CH-Verlauf: Weiterhin moderaten Abgaben
Unter den Anlegern herrsche Skepsis, ob sich das jüngste Rally fortsetzen könne, hiess es in Marktkreisen. Mehr Aufschluss darüber sollten die anstehenden Konjunkturdaten geben. Unter anderem wird diese Woche aus den USA der Konjunkturbericht «Beige Book» der amerikanischen Notenbank erwartet. Im Fokus stünden aber auch die Entscheide über erste Rückzahlungen von Banken von staatlichen Hilfsgeldern.
Unmittelbar nach 12.00 Uhr steht der SMI 0,57% tiefer bei 5’367,9 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) geht um 1,03% auf 824,41 Punkte zurück und der SPI um 0,54% auf 4’642,63 Punkte.
Schwächste Bluechips sind derzeit Julius Bär (-3,4%) und ABB (-3,0%). ABB nach einer Rückstufung durch die Société Générale auf «Sell». Die Bank Vontobel hat zudem das Rating für ABB im Anschluss an die bankeigene Sommerkonferenz mit «Hold» bestätigt. An der Konferenz habe jedoch ABB-Finanzchef Michel Demaré eingeräumt, dass sich im April und Mai der positive Trend im Auftragseingang vom März nicht bestätigt habe. Dies lasse auf einen moderaten Eingang an Basisaufträgen schliessen. Das zweite Quartal werde zudem unter einem hohen Basiseffekt leiden, da das zweite Quartal 2008 eines der besten von ABB überhaupt war. Ansonsten stehen vor allem Finanzwerte unter Druck, von denen ZFS (-2,3%), Swiss Re (-2,0%) und Bâloise (-1,7%) am meisten abgeben.
UBS (-1,6%) stehen derzeit unter dem Einfluss verschiedener Faktoren: UBS-Verwaltungsrat Bruno Gehrig hatte an einer Veranstaltung erklärt, dass der Geldabfluss bei der Grossbank anhalte. Dennoch erwartet Gehrig, dass die Bank noch dieses Jahr wieder auf die Profitabilitätsschiene komme. Weiter wurde über das Wochenende ein Urteil des Zürcher Handelsgerichts zu Gunsten der Bank bekannt. Das Gericht hat eine Klage von fünf deutschen Banken gegen die UBS abgewiesen. Im Zusammenhang mit dem Konkurs der IT-Firma Systor hatten diese Institute von der UBS rund 100 Mio CHF gefordert. Interessant wird es zum Thema UBS auch ab Dienstag, wenn die Sperrfrist für die UBS-Pflichtwandelanleihe des Bundes über 6 Mrd ausläuft. Der Bund will gemeinsam mit der UBS, der FINMA und der SNB das weitere Vorgehen kommunizieren.
Auf der Gegenseite stützen Novartis (+1,1%) und Roche (+0,5%) den Gesamtmarkt. Novartis hat vorbörslich über positive Resultate einer Phase-II-Studie mit dem Medikament Afinitor berichtet, das Papier dürfte aber eher vom Streben nach sicheren Anlagen profitieren. Fester zeigen sich daneben einzig Sonova (+1,0%), Swisscom (+0,5%) und Nobel Biocare (+0,3%).
Im breiten Markt fallen Bioxell (-9,5%), EMS-Chemie (-5,5%) oder Precious Woods (-4,0%) mit klaren Terrainverlusten auf, wogegen EFG International (+5,6%), IVF Harmtann (+4,2%) oder Swisslog (+4,0%) zulegen. (awp/mc/ps/18)