CH-Verlauf: Weiter im Minus – OC Oerlikon etwas erholt
Nebst Roche stützen auch Schwergewichte wie UBS oder ABB den Gesamtmarkt, welcher zudem von positiven Futures auf die US-Aktien gestützt wird. Schwer unter Druck bleiben Swiss Life.
Auch aus charttechnischer Sicht sei für den SMI ein Rebound angezeigt, heisst es in einem Kommentar einer Grossbank. Dabei könne der Index bis in den Bereich 7’240/50 oder gar bis 7’280 vorstossen. Unter 7’140 würden allerdings zahlreiche Verkaufssignale ausgelöst.
Der SMI steht um 12.15 Uhr 33,52 Punkte bzw. 0,47% höher bei 7’227,02 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt 0,46% auf 1’076,74 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,46% auf 6’04,32 Punkte.
Auffallendster Wert bleiben Swiss Life mit einem Minus von 8,1% auf 250,50 CHF. Während die am Morgen angekündigte Vollübernahme von AWD erwartet worden sei, habe die Beteiligung an MLP überrascht, hiess es dazu am Markt. Dass die Beteiligung an MLP strategisch Sinn mache, wird von den meisten Analysten bezweifelt. Swiss Life werde zudem wohl auch bei MLP eine Vollübernahme in Betracht ziehen, der Preis für MLP dürfte jedoch ziemlich hoch sein, so die Einwände. Belastet wird das Papier indes auch davon, dass das Aktienrückkaufprogramm gestoppt wurde.
Hinter Swiss Life geben Credit Suisse (-1,8% auf 50,90 CHF) am meisten ab, nachdem Merrill Lynch das Papier auf «Underperform» zurückgenommen hat. Einerseits werden nach dem jüngsten Anstieg um 30% Bewertungsgründe für die Abstufung verantwortlich gemacht. Andererseits erwartet der US-Broker mit der Berichterstattung zum dritten Quartal, welches meistens ein schwieriges sei, einen eher negative Newsflow.
Abgaben verzeichnen zudem Ciba (-1,8% auf 31,42 CHF) sowie in minderem Masse Swisscom (-1,0% auf 352,50 CHF) oder Nestlé (-0,2% auf 49,66 CHF). OC Oerlikon, welche am Vortag noch stark unter einer Gewinnwarnung gelitten hatten, stablisieren sich heute mit einem Minus von 0,6% auf 260,25 CHF.
Grösser ist allerdings die Liste der Gewinner welche von Petroplus (+4,4% auf 52,15 CHF angeführt wird.
UBS (+3,4% auf 21,80 CHF) befinden sich nach zwei schwachen Tagen im Anschluss an die Halbjahreszahlen wieder auf Erholungskurs.
Weit oben finden sich zudem Syngenta (+2,5% auf 291,50 CHF), ABB (+1,3% auf 26,24 CHF) oder Bâloise (+1,1% auf 104,90 CHF). ZFS (+0,4% auf 284,25 CHF) erhalten keine Unterstützung von einem Kommentar von Merrill Lynch. Zwar hat der Broker das Kursziel leicht erhöht, dabei aber das Underperform-Rating bestätigt.
Roche (+0,9% auf 189,10 CHF) bewegen sich im oberen Mittelfeld. Die Ablehnung des von Roche unabhängigen Genentech-VR des bisherigen Roche-Angebots von 89 USD je Genentech-Aktie (insgesamt 43,7 Mrd USD) wirft keine hohen Wellen. Mit diesem Betrag sei das Unternehmen substanziell unterbewertet, so die Meinung des Genentech-Komitees. Der Preis für die Genentech-Aktien bewegt sich derzeit im Bereich von 98 USD. Allein dass das Gremium aber Gesprächsbereitschaft signalisiere, sei ein positives Zeichen, heisst es dazu bei der Bank Vontobel. Roche werde Genentech wohl eine Weile schwitzen lassen und dann das Angebot nachbessern müssen.
Im breiten Markt stehen Walter Meier (-7,0%) nach der am Morgen publizierten Gewinnwarnung noch immer weit hinten. Die Bank Vontobel nimmt als Folge der schwachen Zahlen ihre Schätzungen für Walter Meier für das zweite Semester 2008 deutlich zurück. Dies auch besonders vor dem Hintergrund, dass sehr vieles im Industriesektor auf eine generelle Abkühlung hindeute.
Ebenfalls nach Zahlen geben die Aktien der St. Galler KB um 3,6% und Winterthur Technologie um 2,5% nach. (awp/mc/pg/22)