Insgesamt sei weiter mit einer hohen Volatilität zu rechnen, heisst es im Handel. So habe der Volatilitätsindex VSMI neue Höhen erklommen, der kleine Eurex-Verfall heute dürfte ebenfalls hineinspielen. Entsprechend könnten die Avancen auch nur von kurzer Dauer sein. Was die Nachrichtenlage angeht, so dürften die gestern bekannt gegebenen Massnahmen zur Stützung des Finanzplatzes Schweiz und zur Rekapitalisierung der Grossbanken weiterhin für Gesprächsstoff sorgen.
Sonst sind von Unternehmensseite keine massgeblichen Impulse zu erwarten, an Konjunkturdaten stehen am Nachmittag aus den USA die Baubeginne September und der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan auf der Agenda. Auch die Eröffnung an der Wall Street dürfte wichtige Signale geben.
Um 8.20 Uhr legt der von Clariden Leu vorbörslich berechnete Swiss Market Index (SMI) 286,75 Punkte oder 5,01% auf 6’005,28 Punkte zu, alle Titel stehen deutlich im Plus.
Die Grossbanken zeigen sich nach dem gestrigen Auf und Ab wieder fester. UBS gewinnen 6,9%, CS legen 5,2% zu. Gestern hatten die Valoren am Ende 4,9% bzw. 0,9% verloren, über weite Strecken jedoch deutlich fester tendiert. Beide Institute hatten über die Geschäftsentwicklung im dritten Quartal und über Kapital-Massnahmen informiert.
Im Gegensatz zur UBS hat die CS dabei zunächst keine Staatshilfe in Anspruch genommen. CS-Chef Brady Dougan schloss aber gegenüber dem «Tagesanzeiger» nicht aus, dass auch seine Bank Papiere einmal an einen Fonds abgeben könnte, wie das gestern die UBS getan hat. Nach Äusserungen von UBS-Verwaltungsratspräsident Peter Kurer gegenüber der «NZZ» hat die Grossbank indes neben staatlicher Hilfe auch Zusammenschlüsse geprüft, diese Option aber verworfen.
Die UBS-Analysten haben indes das Kursziel der CS-Valoren auf 49 (54) CHF gesenkt, das Rating verbleibt auf «Neutral». Es seien schwierige operative Verhältnisse und ein weiterhin abnehmendes Makroumfeld zu erwarten, heisst es. Die Citigroup hat das Kursziel auf 60 (63) CHF gesenkt und vergibt weiterhin «Buy». Andere Institute wollen Kursziel und Rating für die Valoren beider Institute überprüfen.
Julius Bär sowie die Assekuranzen gewinnen ebenfalls um 5%. Dies gilt auch für Nestlé und Novartis sowie Swatch, Richemont und ABB.
Adecco rücken um 5,2% vor. Der Personalvermittler will in Frankreich bis zu 600 Stellen abbauen, wie gestern bekannt wurde. Investitionen von 35 Mio EUR sollen in Massnahmen zum Stellenabbau und zur Reorganisation des Filialnetzes fliessen.
Swisscom stehen um 5,3% im Plus. In einem Interview mit AWP zeigt sich CFO Ueli Dietiker zuversichtlich, die für 2008 gesteckten Ziele zu erreichen und stellt den Anteilseignern eine Dividende von 23 bis 24 CHF je Aktie in Aussicht.
Holcim (1,9%) gewinnen dagegen unterdurchschnittlich. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Rating auf «Sell» von bisher «Neutral» gesenkt und die Titel auf die Conviction Sell List gesetzt. Das neue Kursziel lautet 47,40 (85) CHF. (awp/mc/gh/11)