CH-Vorbörse: Aufschläge erwartet – Banken weiter im Fokus

Wie nachhaltig die Gewinne sind, muss sich daher erst noch weisen. Der Markt sei voll von Gerüchten, vor allem um Lehman Brothers, meinte ein Händler. Diese Spekulationen dürften weiterhin für ein volatiles Geschäft sorgen und die Bankenwerte auch zu Wochenschluss ins Zentrum des Geschehens rücken.


Unternehmensnachrichten sind auch heute beinahe ausschliesslich auf den breiten Markt beschränkt. Auch börsenrelevante Konjunkturdaten lassen noch auf sich warten: erst am Nachmittag stehen in den USA die Einzelhandelsumsätze im August an, die Erzeugerpreise im August, der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan und die Lagerbestände im Juli.


Bis um 08.20 Uhr gewinnt der von Clariden Leu vorbörslich berechnete Swiss Market Index (SMI) 0,86% auf 7’132,24 Punkte.


Das vorbörsliche Kurstableau präsentiert sich vorbörslich ausschliesslich in blau. Mitunter die grössten Gewinne kommen dabei Clariant zu (+1,3%); als Stütze dürfte sich hier wie auch bei Ciba (+0,9%) die sinkenden Rohölnotierungen erweisen. Zudem profitieren Clariant von einer Ratingerhöhung auf NEUTRAL von Sell durch Goldman Sachs. Gleichzeitig mit der Aufstufung hat der US-Broker Clariant von seiner «Pan-Europe Sell List» gestrichen. Das Abwärtspotenzial gegenüber dem Kursziel von 9,50 CHF sei nicht zuletzt aufgrund der anhaltenden Übernahme-Spekulationen begrenzt, heisst es im Kommentar. Ciba wurde dagagen von Goldman Sachs auf SELL (Neutral) heruntergestuft.


Auch ABB (+1,3) oder Syngenta (+1,1) sind weit oben im Kurstableau zu finden. Die UBS hat das Rating für Syngenta auf NEUTRAL von Sell erhöht und auch das Kursziel angehoben.


Adecco (+1,0%) scheinen nach dem gestrigen Abwärtskurs eine Erholung anzuschlagen. Am Markt kursierten am Vortag Spekulationen, wonach die Grossaktionärin Jacobs Holding AG nach dem Tod von Klaus Jacobs ihre Beteiligung am Westschweizer Stellenvermittler reduzieren könnte.


Die Finanzwerte verteuern sich ungefähr mit dem Marktdurchschnitt. Vor allem die Bankenwerte dürften heute erneut im Fokus der Anleger stehen, die Gerüchte um Lehman Brothers scheinen nicht abzureissen. Laut Medienberichten hat sich nun die US-Regierung in die Rettung von Lehman Brothers eingeschaltet. Ein Verkauf der angeschlagenen Investmentbank solle bereits zum Wochenende unter Dach und Fach sein, berichtete die «Washington Post» unter Berufung auf informierte Kreise.


Eher kleinere Gewinne fallen vorbörslich Nestlé (+0,4%) zu, während die ebenfalls defensiven Pharmawerte Roche und Novartis um je 1,0% zulegen.


Auch Holcim (+0,5%) steigen unterdurchschnittlich. Der Titel könnte gemäss Händlern davon belastet werden, dass die mexikanische Cemex den Ausblick gesenkt hat. Sowohl auf dem wichtigsten Absatzmarkt USA als auch in Europa habe sich das Geschäft schwächer entwickelt als erwartet, liessen die Mexikaner wissen. (awp/mc/gh/09)

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