Marktbeobachter sprechen denn auch von einem ruhigen und eher lustlosen Handel. Der SMI tendiere in einem engen Range von 40 Punkten auf und ab, so ein Marktbeobachter. Die Anleger würden die Konjunkturdaten vom Nachmittag abwarten. Dann stehen unter anderem die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. Positiv sei, dass die Investoren offenbar wieder etwas Vertrauen in den Markt gefasst hätten und ihre Gewinne nicht sofort wieder preisgeben würden.
Der SMI gewinnt bis um 11.40 Uhr 0,27% oder 13,33 Einheiten auf 4’983,71 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI notiert derweil um 0,08% tiefer auf 709,61 Punkten und der breite Gesamtmarkt, gemessen am SPI, steigt um 0,33% auf 4’185,80 Zähler.
An der Spitze von SMI/SLI liegen die Valoren des Arbeitsvermittlers Adecco (+4,6% auf 36,54 CHF). Charttechniker verweisen dabei auf den wichtigen Support von 34 CHF, welcher zurückerobert wurde.
Zu den Spitzenreitern gehören aber auch ZFS (+2,9% auf 189,80 CHF), welche von einer positiven Studie aus dem Hause Goldman Sachs profitieren. Die Analysten heben dabei vor allem den starken Cashflow, den kontrollierbaren Umgang mit Risikokapital und den moderaten Fremdfinanzierungsgrad hervor. Sie stufen den Titel neue mit «Buy» ein. Unter den Versicherern notieren auch Bâloise (+2,2% auf 75,60 CHF) und Swiss Life (+0,8% auf 78,85 CHF) deutlich höher. Swiss Life können damit nach den guten Nachrichten über die Partnerschaft mit der deutschen Talanx ihre Aufwärtstendenz der letzten Tage fortsetzen. Verkauft werden hingegen die Aktien von Swiss Re (-2,0% auf 19,18 CHF).
Unter den Schwergewichten legen Novartis (+0,9% auf 43,60 CHF) zu, während die Roche-Bons (-0,4% auf 148,20 CHF) leicht im Minus notieren. Roche hat in der Nacht auf heute das Übernahmeangebot für Genentech abgeschlossen. Dabei wurden dem Pharmaunternehmen rund 85% der sich im Umlauf befindenden Genentech-Aktien angedient. Insgesamt halten die Basler nun 93,2%. Nestlé verlieren 0,2% auf 38,24 CHF.
Im Fokus der Anleger stehen heute aber auch die Valoren von OC Oerlikon (-1,0% auf 40,06 CHF). Der Industriekonzern hat vorbörslich als letzter Bluechip detaillierte Zahlen für 2008 vorgelegt. Dabei stellte das Unternehmen eine Rückkehr in die Gewinnzone nicht vor 2010 in Aussicht. Der Titel war mit deutlichen Abschlägen gestartet, konnte sich dann aber wieder fangen und pendelt nun zwischen positivem und negativem Vorzeichen. Analysten äusserten sich mehrheitlich negativ; die Volatilität des Titels wird im Handel aber weniger mit dem Resultat als mit dem Charakter des Papiers begründet.
Die grössten Verluste verzeichnen im SMI/SLI SGS (-4,1% bzw. -50 CHF auf 1’185 CHF). Allerdings wird der Titel heute ex-Dividende von genau 50 CHF gehandelt.
Auch Unternehmen aus der zweiten Reihe legten vorbörslich Geschäftsergebnisse vor. Das Interesse der Anleger hielt sich aber in Grenzen. Edipresse, Schlatter, Conzzeta und COS sind bis zum Berichtszeitpunkt noch ungehandelt.
Die Aktien des Stahlproduzenten und -verarbeiters Schmolz + Bickenbach (-1,9%) reagierten indes negativ auf das vorgelegte Zahlenset. Vor allem auf Gewinnstufe hat die Gruppe infolge hoher Abschreibungen auf Lagerbeständen die Erwartungen des Marktes klar verfehlt.
Deutlich im Minus notieren auch AFG (-2,9%), nachdem das Unternehmen einige Konditionen zu der Mitte März angekündigten Kapitalerhöhung genannt hat. Analysten zeigen sich vom äusserst hohen Ausmass der Verwässerung überrascht.
Die grössten Gewinne im SPI verzeichnen derzeit die Valoren von Orascom (+9,6%), welche am Vortag das Geschäftsergebnis vorgelegt hatten. Das Unternehmen will erstmals eine Dividende ausschütten. (awp/mc/pg/20)