CH-Verlauf: Weiter tief rot – Holcim und Banken schwach

In der Schweiz steht zudem der Zementkonzern Holcim im Fokus, der seine Prognose für das laufende Jahr senken musste.


Marktteilnehmer sprechen mit Blick auf die tiefen Volumen von einem eher richtungslosen und oft zufallsbestimmten Markt. «Die Profis bleiben auch heute unter sich», sagte ein Händler. Nun richte sich das Augenmerk auf die am Nachmittag anstehenden Wirtschaftsdaten aus den USA; diese könnten nach Einschätzung von Händlern den Markt in die eine oder andere Richtung bewegen.


Um 12 Uhr verliert der SMI 1,22% oder 86,38 auf 7’013,63 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI sinkt um 1,10% auf 1’042,52 Stellen und der breite SPI 1,24% auf 5’866,32 Punkte.


Im SMI sacken Holcim nach Zahlen um 2,7% auf 75 CHF ab. Der Zementkonzern vermochte zwar mit seinen Halbjahreszahlen die an ihn gestellten Erwartungen knapp zu erfüllen, musste jedoch für das Gesamtjahr den Gewinnausblick senken. Holcim habe mit ungünstigen Währungen, der Energieverteuerung, einer reduzierten Preismacht sowie einer konjunkturellen Abkühlung an verschiedenen Fronten zu kämpfen, sagten Analysten.


Banken und Versicherer werden von der Finanzkrise wieder eingeholt. Die negativen Nachrichten um die US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac sowie um Lehman Brothers lasteten auch auf UBS (-1,1% auf 21,58 CHF) und CS (-2,0% auf 49,02 CHF). Julius Bär gehen um 1,2% auf 64,30 CHF zurück. Bei den Versicherern geben ZFS um 0,8% auf 273,75 CHF und Swiss Re um 0,4% auf 66,05 CHF nach.


Die beiden Unternehmen Swatch (Aktie: -1,7% auf 250,75 CHF) und Richemont (Aktie: -1,8% auf 61,15 CHF) spüren das verlangsamte Wachstum der Uhrenexporte. Die Uhrenexporte sind im Juli um 8,5% gestiegen nach noch 13,4% im Juni. Die ZKB rechnet damit, dass sich das Wachstum der Uhrenbranche im 2. Halbjahr und vor allem 2009 verlangsamen wird.


Ciba verlieren um 2,6% auf 25,26 CHF. Nach dem am Dienstag gezeigten Halbjahreszahlen ist Marktteilnehmern zufolge einigen Grossinvestoren der Geduldsfaden gerissen. Diese verkauften nun ihre Bestände, hiess es. Zudem hat heute Merrill Lynch sein Kursziel für den Titel gesenkt und seine Verkaufsempfehlung beibehalten.


Die Index-Schwergewichte Roche (-1,2% auf 183,40 CHF), Novartis (-1,3% auf 60,15 CHF) und Nestlé (-1,5% auf 48,48 CHF) können sich in nur sehr bedingtem Masse dem Trend entziehen.


Syngenta steigen 0,9% auf 284,50 CHF und führen damit den SMI deutlich an. Marktteilnehmer verwiesen auf die nun seit drei Tagen steigenden Preise für Mais, nachdem das Getreide zuvor auf ein Sechsmonatstief gefallen war. Auch Weizen und Soja zogen zuletzt wieder an.


Unter den 30 grössten Titeln ragen zudem Geberit mit +2,2% auf 154,60 CHF heraus.


Im breiten Markt steigen Galenica um 3,7%, nachdem Merrill Lynch im Nachgang zu starken Semesterzahlen das Kursziel für den Titel um fast 20% erhöht hat.


Die Unternehmen, die am Berichtstag Zahlen vorlegten, kommen heute nicht alle gut weg. So sinken die Titel des Finanzdienstleisters VZ Holding um 4,4%. Das Unternehmen konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen und stellte sein eigenes Wachstumsziel in Frage.


Auch die Zahlen von Coltene sehen laut Händlern «nicht ganz so toll» aus, die Titel sinken um 1% und Kuoni muss ein Minus von 0,8% hinnehmen – obschon der Reisekonzern sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Vorgaben der Analysten übertreffen konnte. Als etwas enttäuschend wurde indes der eher schwache aktuelle Buchungsstand genannt. Entgegen dem Trend legen Luzerner Kantonalbank nach Zahlen 0,3% zu, Mobimo notieren unverändert. Schlatter sind gar noch ungehandelt. (awp/mc/pg/20)

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