CH-Verlauf: Weiter auf Konsolidierungskurs – Kaum Impulse
Danach seien tiefere Notierungen möglich, wie es in einem Kommentar heisst. Keinen allzu grossen Einfluss auf den hiesigen Aktienmarkt dürfte die vierteljährliche, geldpolitische Lagebeurteilung der Schweizerischen Nationalbank (14 Uhr) haben. Dafür erwartet der Händler von den um 14.30 Uhr anstehenden US-Arbeitsmarktdaten einen möglichen Hinweis auf die Eröffnung der US-Börse und damit Impulse für den hiesigen Markt. Hingegen seien die US-Aussenhandelsdaten von geringerer Bedeutung.
Das Blue-Chips-Barometer SMI sinkt bis um 12.00 Uhr um 0,17% auf 6’862,11 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,16% auf 1’047,95 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,11% auf 5’967,58 Punkte.
Im SMI/SLI fallen Geberit (-3,9%) durch die prozentual grössen Einbussen auf. Das Unternehmen hat mit den vorbörslich vorgelegten Zahlen die Konsenserwartungen der Analysten bei EBIT und EBITDA getroffen, beim Reingewinn leicht übertroffen. Für das laufende Jahr sieht sich das Management infolge grosser Unsicherheiten allerdings nicht in der Lage, eine quantitative Prognose abzugeben. Die Zahlen und die erhöhte (Jubiläums-)Dividende wurden zwar begrüsst, dennoch wurde in den Titeln angesichts der hohen Bewertung zu Gewinnmitnahmen geschritten.
Zu den weiteren grösseren Verlierern zählen Holcim (-1,1%). Nach Avancen am Vortag korrigieren u.a. Julius Bär (-0,9%), Adecco (-0,8%), ZFS (-0,4%), UBS (-0,3%), Nestlé (-0,3%) oder Swiss Re (-0,3%). Swiss Life (-0,3%) verlieren trotz Äusserungen des Verwaltungsrats-Präsidenten, Rolf Dörig, in einem Zeitungsinterview, wonach der Lebensversicherer noch Potenzial für eine weitere Senkung der Verwaltungskosten hat.
Demgegenüber verbuchen Clariant (+1,3%) ohne News die prozentual grössten Avancen. Swatch legen um 1,1% zu. Die Uhrentitel profitieren von Aussagen des CEO Nick Hayek, wonach im laufenden Jahr beim Umsatz und Gewinn neue Rekordwerte erreicht werden sollen. Die Branchennachbarn Richemont (+0,2%) vermögen nicht ganz zu folgen. Givaudan (+0,8%) oder Sonova (+0,7%) sind weitere grössere Gewinner.
GAM (+0,6%) und CS (+0,8%) machen mit Avancen eine Ausnahme unter den ansonsten tiefer bewerteten Finanzvaloren.
Unter den Indexschwergewichten notieren Roche und Novartis (je -0,1%) kaum verändert. Die Credit Suisse rät Anlegern eine Übergewichtung in den grossen Pharmawerten und bezeichnet dabei Roche, Merck & Co. sowie Pfizer als am besten positioniert. Nestlé (-0,3%) belasten etwas stärker.
Aus dem Pharmasegment haben Actelion (-0,1%) ins Minus gedreht, nachdem sie zuvor noch von Spekulationen profitiert hatten, wonach das Allschwiler Unternehmen ein Interesse an der Übernahme der US-Gesellschaft Intermune bzw. einem Medikament auf gutem Weg zur Zulassung bei idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) haben könnte. Actelion hatte vergangene Woche enttäuschende Studienergebnisse mit Tracleer bei IPF vorgelegt und verzichtet auf diese zweite Indikation. Nun wird auch Roche ein Interesse nachgesagt.
Im breiten Markt sind einige Abschlüsse vorhanden, mit Implenia (+4,5%), Panalpina (+2,5%), Intershop (+1,6%) und BEKB (+0,6%). Implenia hat beim Umsatz die Konsensuserwartungen nicht ganz erfüllt, beim EBIT und Reingewinn hingegen übertroffen. Panalpina hat beim Nettoumsatz, Bruttogewinn und EBIT im Vergleich zu den Erwartungen eine Punktlandung hingelegt, beim Reingewinn etwas enttäuscht. Der Logistikkonzern konnnte anfängliche Verluste wettmachen.
Meyer Burger (+3,5% auf 25,10 CHF) profitieren von der Aufnahme der Abdeckung durch Jefferies mit einer «Buy»-Empfehlung und Kursziel 29 CHF. (awp/mc/ps/16)