«Die Luft nach oben wird dünner und früher oder später werden Gewinnmitnahmen einsetzen», so der Händler.
Am hiesigen Markt stehen weiterhin Actelion, Inficon, Micronas und Uster Technologies nach Zahlen im Fokus der Anleger. Langsam dürfte sich der Blick der Investoren aber nach Amerika richten, wo die Berichtsaison mit DuPont, Caterpillar, United Technologies, Coca-Cola, AMD, Merck oder Apple ihren Fortgang nimmt. Von der US-Konjunkturseite stehen dagegen kaum kursrelevante Daten an.
Bis um 11.55 Uhr steigt das Blue Chips Barometer SMI um 0,18% auf den Stand von 5’637,91 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gewinnt 0,32% auf 839,44 Punkte und der SPI 0,24% auf 4’843,80 Punkte.
Actelion (+3,8%) behaupten sich weiterhin an der Spitze des SMI/SLI. Das Biopharma-Unternehmen hat mit den Zahlen zum zweiten Quartal die Markterwartungen in allen Belangen deutlich übertroffen. Gleichzeitig hat das Management auf Basis des Geschäftsganges in den ersten zwei Quartalen die Guidance für das Gesamtjahr erhöht – was grösstenteils erwartet worden war. Beobachter sprechen von einem überzeugenden Leistungsausweis des Unternehmens.
Mit an der Tabellenspitze notieren Petroplus (+3,1%) und Lonza (+2,8%). Bei den Avancen in Lonza sprechen Händler von Positionskäufen im Vorfeld des morgigen Zahlenausweises. Das Life-Science-Unternehmen hat vorbörslich die Straffung seiner Organisationsstruktur bekannt gegeben. Neu werden die beiden Geschäftssektoren Exklusivsynthese und Biopharmazeutika in einem einzigen Geschäftsbereich zusammengefasst.
Sehr fest zeigen sich weiterhin die Assekuranzen. ZFS (+1,5%), Swiss Re (+1,4%), Swiss Life (+0,7%) und Baloise (+0,7%) weiten damit ihre Vortagesgewinne aus. Deutlich im Minus finden sich dagegen die Bankenwerte: UBS verlieren 1,0%, CS und Julius Bär je 0,8%.
Novartis steigen um 0,8%. Der Pharmakonzern hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für die Blutdrucksenker-Kombination Tekturna HCT erhalten. Bereits am Vorabend nach europäischem Börsenschluss haben die Basler von der FDA eine Zulassung für den Grippe-Impfstoff Fluvirin für die Saison 2009/2010 erhalten. Roche (+0,5%) steigen ebenfalls stärker als der Marktdurchschnitt.
Geberit (+1,1%) haben sich von ihren frühen Verlusten erholt. Morgan Stanley hat zwar das Kursziel für den Titel erhöht, betont aber dennoch, dass die jüngste Erholung übertrieben sei. Daher bestätigt das Institut die Einstufung «Underweight».
Logitech, die im frühen Verlauf ihre Vortagesgewinne ausweiten konnten, notieren inzwischen unverändert. Die Deutsche Bank hat am Dienstag ihr Kursziel für den Titel erhöht, doch gleichzeitig das «Hold»-Rating angesichts der volatilen Aktienmärkte bestätigt.
Auf der Verliererseite weiten Nestlé (-0,4%) die Verluste vom Vortag aus. Marktbeobachtern zufolge litten die Titel zu Wochenbeginn unter Spekulationen, wonach das Unternehmen die firmeneigenen Wachstumsprognosen verfehlen könnte. Zudem sei der Titel seit langem überverkauft, meinte ein Händler.
Grössere Verluste schreiben im SMI/SLI neben den Banken auch Nobel Biocare (-0,8%) und OC Oerlikon (-1,7%).
Am breiten Markt sind Micronas (+12,0%) nach Zahlen grösste Kursgewinner. Händler sprechen von einem höher als erwarteten Umsatz und von schüchternen Anzeichen eines Turnarounds. Uster Technologies (+7,4%) haussieren ebenfalls nach Zahlen. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr zwar einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, konnte seine Betriebsgewinnmarge aber auf hohem Niveau halten.
Inficon (-2,0%) werden dagegen nach schwächer als erwartet ausgefallenen Zahlen verkauft. (awp/mc/pg/17)