CH-Verlauf: Weiter fest – UBS übernehmen Spitze

Im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Treffens der Finanzminister der Eurozone zur Eindämmung der griechischen Staatsschulden sind vor allem Finanzwerte gesucht. Die bislang wenig bewegte Sitzung könnte auch am Nachmittag in unspektakulären Bahnen verlaufen, da Impulse aus den USA wegen des «Presidents Day» ausfallen werden. An diesem Feiertag bleiben die Märkte geschlossen und es werden auch keine Konjunkturdaten veröffentlicht.


Bis um 11.55 gewinnt der SMI 0,50% auf 6’448,21 Punkte und der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) 0,67% auf 978,21 Punkte. Der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,50% auf 5’558,79 Punkte.


An der Tabellenspitze haben sich neu UBS (+2,1%), Swiss Re (+1,8%) und SGS (+1,9%) etabliert. Swiss Re gehört zu dem guten halben Dutzend Unternehmen, welches im Verlauf dieser Woche die Jahreszahlen vorlegen wird.


UBS hätten ein gewisses Aufholpotential, da diese in der Vorwoche mit der Veröffentlichung des Jahresergebnisses einer der wenigen Verlierer gewesen seien, hiess es in Marktkreisen. Hinter UBS halten sich nebst Lonza (+1,8%) mit Swiss Life (+1,6%) Bâloise (+1,6%), ZFS (+1,5%) und CS (+1,4%) weitere Finanzwerte sehr passabel.


Darüber hinaus verzeichnen Petroplus (+1,7%), Swatch (+1,6%) oder Kühne+Nagel (+1,3%) überdurchschnittlichen Zuwachs. Im breiten Markt fallen dagegen Panalpina (-1,4%) zurück, obwohl das Papier wie Novartis und Nestlé in einem Artikel des «Wall Street Journal» über europäische Aktien mit einem gewisse Potential erwähnt wurde.


Der Artikel hilft aber auch Nestlé (+0,1%) und Roche (+0,1%) nicht, in der Vorwoche noch die grossen Gewinner, welche derzeit zu den schwächsten Papieren unter den wichtigsten Schweizer Unternehmen gehören, ebenso Novartis (+0,2%).


Am Ende der Tabelle finden sich Clariant (-1,2%) im Vorfeld der Jahreszahlen von Morgen. Auch ABB (+0,2%; Zahlen am Donnerstag) brillieren nicht, auch wenn ein grösserer Auftrag aus Kongo vermeldet wurde.


Im breiten Markt präsentieren sich OC Oerlikon (+5,5%) sehr stark, nachdem der Interims-CEO und Delegierte des Verwaltungsrats, Hans Ziegler, in einem Interview die vergangene Woche erfolgte Ernennung des neuen CEO kommentiert hat. Nach den vielen Wechseln auf Top-Managementstufe wolle man auch personell eine höhere Stabilität als in der Vergangenheit erreichen, sagte Ziegler. Weiter wurde bekannt, dass die SIX eine Voruntersuchung wegen des Verdachts auf mögliche Verletzung der Ad hoc-Publizität ohne Ergebnis eingestellt hat. OC Oerlikon habe in der untersuchten Sache die Pflichten nicht verletzt.


Dottikon ES verlieren 6,2%. Der Spezialchemie-Hersteller hat eine Gewinnwarnung ausgesprochen und die Einführung von Kurzarbeit angekündigt. Die Bank Vontobel hat in der Folge das Rating auf «Reduce» von bisher «Hold» und das Kursziel auf 150 (240) CHF reduziert. Die Bank rechnet für Dottikon mit zwei schwierigen Jahren.


Einen regelrechten Absturz erleben Mindset (-23,1%), nachdem die Führungsspitze auseinandergebrochen ist. Über’s Wochenende wurde bekannt, dass die gesamte Geschäftsleitung des Unternehmens, welches die Produktion eines Elektroautos anstrebt, demissioniert hat und dass auch der Verwaltungsrat Paolo Tumminelli sowie das gesamte Engineering Team zurückgetreten sind. «Unüberbrückbare strategische und operative Meinungsverschiedenheiten» mit Verwaltungsratspräsident Lorenzo Schmid gaben der CEO und der CFO für ihre Rücktritte als Begründung an. (awp/mc/ps/15)

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