Im weiteren Handelsverlauf sind aus den USA keine marktbewegenden Konjunkturdaten angesagt. Mit Spannung wird dagegen am Berichtstag die Rede von US-Präsident Obama zur Lage der angeschlagenen Automobilkonzerne General Motors und Chrysler erwartet. Im Fokus stünden dabei Aussagen zu den geplanten Stützungsmassnahmen des Staates, heisst es.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 12.00 Uhr 111,59 Punkte bzw. 2,29% tiefer auf dem Stand von 4’760,74 (Tagestiefst: 4’714) Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert derweil 2,88% auf 672,23 Zähler, der breite SPI 2,23% auf 4’008,93 Punkte.
Die Bluechips-Verlierer werden weiterhin von Finanzaktien angeführt. So büssen Swiss Re 7,3% auf 16,80 CHF und UBS 7,0% auf 10,58 CHF ein. Ebenfalls stark unter Druck stehen Julius Bär (-5,8% auf 27,30 CHF), CS (-4,5% auf 32,00 CHF), Swiss Life (-4,8% auf 75,15 CHF) oder ZFS (-4,5% auf 176,10 CHF).
Händler vermuten, dass Aussagen der US-Bank J.P. Morgan zum «schwierig laufenden» März-Geschäft den Sektor belasten. Zudem mussten bei der schottischen Bausparkasse Dunfermline Building Society sowie der spanischen Caja Castilla La Mancha staatliche Stützungsmassnahmen eingeleitet werden. Bei UBS machten in der Wochenendpresse erneut Gerüchte zu einem milliardenhohen Quartalsverlust die Runde.
Ausserdem hat Morgan Stanley das Kursziel für die UBS auf 12 CHF nach zuvor 15 CHF gesenkt und erhöhte im Gegenzug jenes der Credit Suisse leicht auf 38 (37) CHF. Swiss Life wurden von Keefe, Bruyette & Wood’s auf «Marketperform» von zuvor «Outperform» zurückgenommen.
Die Bâloise-Aktien verlieren mit 2,5% auf 71,60 CHF nicht ganz so deutlich wie die Branchenkollegen. Als unterstützend wird der Beteiligungsausbau durch die deutsche Signal/Iduna gesehen. Diese hatte den Stimmrechtsanteil auf 5,18% von 3,88% erhöht, was am Montag Kursfantasien nach sich zog.
Grosse Verluste sind bei OC Oerlikon (-6,3% auf 36,72 CHF) zu sehen. In der Wochenendpresse hiess es, dass Grossaktionär Viktor Vekselberg den angeschlagenen Industriekonzern offenbar doch nicht mit Sulzer (Aktie: -1,4%) zusammenlegen will. Sehr schwach tendieren auch Clariant (-5,5% auf 4,31 CHF), Holcim (-5,4% auf 40,20 CHF) oder Logitech (-4,0% auf 11,83 CHF).
Steigende Kurse verzeichnen im SMI/SLI lediglich die Titel von Geberit (+0,6% auf 101,10 CHF), dies allerdings ohne Unternehmensnachrichten. Relativ gut halten sich Roche (-0,1% auf 150,30 CHF). Stärker unter Druck stehen dagegen die Schwergewichte Nestlé (-1,9% auf 37,12 CHF) und Novartis (-1,6% auf 41,80 CHF).
Im breiten Markt wurde Jelmoli wie angekündigt in eine Immobilien- (Jelmoli) und eine Investmentgesellschaft (Athris) unterteilt. Die Jelmoli Namenaktien werden derzeit zu 331 CHF gehandelt, nachdem die Titel zwischenzeitlich auf einem Tiefst bei 309,75 CHF standen. Athris Inhaber gehen derzeit mit 800 CHF um (Höchst: 820 CHF; Tiefst: 781 CHF). Die neuen Namenaktien von Athris haben mit 155 CHF eröffnet und stehen derzeit bei 157 CHF. Analysten sprechen von einem eher enttäuschenden Start der «neuen» Jelmoli.
Romande Energie (+1,1%) avancieren nach besser als erwartet ausgefallenen Zahlen leicht. Gurit legen gar um 2,9% zu, nachdem im Jahr 2008 die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen ist und die EBIT-Marge wie versprochen über 4% zu liegen kam.
Dagegen brechen Cicor nach Zahlen um 10,9% ein. Das in den Bereichen Leiterplatten, Microelectronics und Electronic Manufacturing Services tätige Unternehmen ist wegen Goodwill-Abschreibungen in die Verlustzone gerutscht. (awp/mc/ps/19)