Im Fokus stehen einmal mehr die Finanzwerte. Auf den Versicherern lastet zum einen der Wirbelsturm «Gustav», zum anderen wirkt Händlern zufolge das vielfach magere Zahlenset vom ersten Halbjahr nach. Banken bleiben weiterhin im Blick der Anleger. Während in den USA das zehnte Institut infolge der Finanzkrise Bankrott gegangen ist, sagt eine Studie der ING den europäischen Banken weiterhin schwierige Zeiten voraus.
Das Blue Chips Barometer (SMI) sinkt bis um 11.45 Uhr um 0,40% oder um 28,97 auf 7’209,77 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,47% auf 1’077,10 Punkte ab und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,42% auf 6’036,26 Einheiten.
Schlusslicht unter den 30 Werten im SMI/SLI sind ZFS (-1,4% auf 284,50 CHF), gefolgt von Bâloise (-1,4% auf 93,20 CHF). Die Bank Vontobel hat das Kursziel auf 115 (127) CHF gesenkt, empfiehlt die Titel aber weiterhin zum Kauf. Auch Swiss Re (-0,9% auf 67,35 CHF) verzeichnen deutliche Einbussen; Swiss Life (-0,5% auf 200,10 CHF) kommen dagegen trotz zweier negativer Studien von UBS und Merrill Lynch von ihren frühen Tiefständen zurück.
Nur etwas besser sieht es bei den Banken aus: Julius Bär verlieren 1,0% auf 66,65 CHF, UBS 0,7% auf 23,98 CHF und CS 0,5% auf 50,90 CHF.
Auch Swisscom (-0,4% auf 352,25 CHF) werden verkauft. Der Telekomkonzern erhält Medienberichten zufolge aus dem Nationalrat Gegenwind beim geplanten Ausbau des Glasfasernetzes.
Novartis stehen bei 61,15 CHF (-0,7%). Besser halten sich Roche (-0,3% auf 185,50 CHF). Als weiteres Schwergewicht im SMI werden Nestlé 0,2% leichter bei 48,52 CHF gehandelt. Gemäss Unterlagen zu einer Halbjahres-Roadshow in London will der Konzern in Zentral- und Osteuropa bis 2011 ein zusätzliches Umsatzvolumen von 1 Mrd CHF erwirtschaften.
Adecco sind im Aufwind (+0,2% auf 52 CHF). Analysten sprechen angesichts der heute angekündigten Übernahme der niederländischen DNC von einer «kleine Ergänzungsakquisition zu einem günstigen Preis». Der Personaldienstleister offeriert 12,25 EUR pro Aktie in bar oder insgesamt 56 Mio EUR.
ABB (+0,5% auf 27,28 CHF) profitieren Händlern zufolge nicht nur von der möglichen Aufnahme in den vielbeachteten DJ STOXX 50 Index, welche sich heute abend bestätigten könnte. Auch die Aufnahme in die «Europe-1»-Liste von Merrill Lynch gebe den Valoren Auftrieb, heisst es.
SGS (+0,6% auf 1’423 CHF) können sich nach oben absetzen. Der Chef des Wettbewerbers Bureau Veritas hat sich in der Wochenendepresse gegen eine Fusion der Firmen ausgesprochen. «SGS und Bureau Veritas sind sich zu ähnlich», wird Frank Piedelièvre zitiert. Fester notieren nur noch Ciba (+0,9% auf 27,46 CHF).
Im breiten Markt reissen sich die Anleger um u-blox (+7,6%). Bereits am Freitag hatten die Valoren deutlich zugelegt, nachdem ein prestigeträchtiger Auftrag von Microsoft für die jüngste Chipgeneration «u-blox 5» bekannt wurde.
Nach dem vorgelegten positiven Semesterausweis sind auch CFT (+2,0%) gefragt, Elma bleiben weiterhin ungehandelt. Das Unternehmen hat im ersten Semester 2008 aufgrund ungünstiger Währungseffekte einen Umsatz- und Gewinneinbruch erlitten.
Zu Valiant (unv.) ist heute ein Aktienrückkaufprogramm gestartet; die seit heute unter dem Namen Acino gehandelten ehemaligen Schweizerhall-Titel verlieren 0,9%.
Im Zuge des bereits länger angekündigten Restrukturierungsprogramms hat Rieter (Aktie: -0,4%) die schrittweise Schliessung des Automotive-Werks Bebra in Deutschland bis 2010 vermeldet. (awp/mc/gh/26)