CH-Vorbörse: Festere Eröffnung erwartet – Erholung bei Finanzwerten
Gute Nachrichten gebe es diesbezüglich aus dem britischen Finanzsektor, wo der problembehaftete Finanzdienstleister Bradford & Bingley scheinbar mit einer Kapitalspritze rechnen kann und die japanische Sumitomo Mitsui sich den Einstieg bei Barclays überlegt, heisst es am Markt.
Der Anlegerfokus könnte sich im Handelsverlauf dann verstärkt auf die morgen anstehende Fed-Sitzung richten. Nach dem die US-Notenbank in den vergangenen Monaten den Leitzins um 325 Basispunkte auf 2,0% gesenkt hat, wird diesmal kein Zinsschritt erwartet. Heute Nachmittag werden zudem aus den USA noch Angaben zum Häusermarkt und zum Verbrauchervertrauen erwartet, die ebenfalls für Impulse sorgen könnten.
Der im vorbörslichen Handel von Clariden Leu berechnete SMI steigt bis 08.25 Uhr um 0,39% auf 7’054,17 Zähler.
Die UBS-Titel stehen vorbörslich mit 0,4% im Plus. Am Montag kamen die Aktien vor allem gegen Ende unter deutlichen Abgabedruck. Nebst einer Bankenstudie von Goldman Sachs hatte die Bank of America die Abschreibungen des zweiten Quartals für die UBS auf sehr hohen 7,5 Mrd USD veranschlagt.
Etwas weniger kursrelevant dürfte die am Dienstag von der UBS gemeldete Übernahme der niederländischen VermogensGroep. Die Gesellschaft verwalte Vermögen von rund 4 Mrd EUR und biete Verwaltungsdienstleistungen für weitere 10 Mrd EUR Vermögen an. Damit entstehe «einer der führenden Anbieter im niederländischen Wealth-Management-Markt», hiess es.
Weiter gewinnen im Finanzsektor Swiss Life 0,5%, Swiss Re 0,4% oder ZFS 0,4% dazu. Auch diese Aktien kamen gestern stark unter Druck. Bei Swiss Life belasteten neue Gerüchte, die den Lebensversicherer im Übernahmeprozess der Friends Provident-Tochter Lombard favorisieren. Am Markt ging die Sorge um, dass die Übernahme teuer werden könnte und das Aktienrückkaufprogramm ausgesetzt wird.
An der Tabellenspitze stehen Swatch (+0,5%). Die im Luxusuhrensegment tätige Tochter Blancpain wird die Uhrenmarke Vincent Calabrese übernehmen. Mit der Akquisition würden die Möglichkeiten im Bereich der Herstellung von hoch komplizierten Uhren verbessert, teilte Blancpain am Montagabend mit.
Syngenta steigen ebenfalls um 0,5%. Der Agrochemiekonzern hat mit der amerikanischen DuPont einen Technologieaustausch im Bereich Pflanzenschutz vereinbart.
Roche (+0,4%) hat das Kaufangebot an die Aktionäre der japanischen Tochter Chugai abgeschlossen und den Anteil auf 59,9% von zuvor 50,1% erhöht.
Novartis (+0,3%) hat mit Global Alliance for TB Drug Development einen fünfjährigen Forschungs- und Entwicklungs-Zusammenarbeitsvertrag in der Entwicklung von Tuberkulose-Medikamenten abgeschlossen. Die Zusammenarbeit soll später auch auf die Entwicklung neuartiger Antibiotika ausgeweitet werden.
Weiter gab es eine Reihe von Nachrichten zu Aktien, die nicht vorbörslich gehandelt werden. So wurden Ciba von der Citigroup auf SELL von HOLD zurückgestuft, das Kursziel beträgt noch 30 nach 35 CHF.
Der Komponentenhersteller Carlo Gavazzi hat die Zahlen zum Geschäftsjahr 2007/08 publiziert. Der Nettogewinn wurde um fast 50% gesteigert, während der Umsatz um 3,6% verbessert werden konnte.
Weiter einigte sich Jelmoli im Immobilienstreit mit der israelischen Investorengruppe Delek, Blenheim und Empario. Der Vereinbarung zufolge zahlt die Delek-Blenheim-Gruppe an Jelmoli eine Vergleichssumme von 21,5 Mio CHF und verzichtet auf die Rückzahlung der bereits geleisteten Zahlung.
Gut in den Handel könnten am Dienstag Galenica starten. Die Gesellschaft spricht von einem vielversprechenden Start mit dem Eisenpräparat Ferinject in Europa. (awp/mc/pg)