Hierzulande zählen zyklische Titel zu den grössten Gewinnern, während die defensiven Werte unterdurchschnittlich abschneiden. Zu Reden geben unter anderem die angekündigten Anpassungen im SMI und SLI zuungsten von Swiss Life und GAM, die allerdings nicht ganz unerwartet kommen.
Das Blue-Chips-Barometer SMI gewinnt gegen 12.10 Uhr um 1,33% auf 6’453,62 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) rückt um 1,54% auf 983,97 Punkte vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,36% auf 5’665,99 Stellen.
An die Tabellenspitze haben sich Adecco (+3,5%) vorgearbeitet. Marktbeobachter verweisen auf ermutigende Rückmeldungen von der UBS New York Business Services Conference. So rechnet das Management unter anderem nur mit geringen Auswirkungen der Euro-Krise und einer weiterhin starken Nachfrageerholung in Deutschland.
Auch Swatch (+2,7%) und etwas geringer Richemont (+1,6%) können zulegen. Von Barclays gibt es positive Kommentare zu beiden Werten, die Einstufung «Overweight» wird bestätigt. Mit ABB, Holcim und Petroplus (jeweils +2,0%) sind weitere Zykliker sehr gefragt.
Freundlich tendieren unter den Bankenwerten vor allem CS (+3,2%). Die Grossbank bemüht sich laut «Financial Times» um den Verkauf der letzten Tranche aus dem Kreditportfolio für Gewerbe-Immobilien, die vor der Hypotheken-Krise noch zur Verbriefung vorgesehen war. UBS gewinnen 1,2%, dort wird die Wahrscheinlichkeit für eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) immer unwahrscheinlicher. Julius Bär rücken um 1,7% vor.
Die defensiven Werte tendieren unterdurchschnittlich. Roche notieren nach durchwachsenen Nachrichten um 1,1% fester. Der Pharmakonzern hat zum einen die Rekrutierung von Patienten für die Phase-III-Studie MAIN für Avastin bei aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom gestoppt. Zum anderen konnte das Unternehmen aber auch mit Entwicklungspartner Galenica aus dem SPI (+1,2%) positive Studienresultate der Phase III bei der Behandlung von Lupus Nephritis vermelden.
Novartis avancieren um 1,3%, nach dem Bekanntwerden von positiven Daten in einer Phase-III-Studie mit Afinitor bei neuroendokrinen Tumoren (NET). Am morgigen Freitag beginnt der Onkologiekongress ASCO.
Nestlé als weiteres Schwergewicht gewinnen moderate 0,7%. Vergleichsweise schwach zeigen sich unter anderem noch Swisscom (+0,8%) und Sonova (+0,6%).
Anpassungen im SMI/SLI könnten in nächster Zeit noch zu Reden geben, dies vor allem wegen der Reaktion indexorientierter Anleger. Transocean (+2,9%) – derzeit im breiten Markt – sollen mit Wirkung zum 21. Juni in die Bluechip-Indizes aufgenommen werden, wie die SIX Swiss Exchange bekannt gab. Die Kursbewegungen beim Ölbohrkonzern würden aber von US-Anlegern dominiert, bemerkt ein Marktakteur. Dort sind die Valoren weiterhin kotiert. Swiss Life (+1,1%) sollen dafür aus dem SMI ausscheiden und GAM (+0,5%) aus dem SLI, was die Kurse etwas belastet.
Bei Transocean steht ansonsten weiterhin die Lage im Golf von Mexiko bzw. der Kampf gegen die Ölpest im Blick. Die Valoren haben seit ihrem Börsendebut in der Schweiz mehr als 40% an Wert verloren.
OC Oerlikon gewinnen 0,4%. Der Industriekonzern hat über ein hohes Interesse der Publikumsaktionäre an der Kapitalerhöhung informiert. Vor diesem Hintergrund würden die kreditgebenden Banken Schulden in Höhe von 125 Mio CHF erlassen und im Rahmen einer zweiten Kapitalerhöhung Aktien im Umfang von weiteren 150 Mio CHF gegen Verrechnung von Schulden zeichnen, betonen Analysten.
Bei Sulzer (+5,3%) ist das Kaufangebot für Dowding & Mills über 90% aller Aktien angenommen worden. Kuoni (Aktie +2,5%) will das Angebot in China ausbauen und strebt eine Vollübernahme von Et-china an. (awp/mc/ps/17)