CH-Verlauf: Weiter im Minus – Gemischtes Echo auf Quartalszahlen

Generell blieben die Investoren momentan eher an der Seitenlinie, meinte ein Händler. In den Unternehmenszahlen schlügen zwar die diversen Kostensenkungsprogramme durch, die Skepsis über die künftige Ertragsentwicklung verbleibe aber. Am frühen Nachmittag werden die Zinsentscheide der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England erwartet. Zudem werden in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Zahlen zur Produktivität im dritten Quartal Hinweise über den Konjunkturverlauf liefern.


Bis um 12.24 Uhr sinkt der SMI um 0,78% auf 6’218,16 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt 0,81% auf 947,38 Punkte nach; der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich um 0,74% auf 5’356,01 Punkte.


Gegen den Abwärtstrend stemmt sich Adecco mit einem Kursanstieg von 2,7% auf 49,80, nachdem die Aktie zwischenzeitlich bis zu 4,5% im Plus notierten. Die Ergebnisse des Stellenvermittlers für das dritte Quartal 2009 liegen sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBITA und Reingewinn teilweise deutlich über den Erwartungen. Bereits seit Mitte August sehe er von Woche zu Woche eine Verbesserung, sagte CEO Patrick De Maeseneire in einem Interview mit AWP.


Die rote Laterne im SMI fasst dagegen ZFS (-5,4%). Dem Versicherer gelang beim Betriebsgewinn zwar mehr oder weniger eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Der Reingewinn blieb hingegen klar hinter den Markterwartungen zurück. Das Combined Ratio fiel leicht höher und die Eigenkapitalentwicklung besser als erwartet aus. Allerdings hätten die soliden Quartalszahlen zahlreicher US-Erstversicherer die Erwartungen ziemlich in die Höhe geschraubt, meinten Händler.


Während auch die Valoren der ZFS-Branchenkollegin Swiss Life (-1,2) tiefer notieren, gehen Swiss Re klar im Plus (+2,1%) um. Die Konkurrentin Münchner Rück hatte am Morgen überraschend schwache Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und die Erwartungen für das Gesamtjahr gedämpft. Laut Händlern dürften Investoren von Münchner Rück auf den schweizerischen Rückversicherer umgestiegen sein.


Deutlich nach unten geht es bei Synthes (-1,0%). Das Unternehmen rief im vergangenen September auf freiwilliger Basis ein Produkt zurück. Nun hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA entschieden, dass es sich dabei um einen Klasse-I-Rückruf handelt, also einen Rückruf eines Produktes, das eine Gefährdung der Gesundheit des Patienten darstellt.


SGS (-3,4%) leiden mit dem Branchennachbarn Bureau Veritas, der insgesamt enttäuschende Q3-Umsatzzahlen ausgewiesen hat. Swisscom (-0,1%) steht wegen einem Wettbewerbsverfahren vor einer Zahlung in Millionenhöhe, die Titel konnten sich dennoch nach Anfangsverlusten zwischenzeitlich auch ins Plus vorarbeiten.


Petroplus verbilligen sich dagegen um 3,5%. Die Zahlen der Raffineriebetreiberin für das dritte Quartal 2009 werden von Analysten negativ bewertet. Auch Panalpina (-1,0) notieren nach den Vorlage der Zahlen leichter. Der Logistikkonzern leidet weiterhin unter dem ungünstigen Umfeld und konnte mit seinem Ausblick nicht überzeugen.


In der zweiten Reihe erleben zudem die Valoren von Zehnder (+7,3%) einen Höhenflug, nachdem das Unternehmen zuversichtliche Prognosen für 2009 vorgelegt hatte. LEM (-1,7%) profitierten zunächst von Halbjahreszahlen, geben dann jedoch die anfänglichen Gewinne wieder ab. Die kräftige Erholung im zweiten Quartal komme überraschend, so Vontobel, deren Erwartungen übertroffen wurden. LifeWatch (-4,3%) verlieren nach Vorlagen von Zahlen deutlich und bei Schlatter (unv.) müssen die Anleger eine Gewinnwarnung verdauen. (awp/mc/pg/19)

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