CH-Verlauf: Weiter freundlich – Nobel Biocare auf Berg- und Talfahrt

Mittelfristig befindet sich der SMI indes laut einem Kommentar der ZKB auf gutem Weg, den Widerstand von knapp 7’800 Punkten zu testen. Die technischen Indikatoren deuteten auf eine Fortsetzung der Erholung hin, schreibt die Bank. Von Unternehmens- und Konjunkturseite sind heute keine massgeblichen Impulse mehr zu erwarten. Dafür blicken die Anleger bereits auf die weiteren Termine für diese Woche: UBS, Adecco und Geberit legen am morgigen Dienstag Zahlen vor, ZFS und Swisscom am Mittwoch.


Das Blue Chip Barometer SMI steigt bis 11.45 Uhr um 39,57 Punkte bzw. 0,54% auf den Stand von 7’301,67 Punkten (bisheriges Tageshoch 7’311,73 Punkte). Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index legt 0,59% auf 1’091,62 Stellen zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,49% auf 6’097,10 Einheiten. Unter den 30 grössten Titeln (SMI/SLI) verzeichnen UBS (+3,3% auf 22,72 CHF, Tageshoch 23,14 CHF) deutliche Aufschläge vor den morgigen Quartalszahlen und nach einer Einigung mit den US-Behörden im Rechtsstreit um Auction-Rate-Securities (ARS). Die Grossbank will ARS im Umfang von 18,6 Mrd USD von Anlegern zurückkaufen; in den am Freitag genannten Gesamtkosten von 900 Mio USD ist eine Busse von 150 Mio USD inbegriffen.


Diese Transaktion verursache geringere Kosten als ursprünglich angenommen, sagen Analysten. Ausserdem würden die Kosten im zweiten Quartal gebucht und seien in der Prognose der Ergebnisse von Anfang Juli enthalten. Medienberichte vom Wochenende zur Umgestaltung des Verwaltungsrates seien ebenfalls gut aufgenommen worden, heisst es. Nach guten Vorgaben von den amerikanischen Bankenwerten vom Freitag tendieren auch CS (+0,9% auf 55,25 CHF) und Julius Bär (+0,9% auf 71,10 CHF) etwas besser als der Index.


Nobel Biocare (-0,4% auf 36,66 CHF) stehen nach frühen Abgaben (Tagestief: 34,24 CHF) und einem kurzen, aber deutlichen Ausflug ins Plus (Tageshoch: 38,40 CHF) wieder im Minus. Es sei für den Markt offenbar schwer, die heute vorgelegten Zahlen zu interpretieren, sagt ein Händler. Das Management habe aber offenbar glaubwürdig darlegen können, warum sich die Entwicklung im vergangenen Quartal so nicht wiederholen dürfte. Fester tendieren die Aktien der Branchenkollegin Straumann, die nach zwei positiven Studien von Goldman Sachs und JPMorgan 4,9% auf 299 CHF zulegen.


An der Spitze im SMI/SLI notieren Petroplus (+4,7% auf 52,50 CHF). Die Titel erhalten Marktbeobachtern zufolge Auftrieb durch den Ölpreis und die überraschend guten Quartalszahlen der Vorwoche. Die tieferen Rohölnotierungen verhelfen auch Ciba (+2,0% auf 32,88 CHF), zum Teil auch Clariant (+0,9% auf 10,30 CHF) sowie dem SPI-Wert Ems-Chemie (+3,2% auf 139,40 CHF) zu Avancen. Richemont verlieren 0,2% auf 63,95 CHF. Der Luxusgüterkonzern hat eine Kontrollmehrheit von 60% am Uhrenhersteller Roger Dubuis übernommen. Analysten zeigen sich nicht überrascht und werten den Schritt positiv. Swatch notieren unverändert bei 255,50 CHF.


Roche (-1,1% auf 187,60 CHF) leiden unter einer kurzfristigen Verkaufsempfehlung der UBS. Die Grossbank rechnet in den kommenden Wochen mit deutlich tieferen Kursen für die Valoren. Novartis (+0,5% auf 62,45 CHF) stehen dagegen im Plus. Noch stärker legen die Aktien von Index-Schwergewicht Nestlé (+1,1% auf 48,86 CHF) zu. Adecco gewinnen vor den morgigen Quartalszahlen 1,5% auf 51,45 CHF. Auch Geberit hat für morgen Zahlen angekündigt, die Valoren verlieren nach einer überwiegend guten Vorwoche deutlich um 1,7% auf 147,40 CHF und sind damit Schlusslicht im SMI/SLI.


Für Mittwoch stehen ZFS (+1,0% auf 286,50 CHF) und Swisscom (+0,9% auf 351 CHF) auf der Agenda. Im breiten Markt verlieren Charles Vögele (-1,5%) nach der Gewinnwarnung vom Freitag und drei negativen Studien der Bank Vontobel, der Deutschen Bank und Sal. Oppenheim; die grössten Verluste gibt es für Progressnow (-9,1%) und Walter Meier (-5,6%). redIT legen 1,4% zu: Das Unternehmen rechnet im ersten Halbjahr mit einem Verlust von rund 2,5 Mio CHF und hat eine weitreichende Umstrukturierung angekündigt. Am stärksten gewinnen COS (+12,1%) und Tec-Sem (+8,2%). (awp/mc/ps/18)

Exit mobile version