Am letzten Handelstag vor Ostern sei selten viel los, heisst es in Handelskreisen, da es traditionellerweise kaum kursbewegende Unternehmensnachrichten gebe und viele Marktteilnehmer bereits in die Kurzferien verschwunden seien. Für etwas Bewegung könnten höchstens noch die US-Makrozahlen (Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe) am Nachmittag sorgen, meinte ein Händler.
Das Blue Chips Barometer SMI verliert bis um 11.40 Uhr 8,18 Punkte bzw. 0,09% auf 9`049,44 Punkte, der breitere Swiss Peformance Index (SPI) büsst mit 2,23 Punkten bzw. 0,03% auf 7254,88 noch weniger ein.
Die einzelnen Veränderungen halten sich in Grenzen. Einzig Adecco sticht mit einem Plus von 1,7% auf 78,95 CHF heraus. Der Personaldienstleister hat den früheren Hoechst- und ABB-Chef Jürgen Dormann als Verwaltungsratspräsidenten nominiert. Zudem soll Swiss-Life CEO Rolf Dörig ins Gremium als Vizepräsident aufgenommen werden. Die Nomination von Dormann sei zwar so erwartet worden, gebe aber doch nochmals positive Impulse, heisst es in Handelskreisen. Dormann dürfte den Fokus auf Shareholder Value fortsetzen, meinen etwa die Analysten der Bank Vontobel.
Syngenta (+0,7% auf 240,60 CHF) stehen an zweiter Stelle im SMI, gefolgt von Givaudan (+0,5% auf 1147 CHF). Der Aromen- und Riechstoffhersteller hat gestern die Umsatzzahlen für das erste Quartal sowie die Pläne zur Integration der übernommenen Quest den Investoren vorgestellt. Die Zahlen seien überraschend gut herausgekommen, meinen die Beobachter, allerdings bleibe das Risiko, dass die Integration nicht ganz problemlos über die Bühne gehen könnte, gross. Die Kurschancen seien denn auch kurzfristig eher beschränkt, heisst es bei diversen Analysten.
Grösster Verlierer sind – ohne fundamentale News – Credit Suisse (-1,1% auf 87 CHF), Nobel Biocare (-0,7% auf 448,75 CHF) sowie Swiss Re (-0,7% auf 113,10 CHF). Etwas vom anfänglichen letzten Platz abgesetzt haben sich ZFS mit einem Minus von noch 0,5% auf 351,50 CHF. Der Titel litt vor allem zu Beginn der Sitzung unter einer Rückstufung durch JP Morgan auf `Neutral` von `Overweight`.
Roche – vorbörslich wegen neuerlicher Meldungen über Nebenwirkungen des Grippemittels Tamiflu bei Japanern klar unter Druck – notieren derzeit unverändert auf 218,10 CHF. Die gestern kurz vor Börsenschluss kommunizierte Übernahme von Bioveris für 600 Mio USD wird von Analysten als `leicht positiv` taxiert.
Im breiten Markt stehen Converium im Fokus. Die französische Scor hat vorbörslich ihr erwartetes Angebot für den Rückversicherer auf den Tisch gelegt, die ursprünglichen Konditionen aber nicht verbessert. Berechnet auf dem gestrigen Scor-Schlusskurs beläuft sich der Wert auf rund 21,50 CHF; die Converium-Aktie notiert mit 21,65 CHF (-0,6%) derzeit leicht darüber.
Schlatter reagierten auf die Nomination von Jost Sigrist zum neuen Konzernchef zuerst mit Gewinnen, verlieren jetzt aber 1,6%. Panalpina büssen 0,4% ein auf die Meldung, dass das Konzernleitungsmitglied Roland Wider das Unternehmen per sofort verlässt. Gründe dafür wurden keine genannt.
Actelion (-1,3%) hat der GV eine bedingte Kapitalerhöhung und einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 5 beantragt. Kuoni geben 0,7% ab; das Unternehmen hat vorbörslich eine kleine Akquisition in der Schweiz bekannt gegeben.
Grössere Verluste im SPI gibt es u.a. für Pelikan (-6,2%), Infranor Inter (-5,9%), Tamedia (-4,9%); positiv stechen u.a. GKB PS (+7,0%), Siegfried (+5,4%) oder Valiant (+4,1%) hervor. (awp/mc/ar)