CH-Verlauf: Weiterhin fester – Finanzvaloren und zyklische Werte top
Die in der Eurozone unter im Mai den Erwartungen gebliebene Industrieproduktion habe den Markt nur kurzfristig etwas gedämpft, so ein Händler.
Nach der bereits festeren Eröffnung rechnet ein Händler mit einer Seitwärtstendenz in einer Bandbreite von 5’350-5’400 Punkten im SMI, bis um 14.30 Uhr das Q2-Ergebnis von Goldman Sachs weiteren Einblick in die Entwicklung der Finanzwerte geben wird. Es werde sich weisen müssen, ob die Investmentbank die hohen Erwartungen erfüllen kann. Zudem stehen noch einige Makrodaten an, darunter die US-Detailhandelsumsätze für den Monat Juni, von denen sich die Anleger weiteren Aufschluss über die Konjunkturentwicklung erwarten, hiess es weiter.
Bis um 12.00 Uhr gewinnt der Blue-Chips-Index SMI um 0,92% auf 5’364,38 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 1,15% ein auf 796,97 Stellen und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,88% auf 4’620,22 Punkte.
Unter den SMI-/SLI-Werten fallen vor allem Finanzvaloren durch überdurchschnittliche Gewinne auf. So führen Swiss Re (+4,2%) die Gewinnerliste an, wobei ein Teil der Avancen auf die Fortsetzung einer technischen Reaktion zurückgeführt wird. In diesen Titeln hat die Ratingagentur S&P die Bewertung mit «A1» bestätigt.
Auch Swiss Life (+2,4%), CS (+2,2%), UBS (+2,2%), ZFS (+2,1%) und Julius Bär (+1,8%) legen deutlich zu.
Unter den zyklischen Werten sind Lonza (+3,0%), Richemont (+2,8%), Kühne+Nagel (+2,1%), Swatch (+1,8%) und ABB (+1,6%) überdurchschnittlich gesucht. Holcim (+1,0%) geben einen Teil der zwischenzeitlich erzielten Avancen wieder preis.
Die defensiven Valoren sind angesichts der Nachfrage nach Finanztiteln und konjunktursensitiven Werten weniger gesucht. So verlieren Nestlé (-0,2%) leicht. News-getrieben gewinnen Roche GS (+0,5%) und Novartis (+0,7%).
Roche können von einer Entscheidung des Gesundheitsausschuss des US-Senats beim Patentschutz für biotechnologisch erzeugte Medikamente profitieren, der eine Patentdauer von zwölf Jahren vorsieht. Verbraucherschutzorganisationen hatten auf einen wesentlich kürzeren Zeitraum gedrängt.
Novartis hat von der US-Regierung am Vortag eine weitere Bestellung – dieses Mal in der Höhe von 690 Mio USD – für Antigene und Adjuvans des H1N1-Virus erhalten.
Unter den wenigen Verlierern fallen vor der morgigen Publikation des H1-Abschlusses SGS (-0,5%) durch Abgaben auf. Logitech (-0,4%) gehören ebenfalls zu den Werten, die im Angebot liegen.
Im breiten Markt richtet sich das Augenmerk der Anleger heute auf Sulzer, Jelmoli und Unique. Sulzer (Aktie: +3,9%) hat für das erste Halbjahr einen Einbruch des Bestellungseinganges um gut 30% gemeldet, wobei sich der Rückgang im zweiten Quartal noch akzentuiert hat. Allerdings hat das Management die Guidance für 2009 bestätigt und weist eine solide Bilanz auf, was die Anleger honorieren.
Jelmoli (+0,5%) verzeichnete in den ersten sechs Monaten eine vor allem expansionsbedingte Steigerung der Mieteinnahmen, hingegen einen Rückgang der Umsätze im Detailhandelsgeschäft.
Die Flughafenbetreiberin Unique (+1,3%) hat am Montag nachbörslich für den Juni einen eher überraschenden Anstieg der Passagierzahlen gemeldet.
LifeWatch (+0,8%) erholen sich minim, nachdem diese Titel am Vortag markant zurück genommen wurden. Den Verkäufen lagen mögliche Leistungskürzungen vom US-Versicherer Highmark Medicare für telemedizinische Überwachungsdienstleistungen zugrunde.
Prozentual grösstere Gewinne erzielen im breiten Markt SHL Telemedicine (+8,0%), während Tornos (-6,1%) deutlich verlieren. (awp/mc/pg/17)