Im Fokus stehen die Bankaktien, die einen Teil des zuletzt verlorenen Terrains wieder zurückgewinnen. Als positiv werden dabei die gestrigen Nachrichten zur Bank of America gesehen. Die Bank soll von der US-Regierung eine weitere Finanzspritze von diesmal 20 Mrd USD erhalten. Darüber sei zwar spekuliert worden, sagte ein Händler. «Dass die Sache jetzt über die Bühne geht, dürfte doch noch einmal für Erleichterung sorgen.»
Für den weiteren Verlauf dürften dann am Mittag die Quartalsberichte der Citigroup und der Bank of America wegweisend werden. Zudem stehen am Nachmittag in den USA die Dezember-Verbraucherpreise, die von der Uni-Michigan ermittelte Verbraucherstimmung sowie die Industrieproduktion an.
Bis um 11.50 Uhr steigt der SMI um 118,66 Punkte bzw. 2,20% auf 5’501,10 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gewinnt 2,46% auf 780,91 Punkte, der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,89% auf 4’530,15 Stellen.
Die Bankentitel haben ihre Gewinne seit dem frühen Handel sogar noch ausgebaut. CS (+7,7% auf 28,44 CHF) stehen noch immer unangefochten an der Spitze des SMI/SLI. Die Aktien der UBS (+3,7% auf 14,00 CHF) und von Julius Bär (+4,4% auf 42,34 CHF) rangieren etwas weiter hinten.
Aber auch Titel wie Richemont (+4,6% auf 18,24 CHF), Petroplus (+4,1% auf 23,60 CHF) oder ABB (+4,0% auf 14,19 CHF) machen verlorenen Boden gut. Dabei steigen ABB, obwohl Goldman Sachs das Rating auf Neutral von zuvor Buy zurückgenommen hat. Swisscom wurden von der Citigroup als Top-Pick im Bear Market angegeben und steigen um 3,1% auf 352,00 CHF.
Bei den Schwergewichten erweisen sich Nestlé (+2,7% auf 40,90 CHF) als gute Stütze. Novartis steigen um 1,9% auf 52,95 CHF, dagegen geben Roche nach enttäuschend aufgenommenen Genentech-Zahlen um 1,1% auf 168,50 CHF nach.
Die grössten Verluste gehen aber auf das Konto von Nobel Biocare (-4,6% auf 19,22 CHF). Die Konkurrentin Straumann (-6,4% auf 167,50 CHF) vermeldete vorbörslich für 2008 zwar einen kräftigen Umsatzanstieg, allerdings auch eine deutliche Abschwächung des Marktes im vierten Quartal. Daher muss das Unternehmen Abschreibungen auf seine jüngsten Akquisitionen vornehmen, auf die Kostenbremse treten und Leute abbauen.
Weiter gehören im breiten Markt mittlerweile auch Inficon (-4,9%) zu den grössten Verlierern. Die Gesellschaft musste die Umsatzerwartungen für 2008 senken und hat einen Stellenabbau angekündigt. Mikron (unverändert auf 5,80 CHF) streicht ebenfalls Stellen. Das Industrieunternehmen musste einen deutlichen Rückgang der Bestellungen hinnehmen und eine Abwärtskorrektur der EBIT-Erwartungen vornehmen.
Auf der Gegenseite steigen die Aktien des Bekleidungsunternehmens Charles Vögele um 5,7%. André Maeder wurde zum neuen CEO der Gruppe ernannt. Endlich sei ein neuer CEO gefunden worden, schreibt dazu die ZKB. Maeder sei ein Brancheninsider mit langjähriger Erfahrung bei Hugo Boss, S. Oliver Group, Harrods und sei bereits in den Jahren 1989 bis 1995 bei Charles Vögele im Einkauf tätig gewesen, so die positive Einschätzung.
Kursgewinne nach Zahlen verzeichnen Hypo Lenzburg (+2,2%) und Arpida steigen gar um 6,3%. Heute wird die US-Gesundheitsbehörde den definitiven Zulassungsentscheid für das Arpida-Medikament Iclaprim bekannt geben. Da bereits ein ablehnender Entscheid in den Aktien eingpreist ist, könnte ein JA des FDA zu einem massiven Kursanstieg führen. (awp/mc/pg/21)