Das gute Umfeld an den Finanzmärkten habe dazu geführt, dass die Versicherer weiter wachsen wollten, führte BPV-Direktorin Monica Mächler am Freitag vor den Medien in Zürich aus. Schweizer Versicherer expandierten 2006 im Ausland – so die Swiss Re -, andere – so die Winterthur – wurden von Ausländern übernommen.
Übernahmeangebot von Scor
Derzeit aktuell ist das Übernahmeangebot des französischen Rückversicherers Scor für die Schweizer Converium. Das BPV muss die Aufstockung der Scor-Beteiligung an Converium über die Marken von 33 und 50% bewilligen. Hier gab sich Mächler allerdings verschlossen: Noch seien nicht alle Grundlagen für den Entscheid vorhanden.
Der «Schweizer Solvenztest»
Zusammenarbeit mit dem Ausland nötig
Weitere Schritte seien etwa im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit dem Ausland nötig, so Mächler: «Wichtig ist, dass wir uns hier aktiv bewegen.» Nächster Meilenstein sei die in einem neuen Gesetz vorgesehene Integration der Eidg. Bankenkommmission (EBK), der Kontrollstelle zur Bekämpfung der Geldwäscherei und des BPV zur künftigen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FINMA).
Versicherungsunternehmen sind dem Solvenztest unterstellt
Dem Schweizer Solvenztest, der in Stufen bis 2011 eingeführt wird, sind seit letztem Jahr die grossen Versicherungsunternehmen unterstellt. Der «SST-Feldtest» hat der Behörde auch 2006 weitere Erkenntnisse gebracht, wie René Schnieper, Leiter Aufsichtsentwicklung beim BPV, sagte.
Hauptrisiko bei Lebensversicherern
Bestätigt habe sich einmal mehr, dass das Hauptrisiko bei Lebensversicherern das Marktrisiko sei – dieses mache 50 bis 80% des Kapitalbedarfs aus. Grösste Komponente sei hier wiederum das Zinsrisiko. Auch bei den Schadenversicherern sind die Marktrisiken bedeutend, die Versicherungsrisiken dominieren aber.
Voraussetzung für ein rationaleres Marktverhalten
Der SST biete den Versicherern die Voraussetzung für ein rationaleres Marktverhalten, gab sich Schnieper überzeugt. Dass die neuen Risikobestimmungen eine dauerhafte Auswirkung auf die Finanzmärkte haben werde, sei nicht zu erwarten. Allerdings dürfte zunächst die Nachfrage nach langfristigen Anleihen steigen.
Qualitätskriterien für Anlagen
Mit den neuen Anlagerichtlinien für das gebundene Vermögen der Versicherer können diese aber auch breiter investieren. Nicht zuletzt stehen ihnen auch alternative Anlagen wie Hedge Funds oder Private Equity offen. Dies aber unter klaren Vorgaben: So hat das BPV strikte Qualitätskriterien für solche Anlagen definiert.
Anlagen der Privatversicherer dominieren
Dominiert werden die Anlagen der Privatversicherer, die sich Ende 2006 auf 292 Mrd. Fr. beliefen, aber immer noch von Obligationen: 55% waren Ende 2006 so investiert. In Immobilien waren 13% angelegt und in Aktien gerade 6%. Alternative Anlagen machten immerhin 4% aus. (awp/mc/ab)