CH-Verlauf: Weiter zurückhaltend freundlich – UBS ziehen an
Zudem sei die Stimmung im Vorfeld des Fed-Zinsentscheides von heute Abend sehr zurückhaltend und die Volumina entsprechend dünn. Am Nachmittag könnten wichtige US-Daten wie die langlebigen Wirtschaftsgüteraufträge und die Neubauverkäufe im Mai Impulse bringen.
Am hiesigen Markt stehen weiterhin die Finanzwerte im Fokus. Die am Vortag aufgekommenen Gerüchte, wonach die britische HSBC die UBS für 80 Mrd USD übernehmen könnte, würde auch heute noch für spekulative Käufe sorgen und den Sektor somit stützen, hiess es am Markt.
Bis um 11.50 Uhr steigt der SMI um 0,40% respektive 28,32 Zähler auf 7’054,40 Punkte. Der SLI gewinnt 0,68% auf 1’077,30 Punkte und der breitere SPI 0,33% auf 5’943,02 Stellen.
UBS (+6,0% auf 24,16 CHF) erfreuen sich weiterhin höchster Anlegergunst. Neben spekulativen Käufen seien auch vermehrt Short-Coverings auf dem aktuellen Niveau zu beobachten, meinte ein Händler. CS (+3,5% auf 48,52 CHF) und Julius Bär (+0,6% auf 72,95 CHF) avancieren im Sog der UBS.
Mit an der SMI/SLI-Spitze finden sich inzwischen auch Geberit (+4,0% auf 155,40 CHF), ohne dass spezifische Gründe dafür vorhanden wären. Allerdings sei es am Vortag in der allgemeinen Verkaufsstimmung zu Übertreibungen im Titel gekommen, meinte ein Händler. Es dürfte sich daher bei den Avancen um eine technische Gegenreaktion handeln.
Weit oben im Kurstableau notieren auch die zyklischen und konjunktursensitiven Holcim (+2,7% auf 84,55 CHF), Adecco (+1,5% auf 51,90 CHF) und Swatch (+1,4% auf 261,25 CHF). Swatch werden durch eine Rating- und Kurszielerhöhung und einen entsprechend positiven Kommentar der Dresdner Kleinwort gestützt. Holcim profitiere auch von einem wohlwollenden Artikel in der FuW, hiess es.
Die Assekuranzen finden sich alle in der Gewinnzone wieder, Swiss Re (+0,9% auf 70,80 CHF) werden durch Rating- und Kursänderungen bewegt. UBS hat das Rating für den Titel erhöht und bezeichnet die Bilanz des Unternehmens als «solide». In Erwartung zusätzlicher Abschreibungen im zweiten Quartal hält die Bank aber ein Short-Term-Sell-Rating auf den Papieren. Auch Goldman Sachs erwartet weitere Abschreibungen der Swiss Re bei Subprime-Investitionen und senkt ihr Kursziel entsprechend.
Nestlé (-0,3% auf 469,50 CHF) haben inzwischen ihre frühen Aufschläge hergegeben und lasten nun wie die Pharmaschwergewichte Roche (-0,6% auf 174,20 CHF) und Novartis (-1,1% auf 55,10 CHF) mit Abgaben auf den Indizes.
Zuunterst im SMI/SLI gehen Actelion (-3,4% auf 54,85 CHF) um, gebremst von einer Ratingherabstufung durch Morgan Stanley. Mit einer Partnerschaft für Almorexant – diesbezügliche Erwartungen hätten die Aktie bis anhin gestützt – rechne das Aktienresearch nicht vor dem vierten Quartal 2008. Auch Petroplus (-2,7% auf 56,90 CHF) und Syngenta (-1,4% auf 330,50 CHF) verlieren deutlich.
Unter Druck stehen auch Clariant (-0,9% auf 10,22 CHF) und Ciba (-0,5% auf 31,84 CHF). Händlern zufolge wird das Branchensentiment durch Dow Chemical getrübt; der US-Konzern hat am Vortag angekündigt, wegen höherer Energie- und Rohstoffkosten die Preise erneut erhöhen zu wollen.
Am breiten Markt werden Swissmetal (-8,3%) weiter verkauft. Die Gesellschaft rechnet für das Gesamtjahr «nur mit einem ausgeglichenen Ergebnis», was am Markt gemäss Händlern als «Gewinnwarnung» gesehen wird. Kuoni steigen um 0,1%; der Reiskonzern hat 60% der Schweizer Direkt Reisen AG übernommen.
Bei Jelmoli will sich Grossaktionär Walter Fust mit Hauptaktionär Georg von Opel einigen, wie Fust in einem Interview erklärte. Die Aktien (Inhaber) steigen 0,2% auf 2’520 CHF, obwohl der Titel heute Ex-Div von 50 CHF gehandelt wird. Auch Galenica (+1,5%) legen zu; Analysten hatten die gute Entwicklung bei Ferinject bestätigt. Bucher Industries (+0,9%) werden von Interview-Aussagen des CEO Philip Mosimann gestützt, wonach das Unternehmen keine Zeichen einer Abschwächung spürt. Sulzer (Aktie: +1,6%) hat einen Grossauftrag in China erhalten. (awp/mc/pg)