CH-Versicherungsmarkt: Rückgang der Prämieneinnahmen gestoppt
Die Einnahmen aus dem Schweizer Geschäft beliefen sich auf 50,6 Mrd CHF, wie das Bundesamt für Privatversicherungen (BPV) am Freitag mitteilte. Dies entspricht einem Rückgang von knapp 2 Promille.
Rückgänge der Sparten
In der Lebensversicherung betrug der Rückgang der Prämieneinnahmen nur noch 1,5% nach 6,1% im Jahr 2004; in der Schadenversicherung wurde demgegenüber das Wachstum abgebremst auf 1,8% gegenüber 5,3% im Jahr 2004. In der Einzellebensversicherung fiel der Rückgang mit 3 (Vorjahr: 4,7) % weniger stark aus als 2004. Die Abnahme ist laut BPV allein auf den Rückgang bei den Einmaleinlagen zurückzuführen.
Fondsanteilgebundene Lebensversicherungen mit Zuwachs
Einen massiven Zuwachs von 83% verzeichneten demgegenüber die fondsanteilgebundenen Lebensversicherungen. Den Grund dafür ortet das BPV im guten Anlagejahr 2005 sowie in der verstärkten Aktivität der Privatassekuranz in diesem Segment mit zahlreichen neuen Produkten, insbesondere solchen mit Kapitalschutz oder garantierter Minimalrendite im Erlebensfall.
Rückgang bei der beruflichen Vorsorge
In der beruflichen Vorsorge (Kollektivlebengeschäft) war ein weiterer Rückgang von 8,2 (6,6) % zu verzeichnen. Der Grund liege darin, dass sich einige Anbieter aus diesem Geschäft zurückgezogen hätten und andere Lebensversicherer die Zinsgarantie auf den Spargeldern der beruflichen Vorsorge (so genannte Vollversicherung) nicht mehr oder nur noch beschränkt anbieten.
Schadenversicherung und Krankenversicherung
In der Schadenversicherung wurde das Wachstum vor allem in der Unfall- und Motorfahrzeugversicherung erzielt, wogegen in der Krankenversicherung die Prämienvolumina auf hohem Niveau stagnierten.
26 Mrd CHF Ausgaben für Versicherungsleistungen
Für Versicherungsleistungen haben die Versicherer 2005 insgesamt 26 Mrd CHF ausgegeben. Das sind 1,6% weniger als im Vorjahr. Einen beachtlichen Anstieg als Folge der Unwetter hatte die Feuer- und Elementarschadenversicherung zu verzeichnen.
Grösste Anlagekategorie war 2005 mit einem Anteil von 40% das Segment der festverzinslichen Wertpapiere. Der Anteil an Aktien und Anlagefonds liegt bei 11%, jener an Immobilien bei 7%. Damit blieb die Zusammensetzung der Kapitalanlagen gegenüber 2004 nahezu unverändert.
Risikofähigkeit dritten Mal in Folge verbessert
Die Eigenmittelhinterlegung und damit die statutarische Risikofähigkeit verbesserte sich für alle Versicherer zum dritten Mal in Folge deutlich. Gesamthaft wiesen die Versicherer ein Eigenkapital von 45,2 Mrd CHF per Ende 2005 aus, 4,5 Mrd CHF mehr als Ende 2004. (awp/mc/ab)