Dies verlautete aus Händlerkreisen. Die Unsicherheiten unter den Investoren seien gross, weshalb schwierig abzuschätzen sei, wohin die Reise in naher Zukunft gehen werde. Weitere Schlüsse werden an den Märkten am Nachmittag gezogen, wenn in den USA der Case-Shiller-Index zum Häusermarkt, der Einkaufsmanagerindex Chicago, das Konsumentenvertrauen sowie später am Abend das jüngste FOMC-Sitzungsprotokoll der amerikanischen Notenbank veröffentlicht werden.
Um 12.05 Uhr steht der Leitindex SMI 0,82% tiefer bei 6’154,65 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht um 0,93% auf 931,83 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,77% auf 5’440,79 Punkte.
An der Spitze der sehr schmalen Gewinnerliste stehen nach wie vor Givaudan (+1,3%), welche sich nach zögerlichem Start nun besser in Szene setzen. Givaudan hat nach der Integration von Quest und anlässlich einer Analystenkonferenz neu 5-Jahresziele definiert. Demnach wird ein organisches Wachstum von 4,5 bis 5,5% pro Jahr angestrebt, bei einem geschätzten Marktwachstum von 2 bis 3%. Nach der erfolgreichen Integration von Quest trete das Unternehmen nun in eine neue profitable Wachstumsphase, hiess es. Die Wachstumsstrategie solle es ermöglichen, auch in Zukunft «eine in der Industrie führende EBITDA-Marge» zu erzielen.
Die Ziele und die Aussagen seien grundsätzlich positiv und würden die solide und nachhaltige Gewinnkraft des Unternehmens widerspiegeln, heisst es am Markt. «Dies sind insgesamt überzeugende mittelfristige Ziele von Givaudan», schreibt beispielsweise die ZKB. Als Wermutstropfen werden allenfalls die Restrukturierungskosten genannt.
Hinter Givaudan stehen einzig noch SGS und Kühne+Nagel (je +0,1%) in der Gewinnzone.
Grösste Verlierer sind noch immer Transocean (-2,7%). Dahinter folgen nebst Nobel Biocare (-1,8%) und Petroplus (-1,4%) mit Swiss Life (-2,0%) und Swiss Re (-1,8%) zwei Versicherungen. Für Swiss Life hat Morgan Stanley das Kursziel um rund 20% auf 125 CHF von bisher 155 CHF zurückgenommen, bei unverändertem Rating «Underweight». Swiss Life sei trotz seiner Kostensparmassnahmen nicht immun gegen weiter anhaltend tiefe Erträge, heisst es zur Begründung. Sollte der Einkommensdruck weiter anhalten, sei das Businessmodell von Swiss Life in Frage gestellt.
Weitere Finanzwerte wie CS (-1,6%), Julius Bär oder ZFS (je -1,1%) gehen etwas moderater zurück, gar leicht besser als der Gesamtmarkt halten sich Bâloise (-0,7%) und UBS (-0,5%).
Adecco stehen 1,4% im Minus, nachdem die Royal Bank of Scotland die Abdeckung des Titels mit dem Rating «Neutral» aufgenommen hat und Geberit verlieren 0,9% nach einer Kurszielreduktion durch die UBS auf 165 von 175 CHF bei einem unveränderten Rating «Neutral».
Für ABB (-1,5% auf 19,45 CHF) hat ein grösseres Institut in einer kurzfristigen charttechnischen Betrachtung noch etwas Potential nach unten bis in den Bereich 19,00/19,20 CHF ausgemacht, ehe sich dann aber Erholungsmöglichkeiten bis 21,50 CHF auftun würden.
Im breiten Markt brechen VP Bank nach schwachen Zahlen um 13% ein. Das Liechtensteiner Institut konnte dem Abfluss von Kundengeldern weiterhin keinen Einhalt gebieten und leidet unter einer Ertragsschwäche. Die Zahlen fielen deutlich unter den Erwartungen der Analysten aus.
Ebenfalls nach der Ergebnispublikation büssen Romande Energie 4,4% ein sowie Orior und Siegfried je 1,0%.
Gesucht sind dagegen Bossard (+2,3%), Implenia (+1,4%), Cham Paper (+0,4%) oder Emmi (+0,1%), alle ebenfalls nach Quartalsdaten. (awp/mc/ps/15)