Die Stabilisierungsversuche zugunsten Griechenlands würden aber weiterhin mit Aufmerksamkeit verfolgt. Die Korrektur vom Höchststand bei 6’990 Punkten Ende vorletzter Woche bis am vergangenen Donnerstag sei möglicherweise bereits abgeschlossen, so eine Einschätzung der ZKB. Mit einem Minus von rund 3,5% entspreche die jüngste Korrektur der Schweizer Aktien ziemlich genau dem Durchschnitt aller Korrekturen seit Beginn des Rallys im März 2009. Der SMI könnte somit seinen moderaten Aufwärtstrend wieder aufnehmen.
Um 12.05 Uhr steht der SMI 0,45% höher bei 6’798,53 Punkten (bisheriges Tageshoch 6’829). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,44% auf 1’054,28 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,40% auf 6’029,76 Punkte.
Zuoberst im Bluechip-Segment stehen noch immer Julius Bär (+2,6%). Die Deutsche Bank hat die Titel auf «Buy» von «Hold» hochgestuft und das Kursziel auf 48 von 38 CHF erhöht. Julius Bär hätten sich schlechter als die Vergleichsgruppe entwickelt, hiess es dort zur Begründung. Nach Ansicht der Deutschen Bank reflektiere diese Kursentwicklung aber nicht das bessere Umfeld, in dem sich die Bank befinde.
Hinter Julius Bär entwickeln sich auch Holcim (+2,1% auf 83,80 CHF) überdurchschnittlich. Für Holcim haben sowohl Exane BNP (auf 88 von 80 mit Rating «Neutral») als auch die Deutsche Bank (auf 85 von 80 CHF, «Hold») das Kursziel leicht erhöht. Die Anpassungen würden auf einer leichten Erhöhung der Gewinnprognosen basieren, heisst es dazu unter anderem.
Weitere gefragte Aktien sind Geberit (+1,3%) vor den Quartalsangaben vom kommenden Donnerstag, sowie Swatch (+1,5%), Richemont (+1,5%) und UBS (+1,1%).
Bei rund 1% stehen die Gewinne bei Lonza, ZFS, Roche und Logitech. Letztere kommen damit von ihrer frühen Spitzenposition etwas zurück.
Sonova (-0,7%) zählen zu den schwächsten Blue Chips. Von Analysten-Seite wird dabei auf die jüngsten Statistiken zum US-Hörgerätemarkt verwiesen. Diese würden darauf hindeuten, dass das US-Hörgerätegeschäft an Schwung verliert. Noch mehr büssen einzig Givaudan (-1,1%), Kühne+Nagel (-1,0%) und Syngenta (-0,9%) ein.
Im breiten Markt ziehen Kardex (+6,6%) markant an. Bereits am Freitag hatten die Titel nach der angekündigten Übernahme der deutschen MLOG um 6,5% zugelegt. Der Zukauf mache aus verschiedenen Gründen Sinn, hiess es dazu bei der ZKB.
Transocean bauen nach drei Tagen mit sinkenden Kursen die frühen Kursgewinne bis am Mittag noch auf +2,1% aus. Bei der vor der amerikanischen Küsten gesunkenen Bohrinsel, welche von Transocean betrieben wurde, tritt nun entgegen den Hoffnungen eine beträchtliche Menge an Öl aus.
Schaffner verteuern sich nach einem neuen Grossauftrag für Bahntechnik aus China um 4,1% und Flughafen Zürich nach der Ersteinschätzung «Overweight» durch JPMorgan um 1,9%. Gurit legen nach den am Freitagabend publizierten Quartalsumsätzen 0,3% zu. Die stark gesunkenen Umsätze werden in Marktkreisen zwar als Enttäuschung bezeichnet, der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde aber bestätigt.
OC Oerlikon (-3,1%) setzen dagegen die am Freitag im Anschluss an massive Kursgewinne eingeleitete Korrektur fort und tauchen erneut. (awp/mc/ps/17)