Die im Tagesverlauf noch anstehenden makroökonomischen Daten dürften hingegen kaum für neue Impulse sorgen: Aus den USA steht der NAHB Wohnungsmarktindex für August auf der Konjunkturdatenagenda, der allerdings erst nach Handelsschluss veröffentlicht wird. Das Blue Chips Barometer (SMI) sinkt bis um 12 Uhr um 0,83% oder um 59,78 auf 7’176,15 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,75% auf 1’070,86 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,82% auf 6’005,05 Einheiten.
Belastet vor der beginnenden Hurrikan-Saison in den USA, finden sich die Versicherer ZFS (-1,5% auf 280,75 CHF) und Swiss Re (-2,2% auf 67,75 CHF) weit hinten im SMI-Tableau wieder. Die Branche harrt dem Tropensturm «Fay», der in Haiti bereits rund 50 Menschen das Leben gekostet hat. Vor Florida könnte sich «Fay» gemäss Einschätzungen von Experten zum Hurrikan entwickeln. Frühestens am Montag wurde «Fay» in Florida erwartet. Swiss Life (-0,2% auf 237,70 CHF) scheinen hingegen nach einer desaströsen Vorwoche (-16%) langsam den Boden zu finden.
Die Schweizer Bankenaktien stehen unter dem Eindruck der Spekulationen um Lehman Brothers, haben sich jedoch von ihren Tagestiefs erholt. Lehman Brothers stehen Presseberichten zufolge im dritten Quartal vor einem Verlust von 1,8 Mrd USD. CS sinken in der Folge um 0,8% auf 51,10 CHF, während sich UBS (+0,5% auf 22,18 CHF) in die Gewinnzone vorgearbeitet haben. Der UBS steht eine «radikale Transformationsphase» bevor, kündete VR-Präsident Peter Kurer in der Wochenendpresse an. Sie führe dazu, dass in der Grossbank über die ganze Organisation neue Führungskräfte ernannt würden.
Im Fokus stehen am Berichtstag auch die Titel des Personaldienstleisters Adecco (-1,5% auf 50,10 CHF). Adecco ist weiter am britischen Konkurrenten Michael Page interessiert und schliesst auch ein unfreundliches Übernahmeangebot ausdrücklich nicht aus. Marktteilnehmer befürchten einen teuren Übernahmekampf. Das Zielobjekt ist indes operativ gut unterwegs und hat für das erste Halbjahr 2008 einen 22% höheren Vorsteuergewinn präsentiert.
Mit deutlichen Abschlägen zeigen sich Genussscheine des Pharmakonzerns Roche, die 1,3% auf 186,50 CHF nachgeben. Novartis büssen 1,2% auf 61,15 CHF ein. Den Baslern droht nun offenbar auch beim Hoffnungsträger FTY720 ein Rückschlag. Ein im amerikanischen Fachmagazin «Nature» erschienener Artikel zeigt auf, dass das Präparat nicht das Immunsystem unterdrücken, sondern über die Zeit sogar das Gegenteil bewirken kann. Einige Analysten sehen im negativen Fachartikel den Todesstoss für das Medikament.
Nestlé sinken nach der Gewinnwarnung des US-Mitbewerbers Hershey um 0,8% auf 49,38 CHF. Analysten warnen jedoch vor voreiligen Rückschlüssen von der Situation bei Hershey auf jene von Nestlé. Im Laufe der Woche werden die Blue Chips Holcim (Aktie: -0,1% auf 78,75 CHF) und Ciba (Aktie: 0,1% auf 31,54 CHF) die Halbjahreszahlen vorweisen.
Im breiten Markt sinken die Titel des an der SWX kotierten Medtech-Unternehmens Oridion aus Israel um 1,9%. Zwar konnte das Unternehmen mit seinen Zweitquartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertreffen, profitierte dabei aber von einer hoher Steuergutschrift. Zudem musste Oridion aufgrund der Dollarschwäche seine Guidance bezüglich Profitabilität im Gesamtjahr etwas zurückschrauben.
Temenos rücken auf der anderen Seite um 1,9% vor. Der Hersteller von Bankensoftware baut seine Kollaboration mit der amerikanischen Metavante aus und vermarktet sein Produkt «T24» nun auch in den USA. Gurit (+4,1%) profitieren von der Aufnahme auf die vielbeachtete «Conviction Buy»-Liste von Goldman Sachs. u-blox leiden unter einer Rückstufung durch die Bank Vontobel auf «Reduce». (awp/mc/ps/21)