CH-Verlauf: Weiter klar im Plus – Banken an der Spitze

Die Märkte sind allerdings nach wie vor stark verunsichert, was sich auch in der grossen Volatilität zeigt. So ist der Volatilitätsindex VSMI, der die Bewegungen am hiesigen Aktienmarkt berechnet, seit Jahresbeginn wieder deutlich gestiegen. Auch heute liegen im SMI zwischen dem bisherigen Tief und Hoch bereits wieder rund 75 Punkte bzw. rund 1,4%.


Ob die Aktienmärkte die derzeitigen Gewinne heute ins Trockene fahren können, dürfte von der Entwicklung an den US-Börsen abhängen. Die US-Futures zeigen derzeit eine praktisch unveränderte Eröffnung an.


Das Blue Chips Barometer SMI gewinnt bis 12.10 Uhr 88,81 Punkte bzw. 1,67% auf den Stand von 5’392,98 Punkten. Er liegt damit in der Nähe des bisherigen Tagestiefs von 5’385 Punkten, während das Tageshoch kurz vor 10 Uhr bei rund 5’460 Punkten stand. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil 2,52% auf 759,07 Zäher, der breite SPI 1,59% auf 4’447,41.


Fundamentale Nachrichten sind rar, dementsprechend sind viele Bewegungen in erster Linie spekulativer Natur. Wieder einmal in der Gunst der Anleger stehen seit Mittwochmittag die Bankentitel. Nach der verheerenden Performance seit Jahresbeginn und weiteren Kursverlusten am Morgen, drehten die Kurse plötzlich stark ins Plus. «Die Kurse nach unten sind ausgereizt, die Aktien überverkauft», hiess dazu aus Handelskreisen.


In den USA ging das Bankenrally dann weiter. Citigroup gewannen 31%, wobei der Titel allein in den vergangenen sieben Handelstagen jedoch mehr als 60% eingebüsst hatte. Bank of America stiegen ebenfalls um 31%, nachdem auch sie im selben Zeitraum wie die Aktien der Citigroup mehr als verloren 60% hatten. Und nun findet die Gegenbewegung hierzulande ebenfalls nochmals eine Verlängerung. Die Titel der CS gewinnen 9,4% auf 25,92 CHF, diejenigen der UBS 6,7% auf 13,68 CHF. Dass die Ratingagentur Fitch das CS-Rating auf «Watch Negative» gesenkt hat, vermochte die Stimmung nicht zu trüben.


Dem Rally der Bankentitel schliessen sich auch die Versicherer, die gestern noch schwächer tendierten, an: Swiss Life gewinnen 7,0% auf 62,40 CHF und können damit ihren gestrigen Verlust von 6,7% wettmachen. ZFS legen 5,7% zu auf 208,30 CHF, Swiss Re 6,6% auf 38,60 CHF.


Zu den grössten Gewinnern gehören zudem die Aktien des Personaldienstleisters Adecco (+8,6% auf 37,16 CHF). Sie profitieren von einer Höherstufung durch Goldman Sachs auf «Buy» von «Neutral», eine deutliche Kurszielsenkung der Citigroup auf 37 von 49 CHF wird dagegen negiert. Auch Clariant (+6,3% auf 6,06 CHF) und Petroplus (+3,6% auf 23,26 CHF) profitieren vom Aufwind für die Gebeutelten der letzten Monate. Die Luxusgüteraktien von Richemont (+3,8% auf 18,24 CHF) und Swatch (+3,8% auf 131 CHF) gehören ebenso zu den Gewinnern, nachdem sie in den letzten Tagen unter schwachen Quartalszahlen von Richemont gelitten hatten.


Weiter im Fokus stehen auch OC Oerlikon (+5,9% auf 46,08 CHF). Der Konzern hat Presseberichte über einen weiteren grösseren Stellenabbau bestätigt.


Wie meist in Aufwärtsbewegungen halten die defensiven Werte nicht ganz mit. Nestlé (-0,1%), Roche (-0,1%) und Novartis (+0,3%) notieren weit unterdurchschnittlich zu. Letztere sind vorbörslich noch mit einer – allerdings wenig kursrelevanten – (positiven) Meldung zum MS-Medikament Extavia an die Öffentlichkeit getreten.


Im breiten Markt (SPI) gehören u.a. Titlis (+6,3%), Micronas (+5,8%) oder Helvetia (+4,4%) zu den grössten Gewinnern, zur Schwäche neigen u.a. BFW (-4,7%), IC Cham (-4,1%) oder AMS (-3,9%). (awp/mc/pg/21)

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