Die Spannweite zwischen bisherigem Höchst- und Tiefststand beträgt rund 130 Punkte. Das Geschehen beruhige sich zusehends, sagte ein Händler in Zürich. «Wir stehen nicht am Anfang einer Höllenfahrt bzw. einer dreijährigen Baisse.» Dazu seien die Kurse zu gut von den Unternehmensgewinnen unterlegt.
Die jüngste Korrektur, welche eigentlich bereits vor über einer Woche eingeleitet wurde, sei gesund und habe verschiedene Spekulationsblasen etwas entschärft, fügte er an. Es sei zwar nicht auszuschliessen, dass in einer zweiten Verkaufswelle auch der Support bei 8’650 Punkten getestet werde, tendenziell dürfte sich der Markt in nächster Zeit aber eher seitwärts oder wieder gegen oben orientieren. Auf Sicht von neun bis zwölf Monaten sei er optimistisch, nicht zuletzt deshalb, weil Aktien den Anleihen nach wie vor überlegen seien.
Um 11.40 Uhr steht der SMI noch 72,18 Punkte respektive 0,81% tiefer bei 8’837,62 Punkten, das bisherige Tagestief (und gleichzeitig Jahrestief) liegt bei 8’704. Der breite SPI geht um 59,54 Punkte oder 0,84% auf 6’998,72 Punkte zurück.
Holcim (-1,2% auf 120,70 CHF) bewegen sich im Anschluss an die Jahreszahlen weiterhin nicht weit vom Markt entfernt. Das Ergebnis 2006 hat die Erwartungen der Analysten klar geschlagen und wurde entsprechend positiv aufgenommen. Der Titel leide im schwachen Gesamtmarkt und nach der starken Performance im Vorfeld der Zahlen aber unter Gewinnmitnahmen, hiess es am Markt. Bemängelt wurde da und dort der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2007, welcher nicht wie erhofft erhöht wurde.
Schwächste Aktien sind derzeit Julius Bär (-3,7% auf 154,30 CHF), Lonza (-3,1% auf 109,20 CHF) und die beiden Swatch-Valoren (N -2,8% auf 58,30 CHF, I -2,7% auf 289 CHF). Auch CS (-2,5% auf 84,95 CHF) oder SGS (-2,0% auf 1’387 CHF) verlieren deutlicher.
ABB (-1,2% auf 20,35 CHF) haben sich nach dem massiven Verlust des Vortages von über 6% sowie dem schwachen Start am Mittwoch mit erneut Abgaben von über 4% wieder ins breite Mittelfeld nach vorne geschoben.
Als stabilisierend erweisen sich wie oft in stürmischen Zeiten Schwergewichte wie Novartis (-0,8% auf 68,35 CHF) oder Nestlé (-0,2% auf 463,50 CHF). Nestlé erhalten dabei Rückenwind von einer Aufstufung durch die Citigroup auf BUY. Und Roche gehören mit einem Plus von 0,3% auf 218,70 CHF gar zu den Gewinnern, nebst Swiss Life (+0,2% auf 315,50 CHF) und Synthes (+2,5% auf 153,30 CHF). Synthes werden Morgen Donnerstag das Jahresergebnis vorlegen und werden offenbar von der Hoffnung auf eine positive Überraschung mehr als gestützt.
Am breiten Markt verzeichnen Converium ein Minus von 0,7%. Der Rückversicherer hatte am Morgen Zahlen für das Geschäftsjahr 2006 vorgelegt, welche die Markterwartungen übertroffen haben. Im Fokus steht aber weiterhin der Übernahmeversuch des französischen Rückversicherers Scor. Converium hatte am Vorabend die ablehnende Haltung gegenüber der als unfreundlich empfundenen Offerte bekräftigt.
Markant tiefer stehen wie bereits kurz nach Eröffnung Card Guard (-8,0%) nach Zahlen, wogegen Temenos nach den gestern Abend publizierten Jahresdaten 2,0% anziehen.
Auch EFG International stehen gegen den Markt 2,0% höher. Die Bank hat mit den am Morgen vorgelegten Zahlen die Markterwartungen getroffen und einzelne Ziele für 2007 und 2008 nach oben angepasst. Cytos (-2,6%) haben die frühen Verluste zum grössten Teil wieder aufgeholt. (awp/mc/pg)