Die Stimmung sei weiterhin freundlich, sagte ein Marktteilnehmer. Die Ansicht, dass die Turbulenzen der letzten Wochen lediglich eine gesunde Korrektur und nicht der Anfang einer länger dauernden Baisse seien, habe sich offenbar durchgesetzt. Die jüngste Einschätzung der Konjunktur der Fed und die damit wieder gesunkenen Ängste vor einer weiteren Zinserhöhung hätten das positive Sentiment zusätzlich gestützt. Dennoch rechnet man in Marktkreisen für die nahe Zukunft weiterhin mit der Möglichkeit neuer Rückschläge.
Der SMI steht um 11.50 Uhr 107,24 Punkte bzw. 1,20% höher bei 8`920,53 Stellen, der breiter gefasste SPI rückt 82,69 Stellen oder 1,16% auf 7`229,6 Zähler vor.
An der Spitze des SMI präsentieren sich nun geschlossen die Aktien der drei Banken Julius Bär (+4,1% auf 167,80 CHF), UBS (+2,7% auf 73,40 CHF) und CS (+2,4% auf 89,45 CHF). Diese hatten in den Wochen zuvor auch mit am meisten unter der erhöhten Nervosität der Investoren gelitten.
Auch ABB gerieten bei sinkenden Kursen jeweils überdurchschnittlich unter Druck, der Titel steht am Donnerstag mit einem Plus von 2,4% auf 21,45 CHF ebenfalls weit oben.
Im Bereich von 1,7% bis 2,0% liegen die Avancen von Lonza, den beiden Swatch-Titeln sowie Adecco. Von den Versicherungen halten sich ZFS, Swiss Life und Swiss Re etwas besser als der Gesamtmarkt.
Bâloise (+1,1% auf 127,40 CHF) liegen knapp hinter dem SMI. Der Titel holt damit aber einen Teil der am Vortag trotz guter Resultate erlittenen Verluste wieder auf.
Einziger Verlierer sind mittlerweile Novartis (-0,4% auf 68,95 CHF). Die Aktie leidet dabei wie Nestlé (+0,6% auf 475,25 CHF) angesichts der positiven Tendenz unter dem defensiven Charakter. Ausserdem hat JP Morgan den europäischen Pharmasektor auf `Underweight` von `Neutral` zurückgestuft, was der Nachfrage nach Novartis-Papieren ebenfalls nicht förderlich ist.
Novartis befinden sich am Tabellenende in Gesellschaft von Synthes (unverändert bei 154,40 CHF), Swisscom (+0,3% auf 441,25 CHF) und SGS (+0,4% auf 1`469 CHF). Das Aktienrückkaufprogramm von SGS läuft seit heute Donnerstag.
Am breiten Markt klettern Basilea um 8,6% auf 256,25 CHF, nachdem die mit der Kapitalerhöhung ausgegebenen 1,2 Mio Aktien zu 235 CHF privat platziert worden sind.
Implenia verzeichnen im Anschluss an ein über Erwarten gutes Ergebnis noch ein Plus von 1,5%. Zu Handelsbeginn lag der Titel noch einiges deutlicher in der Gewinnzone. SPS (+1,4%) ziehen nach dem Jahresergebnis ähnlich moderat an.
SHL Telemedicine (+1,6%) haben dagegen die Gewinne – ebenfalls nach Zahlen – gegenüber dem frühen Geschäft noch ausgebaut. (awp/mc/ar)