils wieder mitgenommen.
Weit hinten im Tableau sind auch Swatch (-3,6% auf 193,00 CHF) oder Swisscom (-4,4% auf 350,75 CHF) zu finden. Der Telekomriese hat im dritten Quartal mit dem Umsatz die Erwartungen leicht übertroffen, lag dagegen beim EBIT und beim Reingewinn etwas hinter den Vorgaben zurück. Die Analystenkommentare sind allerdings in der Tendenz neutral bis leicht positiv.
Bei Ciba (-0,1% auf 48,92 CHF) spielt das Quartalsergebnis aufgrund des weiter laufenden Übernahmeangebots der deutschen BASF, das bereits in der Nachperiode steckt, am Markt keine Rolle mehr.
Die dünn gesäten Gewinner werden von Swiss Life (+4,4% auf 139,00 CHF) angeführt, die somit die starken Avancen vom Dienstag bestätigen. Gerüchten zufolge steht ein Verkauf der Beteiligung am deutschen Finanzdienstleister MLP bevor, was der Aktie Auftrieb verleiht. Nobel Biocare steigen mit 2,3% auf 21,74 CHF ebenfalls deutlich an.
Im breiten Markt hat Card Guard (-3,0%) Zahlen zum dritten Quartal präsentiert. Dabei ist das Medizinaltechnikunternehmen wiederum in die Gewinnzone geklettert und hat die im Vorquartal eingeleitete Trendwende bestätigt.
Grosse Abgaben weisen Spirt Avert (-20,0%), Metraux (-16,6%) oder etwa redIT (-10,8%) auf. Die stärksten Avancen sind bei Bioxell (+9,7)%, Esmertec (+7,9%) und Airesis (+7,7%) zu sehen. (awp/mc/pg/20)